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Themendossier Gender/Geschlechterfragen in der Berufsbildung

Die Chancengleichheit der Geschlechter im (Berufs-)Bildungssystem ist seit den 1970er-Jahren ein Dauerthema. Standen in den ersten Jahren noch die Verbesserung der Bildungschancen von Mädchen und Frauen im Mittelpunkt, stellt sich in den letzten Jahren die Frage, warum der Gender Gap im Beschäftigungssystem beharrlich fortbesteht, obwohl junge Frauen im Vergleich zu Männern mittlerweile mit deutlich besseren allgemeinen Bildungsabschlüssen ins Berufsleben starten. Aufmerksamkeit erfährt auch die Frage, warum junge Frauen der dualen Berufsbildung zunehmend den Rücken kehren. Das Thema Gender und Beruf bleibt spannend. Die Beitragsauswahl wird fortzusetzen sein.

Beiträge

Das Ausbildungsangebot für Mädchen

Barbara Meifort

1/1977

Wie die statistischen Aufgaben über arbeitslose junge Frauen zeigen, schützt Berufsausbildung nicht generell vor Arbeitslosigkeit, vor allem nicht bei einer Konzentration weiblicher Auszubildender auf relativ wenig Ausbildungsberufe, Wirtschaftszweige und auf die untersten Stufen im beruflichen Qualifizierungssystem. Das vorliegende Material über die Entwicklung des Ausbildungsplatzangebots für Mädchen zeigt keinen Abbau der Benachteiligung der Mädchen im Berufsbildungssystem und den daran anknüpfenden Beschäftigungs-, Aufstiegs- und Einkommenschancen. Es ist eher noch zu vermuten, dass sich mit steigenden Zahlen von Schulabsolventen bei gleichbleibendem oder sogar schrumpfendem Angebot an Ausbildungsplätzen die Benachteiligungen weiter verstärken werden. Eine Forderung nach globaler Erhöhung des Ausbildungsplatzangebots – ohne Struktur und Qualitätsanforderungen – würde die Benachteiligungen in der Frauenerwerbstätigkeit, sowie deren Auswirkungen auf die soziale Sicherung der Frau festschreiben.

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Perspektiven zur Verbesserung der beruflichen Bildungschancen weiblicher Jugendlicher

Helga Gafga, Barbara Meifort

1/1978

Am Beispiel der Situation weiblicher Jugendlicher auf dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt wird im Beitrag gezeigt, dass eine Problemsicht, die die Arbeitsmarktprobleme weiblicher Jugendlicher vor allem als Folge ihres individuellen Ausbildungs- und Erwerbsverhaltens versteht, zu kurz greift. Appelle an Mädchen, verstärkt zur Berufsberatung zu gehen, eine berufliche Ausbildung zu absolvieren etc. reichen daher nicht aus.

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Frauen und berufliche Weiterbildung

Sabine Adler

1/1978

Eine Im Vergleich zu Männern unterschiedliche Weiterbildungsteilnahme und ein unterschiedliches Weiterbildungsverhalten von Frauen können nur erklärt werden, wenn man die gesellschaftliche und berufliche Situation von Frauen Insgesamt in die Betrachtung mit einbezieht. Neben einer Betrachtung der für das Bildungsverhalten von Frauen wesentlichen Bedingungen werden drei Möglichkeiten zur Veränderung dieses Bildungsverhaltens dargestellt.

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Zur Berufsbildungssituation von Mädchen und Frauen

Christel Schmarsow

1/1978

In dem Beitrag wird nicht die Situation der Mädchen und Frauen in der Berufsausbildung im Einzelnen analysiert. Der Berufsbildungsbericht 1978 wird erstmalig eine detaillierte Darstellung der Beteiligung der Mädchen am Berufsausbildungsangebot enthalten. Dem kann nicht vorgegriffen werden. Vielmehr geht es darum, einige kritische Anmerkungen zu den Ursachen und Widerständen zu machen, die dazu beitragen, dass Mädchen und Frauen in der Berufsbildung nach wie vor benachteiligt sind. In Verbindung damit soll versucht werden, an einigen Beispielen aufzuzeigen, wie diese Situation zu verändern ist.

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Chancengleichheit im vorberuflichen Bereich

Zur Rolle der Schule für die berufliche Orientierung von Mädchen

Helga Thomas

1/1978

Der Beitrag beruht auf einer Pilotstudie, die 1976/77 in Zusammenarbeit mit Astrid Albrecht-Heide im Auftrag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Generaldirektion Forschung, Wissenschaft und Bildung angefertigt wurde. Ziel der Studie war eine problemorientierte Analyse der Situation von Mädchen. Im Sekundarschulbereich der Mitgliedstaaten der EG unter der generellen Fragestellung, wieweit Schulstrukturen, Curricula und im Bildungswesen wirkende Regelungen und Mechanismen der Schul-, Fächerwahl und der Auslese sich fördernd bzw. hemmend auf Bildungsniveau und fachliche sowie vorberufliche Orientierung von Mädchen auswirken.

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Gewerblich-technische Ausbildung für Frauen – Veränderung der Ausbildungspraxis?

Angela Paul-Kohlhoff, Josef Rützel

2/1982

Die hier vorgelegten Ergebnisse und Überlegungen sind im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Begleitung eines Modellversuchs „Öffnung gewerblich-technischer Berufe für Frauen“ entstanden. Ziel der Modellversuche ist die Verbesserung der Berufs- und Lebensperspektiven von Frauen durch die Öffnung von Ausbildungsgängen und Tätigkeiten, die ihnen bisher weitgehend verschlossen waren. Damit sollen die Modellversuche durch ihre Beispielhaftigkeit dazu beitragen, dass die in unserer Gesellschaft weitgehend gesicherte formale Gleichberechtigung auch zu einer faktischen Gleichberechtigung im Berufsleben wird, sind doch die Benachteiligungen der Frauen im Berufsleben besonders eklatant.

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Weibliche Jugendliche in gewerblich-technischen Ausbildungsberufen

Eine statistische Analyse der schulischen Vorbildung, der Vertragslösungen und des Prüfungserfolges

Heinrich Althoff

2/1983

Anhand der Berufsberatungs- und Berufsbildungsstatistik werden die schulische Vorbildung, die Vertragslösungen und der Prüfungserfolg von weiblichen und männlichen Jugendlichen in gewerblich/technischen Ausbildungsberufen verglichen. Es ergeben sich im Durchschnitt höhere schulische Abschlüsse für die weiblichen Auszubildenden, allerdings auch wesentlich höhere Vertragslösungsraten, während ihr Erfolg in den Abschlussprüfungen weitgehend dem der männlichen Jugendlichen entspricht.

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Erschließung gewerblich-technischer Ausbildungsberufe für Mädchen: Welche Bedeutung hat die subjektive Situation der weiblichen Auszubildenden für das Modellversuchsprogramm?

Helga Ostendorf

3/1983

Ziel des Modellversuchsprogramms des Bundes ist es, an praktischen Beispielen aufzuzeigen, dass eine wesentlich größere Zahl von bisher fast ausschließlich mit Männern besetzten Berufen auch für Frauen geeignet ist. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen sind die Berufswahl von Mädchen, die Bereitschaft von Betrieben, Mädchen auszubilden und die Leistungsfähigkeit von Mädchen bzw. Frauen in Ausbildung und Berufstätigkeit. Daneben bilden die Anforderungen, die in Ausbildung und Berufstätigkeit unter gegebenen Bedingungen an die Mädchen/Frauen gestellt werden, einen wichtigen Bereich der Untersuchungen.

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Die Wirksamkeit der „Mädchenprogramme“ – am Beispiel Nordrhein-Westfalen

Paul Hild, Dieter Fröhlich

6/1983

Neben den Modellversuchsprogrammen des Bundes hat sich in fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz) eine zusätzliche betriebliche Ausbildungsplatzförderung für gewerbliche Berufe über „Mädchenprogramme“ etabliert. Die Programme verfolgen das gemeinsame Ziel, die Ausbildungschancen von Frauen vor allem über eine Öffnung gewerblich-technischer Berufe und damit über eine auswahlfähige Erweiterung des Berufsspektrums zu verbessern. Inwieweit die Erschließung von „atypischen“ Ausbildungsberufen für Mädchen seit der Implementation der Maßnahmen gelungen ist, soll am Beispiel des Programms der „Bereitstellung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen für weibliche Jugendliche in gewerblich-technischen Berufen (Mädchenprogramm)“ im Land Nordrhein-Westfalen überprüft werden.

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Ergänzende Aussagen auf der Basis des Modellversuchsprogramms der Bundesregierung zur Erschließung gewerblich/technischer Ausbildungsberufe für Mädchen

Zum Beitrag von P. Hild und D. Fröhlich „Die Wirksamkeit der Mädchenprogramme am Beispiel Nordrhein-Westfalen“

Christel Alt

6/1983

Die in dem Beitrag von Hild/Fröhlich beschriebene Ausgangslage für die „Mädchenprogramme“ galt auch für das Modellversuchsprogramm des Bundes zur Erschließung gewerblich-technischer Ausbildungsberufe für Mädchen. Die zwischen 1978 und 1981 begonnenen Modellversuche dieses Programms werden in Zusammenarbeit mit den Ländern an 21 Standorten im Bundesgebiet und Berlin durchgeführt und vom BIBB koordiniert und fachlich begleitet.

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Geschlechtsspezifische Strukturverschiebungen bei Auszubildenden und Bewerbern um Ausbildungsplätze

Heinrich Althoff

3/1985

Untersucht werden die Veränderungen der geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der Bewerber um eine betriebliche Berufsausbildung sowie der Auszubildenden. Die Analyse erstreckt sich auf die schulische Vorbildung, auf Ausbildungsbereiche und Berufe und basiert auf der Berufsberatungs- und Berufsbildungsstatistik.

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Mädchen in der Ausbildung: qualifizierte Berufstätigkeit und Familienleben müssen vereinbar sein

Renate Schulz-Messing

1/1987

Eine qualifizierte Berufsausbildung, die Ausübung des Berufs und die selbständige Sicherung des Lebensunterhalts gehören inzwischen zum festen Bestandteil der Lebensplanung junger Frauen und Mädchen. Neuere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sich die beruflichen Vorstellungen und Orientierungen der Mädchen nicht mehr erheblich von denen der Jungen unterscheiden. Dies scheint die Studie des BIBB "Ausbildung '85" zu bestätigen, in der 996 Auszubildende vom 2. Ausbildungsjahr an – davon 384 Mädchen und 612 Jungen – aus unterschiedlichen Berufen repräsentativ befragt wurden. So ist es den Mädchen wie den Jungen gleichermaßen wichtig, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist, dass sie im Beruf etwas dazulernen und dass ihre berufliche Tätigkeit inhaltlich interessant ist. Erst bei genauerer Betrachtung zeichnen sich Unterschiede ab.

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Die Bedeutung nichtfachlicher Qualifikationen für die beruflichen Chancen von Mädchen

Christel Walter

1/1987

Die traditionellerweise mit dem weiblichen Geschlecht verknüpften Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen spielen bei der Einschätzung der beruflichen Eignung von Mädchen – unabhängig von tatsächlichen Erfahrungen mit weiblichen Auszubildenden – noch immer eine wesentliche Rolle. Die Beurteilung der beruflichen Leistungsfähigkeit von Mädchen und Frauen wird von geschlechtstypischen Rollenerwartungen und damit auch von herkömmlichen Vorurteilen und Vorbehalten gegenüber der Berufstätigkeit von Frauen überlagert. Dies zeigen die Ergebnisse der im Mai vergangenen Jahres abgeschlossenen Teilstudie „Die Bedeutung nichtfachlicher Qualifikationen für die beruflichen Chancen von Mädchen“, in der geschlechtsspezifische Faktoren im beruflichen Ausbildungsprozess untersucht wurden.

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Berufliche Weiterbildung nach dem Arbeitsförderungsgesetz

Qualifizierung auch für Frauen?

Eva Klippenstein

1/1990

Dem Konzept der beruflichen Weiterbildung nach dem Arbeitsförderungsgesetz (AFG) liegt ein kompensatorischer und emanzipatorischer Gedanke zugrunde: Die Weiterbildung soll dazu dienen, die berufliche Mobilität zu verbessern und die Folgen des technischen Fortschritts und des Strukturwandels für die Erwerbstätigen zu beseitigen. Darüber hinaus soll durch Weiterbildungsmaßnahmen die berufliche Eingliederung von Frauen gefördert werden. Bei gut einem Drittel weiblicher Beteiligung an den Maßnahmen zur beruflichen Fortbildung, Umschulung und Einarbeitung reicht es nicht aus, das fehlende Interesse der Arbeitnehmerinnen an ihrer Qualifizierung zu beklagen – das Konzept selbst muss auf den Prüfstand. Wie die Analyse von Entwicklung und Struktur der Teilnehmerinnen zeigt, sind Frauen nicht nur bei den qualifizierten Maßnahmen deutlich unterrepräsentiert, sondern werden auch viel seltener finanziell gefördert. Die Untersuchung bezieht sich auf das Land Nordrhein-Westfalen.

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Modellversuch Umschulung von Frauen gemeinsam mit Männern in Zukunftsberufe

Heinke Heyken

5/1990

Ausgangspunkt des Modellversuchs ist die besonders schwierige Arbeitsmarktsituation von Frauen. Frauenerwerbstätigkeit ist häufig gekennzeichnet durch geringere berufliche Qualifikationen, die zudem durch Unterbrechungen wegen Kindererziehungszeiten oft entwertet werden. Traditionell auf wenige Berufsbereiche beschränkt (in nur 15 Lehrberufen finden sich ca. 70 % aller weiblichen Auszubildenden) sind Frauen besonders von Arbeitslosigkeit bedroht durch den technologischen Wandel und daraus resultierenden Rationalisierungsmaßnahmen im Dienstleistungssektor. Als ein Ausweg soll der Modellversuch für Frauen ein neues, bisher fast ausschließlich von Männern besetztes Berufsfeld eröffnen. Die Mikroelektronik bietet gute Zukunftsperspektiven, Hinderungsgründe für Frauen wie erforderliche Körperkraft o. ä. gibt es nicht.

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Gleich gebildet – und auch gleichgestellt?

Ein empirischer Vergleich der Berufssituation und des Berufserfolgs jüngerer Frauen und Männer in qualifizierten Angestelltenberufen des kaufmännisch-verwaltenden Bereichs

Sigrid Damm-Rüger

1/1991

Frauen haben in der Allgemeinbildung und der Berufsausbildung in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht und gegenüber den Männern immens aufgeholt. Die bildungsmäßigen Verbesserungen schlagen sich jedoch nicht in entsprechenden Verbesserungen der beruflichen Situation von Frauen, d. h. in der Angleichung an die berufliche Situation der Männer nieder. Noch immer liegen die Frauen im Einkommen und in der beruflichen Position im Durchschnitt weit hinter den Männern. Das wird in der Regel darauf zurückgeführt, dass viele Frauen aufgrund familiärer Verpflichtungen teilzeitbeschäftigt sind oder die Erwerbsarbeit unterbrechen und eine geringere Beschäftigungsdauer bzw. -erfahrung vorzuweisen haben. Im Beitrag wird zunächst noch einmal kurz der Bildungsanstieg der bundesrepublikanischen Frauen und Mädchen veranschaulicht. Dann wird anhand eines empirischen Vergleichs des Berufserfolgs qualifizierter junger Frauen und Männer der Frage nachgegangen, ob die Faktoren Bildung, Arbeitszeitumfang und Beschäftigungsdauer für die berufliche Situation bzw. für die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern ausschlaggebend sind. Wäre dem so, müssten gleich gut qualifizierte jüngere Frauen und Männer, die im erlernten Beruf vollzeitbeschäftigt sind, gleichgestellt sein.

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Neue Arbeitschancen – alte Arbeitsteilung

Ausbildung und Berufstätigkeit von Speditionskauffrauen

Renate Wald

4/1991

Von 1986-1988 wurden im Forschungsprojekt „Öffnung des Berufsspektrums für junge Frauen der Bergischen Region“ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft Berufseinmündung und Berufsverlauf in sechs atypischen Berufen untersucht. Einer davon war der der Speditionskauffrau. Die Fragestellung richtete sich auf die betriebliche Ausbildung, die Arbeitsplätze und die Möglichkeit des innerbetrieblichen Aufstiegs überhaupt und im Vergleich zu den Kollegen. Die Ergebnisse zeigten, dass schon die Motivation und Interessen differierten, mit denen junge Frauen und junge Männer die Ausbildung aufnahmen, dass sich die Unterschiede in Interessen und Aufgabenwahrnehmung während der Ausbildung vertieften, schließlich mit dem ersten Arbeitseinsatz nach der Ausbildung Weichen für die weiteren Berufsperspektiven gestellt wurden. Trotz der ursprünglichen Präferenz von speditionellen Tätigkeiten der Frachtabfertigung und Frachtorganisation entschieden sich die jungen Frauen dann eher für den Arbeitsplatz in kaufmännischen oder Verwaltungsabteilungen – vermutlich schon im Hinblick auf die spätere Vereinbarkeit der Berufsausübung mit Aufgaben in der Familie. Längerfristig wurde die Ausbildung zur Speditionskauffrau mehr als eine von mehreren möglichen kaufmännischen Erstausbildungen gesehen und eventuell auf eine breitere Verwertbarkeit hin ausgebaut, weniger als spezifische Ausbildung für den Spediteurberuf.

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Ausbildung und Erwerbsarbeit von Frauen zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Iris Bednarz-Braun

4/1992

Der Beitrag geht der Frage nach, welche Lebensmodelle junge Frauen für sich entwerfen, wie sich ihre Einstellungen zum Beruf und zur Familie verändern und welche Möglichkeiten ihnen der Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkt bietet, ihre Lebenskonzepte und -vorstellungen zu realisieren. Es werden Erklärungsansätze für die Entstehungsbedingungen geschlechtsspezifischer Benachteiligungen von Frauen referiert, um vor diesem Erkenntnisstand aktuelle Problemlösungskonzepte zur beruflichen Förderung von Frauen in Ausbildung und Erwerbsarbeit zu diskutieren.

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Frauen in Männer-, Männer in Frauenberufen

Weibliche und männliche Jugendliche als Minderheiten in Ausbildungsberufen

Heinrich Althoff

4/1992

Bei wachsender Ausbildungsplatzknappheit verschärfen sich die Übergangsprobleme weiblicher Jugendlicher mehr als die männlicher. Die Entwicklung typischer Männerberufe zu Mischberufen vollzieht sich rascher als die entsprechende Entwicklung bei typischen Frauenberufen. Die Probleme von weiblichen Jugendlichen in Männerberufen und männlichen Jugendlichen in Frauenberufen prägen sich in jeweils höheren Vertragslösungsraten, sowie in auffallend günstigen Prüfungsresultaten bei weiblichen Jugendlichen – jedoch in sehr schlechten Ergebnissen bei männlichen Jugendlichen aus. Das sind einige Ergebnisse der im Beitrag vorgenommenen Auswertungen amtlicher Statistiken.

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„Gender Mainstreaming“ – Eine Strategie für die Ausbildungspraxis?

Umsetzungshilfen durch multimediale Lernmedien und Vernetzung

Ursula Rettke, Iris Stolz

2/2003

Gender Mainstream soll im Sinne der Gleichstellung zum selbstverständlichen Repertoire von Unternehmen werden und alle Bereiche, auch die Ausbildungspraxis, durchdringen. Dies kann nach Ansicht der Autorinnen nur erfolgreich sein, wenn Ausbilder und Ausbilderinnen sowie mitausbildende Fachkräfte in den Prozess mit einbezogen werden und Genderkompetenz in der Ausbildung gefördert wird. Wie dies geschehen kann, zeigen sie am Beispiel multimedialer Lernmedien zur Vorbereitung auf die Eignungsprüfung für Ausbilder und Ausbilderinnen und anhand eines Netzwerks für IT-Ausbilderinnen.

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Die Ambivalenz moderner Beruflichkeit für Frauen

Marlies Dorsch-Schweizer

5/2004

Der Beitrag zeigt, dass sich die aktuellen berufsbildungspolitischen Orientierungen – hier insbesondere unter dem Blickwinkel neuer und modernisierter Berufe betrachtet – für Frauen und Männer sehr unterschiedlich darstellen. Viele neue Berufe sind entstanden, viele Berufe wurden in ihren Inhalten und Strukturen überarbeitet. Für Frauen gestalten sich diese Aktivitäten ambivalent, wie eine nähere Betrachtung der kaufmännischen, verwaltenden und dienstleistenden Berufe verdeutlicht.

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Modellprojekt „Genderkompetenz für Ausbilderinnen und Ausbilder“

Ein Schritt zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern im Berufsleben

Silvia Simon

6/2005

Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor durch eine ausgeprägte Geschlechterhierarchie gekennzeichnet. Mit der beruflichen Erstausbildung werden die Weichen für die Berufsverläufe von Frauen und Männern gestellt, sodass die Strategie des Gender Mainstreaming nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie bereits in der Berufsausbildung realisiert wird. Das Modellprojekt „Genderkompetenz für Ausbilderinnen und Ausbilder“ des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg verfolgt deshalb das Ziel, durch eine gezielte Schulung des Ausbildungspersonals den Gendergedanken in den Mainstream der Ausbildungspraxis zu bringen.

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Entwicklung von Veränderungskompetenz in der Ausbildung fördern – Geschlechtsspezifische Strategien

Wolfgang Wittwer, Yvonne Staack

6/2007

Im Rahmen des Modellversuchs „Change – Chance/Förderung der Beschäftigungsfähigkeit bei Auszubildenden und Mitarbeitern durch Erwerb von Veränderungskompetenz“ (Laufzeit: September 2004 bis August 2008) wurden in Ostwestfalen-Lippe 1.051 Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr zum Umgang mit Veränderungssituationen – insbesondere zum Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung – befragt. Dabei wurden geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt. Bei der Bewältigung dieser Situationen spielen zudem die individuellen Stärken der Auszubildenden eine wichtige Rolle.

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Der Girls' Day: Chancen und Fallstricke eines Berufsorientierungsprojekts für Mädchen

Anja Schmid-Thomae

1/2014

Trotz der Vielfalt an gleichstellungspolitisch motivierten Berufsorientierungsprojekten im technisch-handwerklichen Bereich hat sich der Frauenanteil im Handwerk und in gewerblich-technischen Berufen bisher nur wenig geändert, weshalb sich die Frage nach deren Wirksamkeit stellt. Im Beitrag wird am Beispiel von zwei ausgewählten Girls’ Day-Veranstaltungen gezeigt, inwieweit Geschlechtergrenzen in gleichstellungsorientierten Förderprojekten im technisch-handwerklichen Bereich interaktiv aufgeweicht oder aber verfestigt werden.

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Geschlechtersegregation im Bildungssystem – Welche Rolle spielt die Berufsbildung?

Christian Imdorf, Kristinn Hegna, Verena Eberhard

2/2016

Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit die im (Berufs-)Bildungssystem vorhandene geschlechtsspezifische Verteilung von Männern und Frauen auf Bildungsgänge von institutionellen Rahmenbedingungen des Bildungssystems beeinflusst wird. Dies wird im Beitrag für den Zugang zu vollqualifizierenden Bildungsgängen (Allgemein- und Berufsbildung) im Anschluss an die Sekundarstufe I anhand eines Vergleichs der Länder Deutschland, Norwegen und Kanada untersucht. Als Datenbasis für Deutschland kann dabei auf die BIBB-Übergangsstudie zurückgegriffen werden.

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Berufswünsche und Einflüsse auf die Berufswahl von Jugendlichen

Ergebnisse aus einem Modellprojekt im Polytechnischen Zentrum Schkopau (Sachsen-Anhalt)

Holle Grünert, Susanne Kaufmann

4/2017

Nach wie vor existieren bei Jugendlichen typische geschlechterspezifische Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft. Dies gilt auch für die Schüler/-innen, die an einem Modellprojekt im Polytechnischen Zentrum (PTZ) Schkopau teilnahmen. Neben Einflüssen auf ihre Berufswünsche, die vom Gruppenverhalten und vom Elternhaus ausgehen, tragen auch die Erfahrungen mit eigener praktischer Arbeit zur Auseinandersetzung mit der Welt der Berufe bei. Die im Beitrag vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass sie jedoch kaum zu grundsätzlich neuen Orientierungen führen, so zum Beispiel zu einer stärkeren Hinwendung von Mädchen zu technischen Berufen.

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Wo bleiben die jungen Frauen?

Ursachen für ihre sinkende Beteiligung an der dualen Berufsausbildung

Regina Dionisius, Stephan Kroll, Joachim Gerd Ulrich

6/2018

Kehren die jungen Frauen der dualen Berufsausbildung zunehmend den Rücken? Die Ausbildungsmarktstatistiken der letzten zehn Jahre lassen diesen Verdacht aufkommen. Denn während das Ausbildungsinteresse der jungen Männer weiter stieg, begannen von Jahr zu Jahr weniger Frauen eine betriebliche Berufsausbildung. Von 2009 bis 2018 sank die Zahl der registrierten Ausbildungsstellenbewerberinnen bereits um ein Fünftel. Der Beitrag fragt nach den Ursachen für diese auf den ersten Blick ebenso verwirrende wie auch wenig erfreuliche Entwicklung. Die Antworten sind zum Teil überraschend.

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Substitutionsrisiko und Weiterbildungsverhalten im digitalen Wandel

Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es?

Marco Seegers

1/2020

Berufliches Wissen altert im Zuge des digitalen Wandels immer schneller und berufliche Weiterbildungsmaßnahmen gewinnen an Bedeutung, um Erwerbstätige auf neue und/oder veränderte Tätigkeitsanforderungen vorzubereiten. Inwiefern davon Berufe, die typischerweise von Männern ausgeübt werden, in anderer Weise betroffen sind als jene, in denen mehrheitlich Frauen tätig sind, ist bis dato unklar. Im Beitrag wird auf der Ebene von Berufsgruppen untersucht, ob sich ein geschlechtsspezifisches Risiko nachweisen lässt, von digitalen Substitutionsprozessen betroffen zu sein, und ob das bisherige Weiterbildungsverhalten von Erwerbstätigen an den digitalen Strukturwandel angepasst ist.

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Ansehen von Bildungsabschlüssen – geschlechtsspezifische Unterschiede in der Einschätzung

Sabine Krüger, Daniel Rohrbach-Schmidt, Christian Ebner

4/2020

Die Anfängerzahlen im dualen System der Berufsbildung sind rückläufig, insbesondere bei Frauen. Vor dem Hintergrund der geschlechtsspezifischen Entwicklungen im Bildungsverhalten untersucht der Beitrag anhand neuerer Forschungsdaten des BIBB, wie angesehen verschiedene Bildungsabschlüsse heute in der Bevölkerung sind. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer und Frauen zu teils unterschiedlichen Einschätzungen gelangen – dies gilt auch mit Blick auf das Ansehen der beruflichen Ausbildung.

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Ausgaben

6/2001 Berufsqualifizierung junger Frauen

In einer geschlechtsspezifisch organisierten Arbeits- und Berufswelt unterscheiden sich die Erfahrungen von Frauen und Männern zwangsläufig. Problematisch wird es, wenn die Unterschiede zu Benachteiligungen führen. Diese gilt es zu vermeiden. Gendermainstreaming ist eine Handlungsstrategie, die eine gerechte Teilhabe beider Geschlechter in allen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bereichen anstrebt. Kann diese Strategie auch leitend für die Berufsbildung sein, um mehr Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit herzustellen? Die Beiträge im Heft richten den Blick auf unterschiedliche Bereiche – angefangen bei der Berufswahl, dem Übergang von der Schule in Ausbildung über berufsstrukturelle Fragen bis hin zur Weiterbildungsteilnahme. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auch auf die Perspektiven junger Frauen in den IT-Berufen.

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4/2021 Gender und Beruf

Die Bildungsentscheidungen und die Berufswahl von jungen Frauen und Männern unterscheiden sich. Diese geschlechtsbezogenen Unterschiede bei den Bildungsentscheidungen setzen sich in Erwerbsverläufen und im Beschäftigungssystem fort. Die Beiträge der BWP-Ausgabe versuchen, Antworten auf die Fragen zu geben, wie es zu diesen Unterschieden kommt und welche Folgen damit verbunden sind – bspw. für den beruflichen Erfolg, aber auch für die Struktur von Berufen. Zudem stellt sich die Frage, welche Maßnahmen geeignet sind, geschlechtssegregierenden Tendenzen in Bildung und Beschäftigung entgegenzuwirken.

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Letzte Änderung: 27.10.2021