Der Einsatz (generativer) KI beschleunigt die digitale Transformation der Arbeitswelt und trägt dazu bei, dass sich Arbeitsinhalte und berufliche Tätigkeiten wandeln. In dem Zusammenhang entstehen spezifische (neue) Kompetenzanforderungen in fachlicher und überfachlicher Hinsicht. Doch welche sind das? Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie sich Bildungsprozesse durch den Einsatz von KI-Anwendungen verändern. Die BWP-Ausgabe widmet sich diesem komplexen Thema.
Für eine bessere Bildung in Deutschland setzt Bundesbildungsministerin Karin Prien auf klare Ziele, eine datenbasierte Steuerung und eine stärkere rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit. Wie hat dies Eingang in den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD gefunden und welche Impulse finden sich darüber hinaus, um bestehende Herausforderungen in der Berufsbildung anzugehen? Im BWP-Interview erläutert Bundesbildungsministerin Prien die Ziele ihres neu zugeschnittenen Ministeriums und was jetzt zu tun ist.
In diesem Beitrag wird untersucht, ob sich die in der Arbeitsmarktforschung neu eingesetzte Konversationsanalyse auf bildungsbezogene Aufgaben übertragen lässt. Das Leitbild orientiert sich an der selbstbestimmten Rolle der Lernenden. Eine explorative empirische Pilotstudie mit Studierenden einer Wirtschaftsuniversität analysiert Augmentations- und Automationspotenziale von KI bei der Lösung komplexer Aufgaben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Methodik auch im Bildungskontext einsetzbar ist und wertvolle Erkenntnisse für KI-gestützte Lernprozesse liefern kann.
Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile auch in der Arbeitswelt angekommen. Wie bereits bei früheren technologischen Innovationen stellen sich erneut Fragen nach Ersetzung (Substitution) respektive Ergänzung (Augmentation) menschlicher Arbeit. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Folgen die Nutzung von KI für Arbeitsergebnisse aus Beschäftigtensicht hat. Hierzu werden aktuelle Befragungsdaten des Projekts Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung (DiWaBe 2.0) ausgewertet und auf Ebene von Berufshauptgruppen der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB 2010) differenziert. Im Ergebnis zeigt sich eine unterschiedliche Exposition der Berufe sowie eine relevante Korrelation von Substitutions- und Augmentationseffekten.
Künstliche Intelligenz (KI) verändert nicht nur, was wir arbeiten, sondern auch wie. Auf Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2024 zeigt der Beitrag die aktuelle Verbreitung von KI auf dem Arbeitsmarkt. KI wird vor allem in kognitiv-analytischen und interaktiven Nichtroutinetätigkeiten genutzt und geht mit Anforderungen an Future Skills wie Probleme lösen, Wissenslücken schließen, kreativ sein oder überzeugen einher. Damit rücken im Kontext von KI neben fachlichen Anforderungen auch überfachliche Kompetenzen stärker in den Fokus. Berufliche Handlungskompetenz ist daher weiterhin gezielt zu fördern.
Wie wird aus dem Leitbild einer »menschenzentrierten KI« betriebliche Praxis? Das Kompetenzzentrum WIRKsam erforscht, wie eine humanzentrierte Gestaltung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz gelingen kann. Im Beitrag werden zwei Fallstudien aus der Faserverbundherstellung und der Textilindustrie vorgestellt, die Potenziale für Entlastungen und Qualitätsgewinne aufzeigen. Gleichzeitig werden Anforderungen an Kompetenzerhalt und -entwicklung verdeutlicht.
Im Beitrag werden die Entwicklung und Pilotierung einer Zusatzqualifikation (ZQ) zu KI und maschinellem Lernen vorgestellt. Ziel ist es, zu veranschaulichen, wie entsprechende Qualifikationen in der beruflichen Bildung verankert werden können. Die Ergebnisse aus der Pilotierung geben Hinweise zur Einschätzung der ZQ und zum Transfer des Gelernten aus der Perspektive der Auszubildenden, der Lehrkräfte und Betriebe.
Marie Wagner; Martyna Biedrzycka- Schmidberger; Anne Ortner
Der Beitrag analysiert den geplanten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der überbetrieblichen Ausbildung. Grundlage für die Analyse sind Projektskizzen aus der Förderinitiative INex-ÜBA. Die darin beschriebenen Ideen zum Einsatz von KI machen die vielfältigen Potenziale deutlich, die Berufsbildungsstätten darin für die Weiterentwicklung ihrer Bildungsangebote sehen. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass KI im Kontext von Bildungstechnologien und für die Kursgestaltung eingesetzt sowie als Lerninhalt an die Auszubildenden vermittelt werden soll.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in fast allen Berufsbereichen verändert auch Inhalte und Abläufe der Berufsbildung. Bereits in der ersten Förderrunde des Innovationswettbewerbs InnoVET wurde diese Entwicklung aufgegriffen und nimmt in der 2024 gestarteten zweiten Förderrunde Inno- VET PLUS deutlichere Formen an. Im Beitrag wird exemplarisch dargestellt, wie KI von den Projekten aufgegriffen wird.
Weiterbildung ist zentral, um mit den Veränderungen der Arbeitswelt durch den technischen Wandel und der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) Schritt zu halten. Dieser Beitrag untersucht, zu welchen Inhalten sich Beschäftigte, die KI nutzen, weiterbilden und ob sich die Inhalte je nach beruflichem Anforderungsniveau unterscheiden.
Empfehlungssysteme können Lernende und Betriebe bei der Auswahl von Weiterbildungsangeboten unterstützen, indem sie personalisierte Empfehlungen aussprechen. Bei ihrer Konzeption und Entwicklung sind jedoch komplexe Zusammenhänge im Blick zu behalten, für die dieser Beitrag sensibilisieren möchte. Dies betrifft sowohl die Anwendung solcher Empfehlungssystem als auch die Evaluation ihrer Wirksamkeit.
Eingebettet in die Nationale Weiterbildungsstrategie verfolgte INVITE das Ziel, die Digitalisierung der beruflichen Weiterbildung voranzubringen. Im Fokus standen dabei die Entwicklung und Erprobung technologiebasierter Innovationen für mehr Transparenz im Weiterbildungsmarkt. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die entwickelten Innovationen und benennt exemplarisch gewonnene Erkenntnisse zum Einsatz von Empfehlungssystemen für passende Weiterbildungsangebote (sog. Recommendersysteme) und zur Gestaltung personalisierter Abfolgen von Lerneinheiten (adaptive Lernpfade) in der beruflichen Weiterbildung.
Künstliche Intelligenz (KI) verändert das Lehren, Lernen und Verwalten in der beruflichen Bildung grundlegend. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob KI eingesetzt wird, sondern wie dieser Einsatz gestaltet werden kann. Hierzu enthält die neue EU KI-Verordnung wichtige Hinweise.
Berufe mit Prestige punkten auf dem Ausbildungsmarkt: Ausbildungsplätze in gesellschaftlich hoch angesehenen Berufen bleiben deutlich seltener unbesetzt. Analysen auf Basis der BIBB-Vollerhebung zum 30.09.2024 der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sowie der "Berufsbezogenen Ansehensskala" (BAS) zeigen, dass ein signifikanter Zusammenhang besteht – es gibt aber auch Ausnahmen, von denen wir vielleicht lernen können.
Die Modernisierung von Ausbildungsberufen erfordert ein aufwendiges und zwischen den Akteuren abgestimmtes Verfahren, bei dem neben berufsfachlichen Inhalten auch formale Anforderungen an eine Rechtsverordnung zu berücksichtigen sind. Sachverständige aus der Praxis diskutieren inhaltliche Anforderungen und entwickeln gemeinsam mit den Sozialpartnern Ausbildungsinhalte sowie Prüfungsanforderungen. Das BIBB begleitet den Gesamtprozess fachlich. Inwiefern Künstliche Intelligenz (KI) sich in die Prozesse integrieren lässt und welche Chancen sowie Herausforderungen sich für die Unterstützung einzelner Arbeitsschritte ergeben, wurde in einem BIBB-Projekt untersucht. Der Beitrag stellt Ergebnisse anhand von exemplarisch ausgewählten Prozessschritten vor.
Eine Ausbildung als Elektroniker/-in ist eine zukunftssichere Entscheidung: In allem, was technisch, elektronisch und automatisch funktioniert, steckt heutzutage auch ein Stück Elektrohandwerk. Elektroniker/-innen sind Profis für Elektrogeräte, intelligente Energie- und Gebäudetechnik sowie Automatisierungslösungen. Auszubildende in diesem Beruf haben die Wahl zwischen zwei Fachrichtungen. Der Steckbrief beschreibt die zentralen Aufgaben und präsentiert aktuelle Zahlen zur Ausbildung.
Die Sommersitzung des Hautpausschusses fand unter Leitung von Ina Mausolf, Beauftragte der Länder, statt. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz im Kontext der Weiterentwicklung von Aus- und Fortbildungsordnungen. Ebenfalls beraten wurden die Initiative der Europäischen Kommission "Union of Skills" und der aktuelle Koalitionsvertrag.
Der hier wiederentdeckte Beitrag von Sigrid Damm-Rüger entstand in der frühen Phase der Digitalisierung. Personalcomputer hielten flächendeckend Einzug in die Arbeitswelt und die Autorin fragt, ob der technische Wandel zwangsläufig zu höheren Arbeits- und Qualifikationsanforderungen der Fachkräfte führe und wie diese zu erforschen seien. Informationstechnik und Digitalisierung haben in den vergangenen 40 Jahren weiter an Fahrt aufgenommen, die Fragen von Sigrid Damm-Rüger bleiben gleichwohl virulent und sollen hier zum Ausgangspunkt für eine kleine Zeitreise durch die Digitalisierung bis hin zum Einzug von KI genommen werden.