BWP 2/2000
BIBB/IAB-Erhebung: Auswirkungen des Strukturwandels ...
Kommentar
Fachbeitrag
Rolf Jansen
Auswirkungen des Strukturwandels auf die Arbeitsplätze
Ergebnisse aus der BIBB/IAB-Erhebung 1998/99 zu Erwerb und Verwertung beruflicher Qualifikation
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Der Beitrag basiert auf Daten der seit 1979 nunmehr vierten BIBB/IAB-Erhebung, deren Feldarbeit um die Jahreswende 1998/99 durchgeführt wurde. Schwerpunkt der Untersuchung war der sich vollziehende Strukturwandel in der Arbeitswelt, insbesondere die Veränderungsdynamik in den Betrieben. Zum einen wurde nach strukturellen Veränderungen in den Wirtschaftszweigen (Vergleich der Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen und Betriebsgrössenklassen) und technisch-organisatorischen Veränderungen in den Betrieben in den zurückliegenden zwei Jahren gefragt und zum anderen, ob diese sich auf die persönliche Arbeitssituation und die Arbeitsanforderungen ausgewirkt haben. In dem Beitrag wird eine erste Auswertung der Ergebnisse insbesondere unter dem Aspekt der Veränderungsdynamik in den Betrieben vorgestellt. Es wird festgestellt, dass einer der Hauptfaktoren des Wandels in der Verbreitung der Informationstechnologie zu sehen ist. Rund drei Viertel der Erwerbstätigen haben eine Änderung im Betrieb erfahren und auch eine Auswirkung auf die persönliche Arbeitssituation (41 Prozent). Aus der Sicht der Befragten hat sich die Arbeit in dem Zwei-Jahres-Zeitraum eher negativ entwickelt. Stress und Arbeitsdruck haben zugenommen, ebenso die körperliche Belastung. Positiv zu bewertende Entwicklungsaspekte sind der Anstieg der fachlichen Anforderungen und damit verbundene berufliche Entwicklungschancen.
Jens U. Schmidt
Erfassen neue Prüfungsformen wirklich berufliche Handlungskompetenz?
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Das deutsche Prüfungswesen verändert sich derzeit massiv durch die Einführung neuer Prüfungsmethoden. Nach Auffassung vieler Prüfungsexperten erfassen bisherige Prüfungen nur punktuelle Kenntnisse in der schriftlichen Prüfung und isolierte manuelle Fertigkeiten im praktischen Teil. Die neuen Prüfungsmethoden wie ganzheitliche oder komplexe Aufgabe, Kundenberatungsgespräch oder Fachgespräch sowie Projekt- oder Betriebsaufgabe bieten Chancen für praxisnahe und handlungsorientierte Prüfungen, ihre Einführung ist allerdings mit grossem Aufwand und einigen Gefahren verbunden. Der Beitrag befasst sich anhand eines anschaulichen Modells mit der Frage, welche Aspekte beruflicher Handlungskompetenz sich mit welchen Prüfungsmethoden erfassen lassen. Kernfrage bei der Modernisierung ist, wie sich Aussagekraft und Validität von Prüfungsmethoden im Hinblick auf die Erfassung von beruflicher Handlungskompetenz verbessern lässt. Die Aussagekraft von Prüfungsmethoden in 15 neuen oder neugeordneten Berufen ist Untersuchungsgegenstand eines derzeit laufenden Evaluierungsverfahrens des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Gisela Feller
Berufsfachschulen - Joker auf dem Weg zum Beruf?
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Vorgestellt werden erste Ergebnisse einer Befragung von Berufsfachschulabsolventen/-innen des Jahres 1998, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 1999 durchgeführt hat. Von besonderem Interesse sind dabei Fragen nach dem Verbleib, nach der Verwertung der an den Berufsfachschulen erworbenen Qualifikationen und nach Ausbildungsdefiziten, und zwar primär im Vergleich zwischen verschiedenen Berufsgruppen, aber auch verschiedenen Absolventenjahrgängen und mit Absolventen des dualen Systems. In die Untersuchung einbezogen waren die Länder Baden- Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen mit Bildungsgängen aus drei Berufsbereichen (Technische Assistentinnen, Wirtschaftsassistentinnen, Dienstleistungsassistentinnen). Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass Berufsfachschulen eine Multifunktionalität haben und einen eigenständigen Beitrag im deutschen Berufsbildungssystem leisten; ihre Bildungsgänge werden weiter an Bedeutung zunehmen, weil sie in hohem Masse auch für Dienstleistungstätigkeiten qualifizieren. Um den Weg über die Berufsfachschule noch attraktiver und erfolgreicher zu machen, müssten mehr Praxisnähe, eine moderne Ausstattung und die Förderung überfachlicher Qualifikationen sichergestellt werden.
International
Jochen Reuling
Regionalisierungsstrategien in der Berufsbildung - eine deutsch- niederländische Diskussion
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Die gezielte Mobilisierung der Entwicklungspotenziale von Regionen ist eine Strategie, die sich in Deutschland und anderen Staaten der Europäischen Union ausgebreitet hat. Leitbild ist die lernende Region, verstanden als Netzwerk regionaler Akteure, das sich ausserhalb festgefügter Strukturen entwickelt und auf die Lösung regionaler Probleme ausgerichtet ist. Bezogen auf die Berufsbildungspolitik können regionale Netzwerke dazu beitragen, spezielle Problemgruppen stärker zu fördern, Innovationen zur Verbesserung des Qualifizierungsangebots in Gang zu bringen oder Defizite im Qualifizierungsniveau durch gezielte Weiterbildung zu kompensieren. Der Beitrag untersucht, durch welche Strukturen im Berufsbildungssystem eines Landes die Entwicklung zu lernenden Regionen gefördert oder behindert wird und welche Praktiken es in Deutschland und in den Niederlanden gibt. An zwei Fallbeispielen (Witten/Hattingen und Rijnmond) wird die Entwicklung zu lernenden Regionen dargestellt, Stärken und Schwächen des deutschen und niederländischen Modells werden jeweils verdeutlicht.
Berufe aktuell
Heike Krämer
Neue Struktur und Inhalte der Ausbildungsberufe Drucker/-in und Siebdrucker/-in
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Zum 1. August 2000 werden die neuen Ausbildungsordnungen für die Berufe Drucker und Siebdrucker in Kraft treten. Beide Berufe sind sowohl inhaltlich als auch strukturell neu gestaltet. Notwendig wurde die Neuordnung durch die technologishe Entwicklung, insbesondere die zunehmende Digitalisierung der Produktion. Diese hat längst die Grenzen der Druckvorstufe überschritten und in zunehmendem Masse die Qualifikationsanforderungen im Druck mit beeinflusst. Die Konsequenzen für neue Inhalte in den beiden Ausbildungsordnungen und die modularen Strukturmodelle werden in dem Beitrag vorgestellt.
Hans-Dieter Hoch
Neuland betreten - die Neuordnung der Berufsausbildung in der Bauwirtschaft
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Die Stufung der Ausbildung, bislang nur gültig für den Bereich der Industrie, gilt seit dem Inkrafttreten der neuen Ausbildungsordnung am 1. August 1999 auch für die Handwerksberufe der Bauwirtschaft. Ein entscheidender Vorteil der Stufung liegt in der Erweiterung der Möglichkeiten, einen Berufsabschluss zu erreichen. Neu geregelt wurde die Berufsausbildung für insgesamt 18 Bauberufe in Industrie und Handwerk. Der Autor skizziert den Prozess der Neuordnung in der Bauwirtschaft, da in ihm Entwicklungen ihren Niederschlag fanden, die Signalcharakter für Neuordnungsverfahren in anderen Berufsfeldern haben könnten.
Wolfgang Zastrozny
Mit "Bauhaus" neue Wege in der Handwerksausbildung
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Das Ausbildungskonzept "Bauhaus-Projekt" greift in besonderem Masse die arbeitsmarktpolitische Situation von Jugendlichen mit dem Ziel auf, sie nicht nur erfolgreich, sondern auch dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Mit seiner neuen Form der gewerkeübergreifenden und projekt- und dialogorientierten Ausbildung und Qualifizierung am Beispiel der im Bauhandwerk vertretenen Haupt- und Nebenberufe stellt es möglicherweise eine Besonderheit in der Ausbildungslandschaft dar. Sich an das von CRAMER postulierte "integrative Ausbildungskonzept" anlehnend und gekennzeichnet durch die Vernetzung von fachlichen Inhalten (modularer Aufbau), berufsfeldübergreifender (gewerkeübergreifend) sowie berufsübergreifender Ausbildung (Vermittlung von Schlüsselqualifikationen), soll es als ein Katalysator und Mittler in der Vermittlung von Theorie und Praxis in der heutigen beruflichen Ausbildung verstanden werden. Der Beitrag stellt das Ausbildungskonzept vor.
Berichte
Wilfried Brüggemann
Innovationen in der beruflichen Bildung
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Innovation ist mittlerweile zu einem Schlüsselbegriff des modernen Sprachgebrauchs geworden. Doch was bedeutet der Begriff eigentlich? Wo liegen seine Wurzeln? Wie wurde er eingeführt, und was ist gemeint, wenn der Begriff heute in der beruflichen Bildung verwendet wird? Im Rahmen des Früherkennungssystems Qualifikationsentwicklung geht das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) diesen Fragen nach mit dem Ziel, innovative Entwicklungen aufzuspüren und für die berufliche Bildung nutzbar zu machen.
Rudolf Werner
30.000 neue Ausbildungsverträge in neu entwickelten Berufen
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Im Jahre 1999 ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den neuen Berufen wieder um mehr als 50 Prozent gestiegen. Nahezu 30.000 Jugendliche erhielten einen Vertrag in einem der 31 Berufe, die seit 1996 geschaffen wurden. Es zeigt sich insgesamt, dass die neuen Berufe ein erhebliches Ausbildungspotenzial vor allem in den Bereichen Informationstechnologie, Medien und Verkehr erschlossen haben. Der Frauenanteil in den neuen Berufen ist eher unterdurchschnittlich (28 Prozent), die informationstechnischen Berufe wurden sehr häufig von Realschülern und Abiturienten gewählt (nahezu die Hälfte haben das Abitur oder die Fachhochschulreife).
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