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Das weltweit zunehmende Interesse an dualer Berufsausbildung hat die internationale Kooperation zwischen Akteuren und Institutionen der Berufsbildung intensiviert. Die BWP-Ausgabe zeigt Rahmenbedingungen, Ansätze und Strategien der internationalen Zusammenarbeit auf und beleuchtet ausgewählte Kooperationen mit einzelnen Partnerländern. Zu der im Jahr 2013 verabschiedeten gemeinsamen Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand ziehen Vertreter der Bundesressorts eine erste Bilanz.
Nach den aktuellsten von Eurostat harmonisierten Arbeitslosendaten für unter 25-Jährige stehen Länder mit dualen Ausbildungssystemen gut da. Die deutsche Jugendarbeitslosigkeit ist von 2007 bis 2013 von 11,9 auf 7,9 Prozent gesunken. In den südeuropäischen Ländern ist sie jedoch um ein Vielfaches gestiegen. Deswegen zu schlussfolgern, dass eine bessere Ausbildung auch die Arbeitsmarktchancen junger Südeuropäer verbessert, ist jedoch zu einfach.
Die internationale Berufsbildungskooperation hat sich in den vergangen Jahren intensiviert und ausdifferenziert. Unterschiedliche Bereiche sind dabei involviert: Neben bildungspolitischen Fragestellungen spielen gleichermaßen Fragen der Entwicklungs- und Außenpolitik wie auch wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Überlegungen eine Rolle. Mit der im Juli 2013 verabschiedeten gemeinsamen Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand wurde im Oktober 2013 ein »Runder Tisch« eingerichtet und die Zentralstelle für Internationale Berufsbildungskooperation (GOVET) ins Leben gerufen. Hier soll die Expertise ressort- und organisationsübergreifend gebündelt und sollen damit deutsche Aktivitäten in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit kohärent weiterentwickelt und profiliert werden. Wie dies erfolgt, veranschaulichen die Statements der Staatsministerin und der Staatssekretäre aus den Bundesministerien.
Am 1. Januar 2014 begann das europäische Programm für Bildung und Ausbildung, Jugend und Sport unter dem Namen Erasmus+. Das Programm bietet – aus deutscher Sicht – viel Potenzial für die Bildungspraxis. Um dieses zu nutzen, gilt es, sich mit der neuen Programmatik und den veränderten Handlungsoptionen vertraut zu machen. Der Beitrag skizziert den bildungspolitischen Rahmen, das gesellschaftspolitische Umfeld und die Rolle des Programms in der Strategie der Europäischen Union. Dabei stehen die für die berufliche Bildung relevanten Aspekte im Mittelpunkt.
UNESCO-UNEVOC International Centre (UNESCO-UNEVOC) is UNESCO’s specialised centre for Technical and Vocational Education and Training (TVET) and acts as the hub of the UNEVOC Network. This article argues that future challenges in TVET like ›greening TVET‹ or ›youth unemployment‹ call upon robust partnership building and cooperation that supports development of TVET policies and strategies, knowledge sharing and capacity building.
Für international agierende Unternehmen nimmt das Thema der Fachkräftequalifizierung weltweit an Bedeutung zu. In diesem Kontext wird die Übertragbarkeit des deutschen dualen Berufsbildungssystems in andere Länder kontrovers diskutiert. Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit die Auslandsstandorte deutscher Unternehmen dem deutschen Qualifizierungsmuster folgen. Auf der Grundlage des theoretischen Zugangs der internationalen Unternehmensführung werden mittels Expertenbefragungen exemplarisch deutsche Niederlassungen in den Ländern China und USA auf ihre Ausbildungsstrategien hin untersucht. Die Befunde zeigen, dass die Qualifizierungspraktiken der Gastländer in den deutschen Niederlassungen dominieren.
Dem dualen Studium wird das Potenzial zugesprochen, eine wichtige Rolle bei der Kompetenzentwicklung für Berufe des 21. Jahrhunderts zu spielen. Bislang sind duale Studiengänge vor allem ein deutsches Phänomen. Derzeit trifft dieses Studienmodell jedoch vermehrt auf das Interesse von ausländischen Bildungsakteuren, die gezielt nach Modellen zur besseren Verknüpfung akademischer und berufspraxisbezogener Lernerfahrungen suchen. Anhand der Länder Frankreich und Brasilien werden allgemeine Bedingungen für einen erfolgreichen Transfer dieses Studienmodells und Möglichkeiten der binationalen Kooperation analysiert.
Der Masterstudiengang Electrical and Microsystems Engineering an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg kann in Vollzeit, Teilzeit oder dual studiert werden. Praxisphasen waren von Beginn an wichtiger Bestandteil dieses Studiengangs. Im Projekt Jambadua wurde nun in Kooperation mit der Universiti Tunku Abdul Rahman und deutschen Unternehmen in der Region Penang in Malaysia ein dual internationales Studienmodell konzipiert. Hintergründe der Kooperation und die Entwicklung des Studienmodells werden im Beitrag beschrieben.
Regionale Berufsausbildungskooperationen könnten einen Beitrag leisten, europäische Ausbildungssysteme praxisorientierter zu gestalten. Der Fokus liegt dabei nicht auf dem Export des dualen Berufsausbildungssystems, sondern auf der Zusammenarbeit zwischen regionalen Akteuren bei der Entwicklung umsetzbarer Modelle. Welche Potenziale eine solche Kooperation beinhaltet, um die berufliche Ausbildung arbeitsmarktnah zu gestalten, wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für die Tourismusbranche in zwei griechischen Regionen (Kavala und Drama) in Ostmakedonien/Thrakien untersucht. Die Ergebnisse werden im Beitrag vorgestellt.
Britta van Erckelens; Philipp Phan Lassig; Nguyen Quang Viet
The Vocational Training Report of Viet Nam, the first of its kind in the ASEAN region, is a milestone in building the monitoring and reporting capacities needed for reforms in Technical and Vocational Education and Training (TVET). The article provides insights into how the Vietnamese National Institute for Vocational Training (NIVT) strengthened its capacities (competencies of personnel, procedures, resources) in order to develop the Vocational Training Report in the frame of a trilateral cooperation with the German Federal Institute for Vocational Education and Training (BIBB) and the Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). It finally draws lessons learned from this process for similar undertakings in other countries.
Der Beitrag stellt Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsprojekts »Wasser-Energie-Bauen – Training und Transfer« (WEB-TT) vor. Dabei wird auf das Transferpotenzial von Qualifizierungsbausteinen bei der Fachkräftequalifizierung in Ägypten eingegangen und gezeigt, wie der Transfer am Beispiel des Qualifizierungsbausteins »Pflasterarbeiten/Betonbeläge« aus dem Garten- und Landschaftsbau umgesetzt werden könnte.
Beim Verkauf komplexer Technologien an ausländische Unternehmen spielt die Qualifizierung der dortigen Fachkräfte eine entscheidende Rolle. Ausbildende Ingenieurinnen und Ingenieure, die ausländische Fachkräfte mit neuen Technologien vertraut machen sollen, bringt dies jedoch in ein Dilemma: Sie sollen hochspezialisiertes Fachwissen vermitteln, ohne dabei Betriebsgeheimnisse zu verraten. Eine an der ENSTA Bretagne in Auftrag gegebene Studie beschreibt dieses Dilemma und benennt Anforderungen an die Qualifizierung ausbildender Ingenieurinnen und Ingenieure, um diese Gratwanderung besser bewältigen zu können.
Der Ausbildungsberuf Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r (ZFA) bietet wenige Aufstiegsmöglichkeiten. Zwei verbreitete Wege des Aufstiegs liegen in den Tätigkeitsfeldern Prophylaxe und Verwaltung. Eine nennenswerte Einkommenssteigerung sowie ein erweitertes Aufgabenspektrum sind darüber aber nicht zu erreichen, da insbesondere das Zahnheilkundegesetz und berufspolitische Rahmenbedingungen stark reglementierend wirken. Mit dem Bachelor of Science in Dentalhygiene und Präventionsmanagement werden erste Akademisierungstendenzen im Berufsfeld deutlich. Vor diesem Hintergrund werden im Beitrag Entwicklungsmöglichkeiten der ZFA nachgezeichnet und kritisch beleuchtet.
Mit der Verabschiedung der Qualitätsstandards und des Kompetenzprofils durch die Mitgliederversammlung des Nationalen Forums Beratung (nfb) steht ein Konzept zur Qualitätsentwicklung und -sicherung für die Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung zur Verfügung, das in einem mehrjährigen, bundesweiten »Offenen Koordinierungsprozess« erarbeitet und erprobt wurde. Im Beitrag werden Verfahren und BeQu-Konzept vorgestellt.
Die Berufsausbildung im Konstruktionsbereich wurde 2011 umfassend neu gestaltet. Die beiden dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufe Technische/-r Produktdesigner/-in und Technische/-r Systemplaner/-in traten jedoch mit einer fünfjährigen Befristung in Kraft, da sich im Neuordnungsverfahren kein Konsens zur Ausbildungsdauer herstellen ließ. Auf der Basis eines BIBB-Gutachtens wurde nun die Angemessenheit der Ausbildungsdauer geprüft und die Befristung aufgehoben. Im Beitrag werden zentrale Ergebnisse dieses Gutachtens vorgestellt.
Das auf Abschlusszeugnissen in der Berufs- und Hochschulbildung ausgewiesene DQR-Niveau basiert auf einem abgestimmten Verfahren, auf das sich Bund, Länder und Sozialpartner verständigt haben, und ist damit qualitätsgesichert. Teilweise tauchen aber auch DQR-Zuordnungen auf, die diesem Verfahren nicht unterzogen wurden und daher auch falsch sein können. Der Beitrag geht der Frage nach, wie die Niveau-Zuordnung gegen solchen Missbrauch geschützt und damit das Instrument DQR gestärkt werden kann.