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Der Beitrag befasst sich mit der Nachqualifizierung von jungen Erwachsenen, die weder einen anerkannten Berufsabschluss erworben haben noch sich in einer Ausbildung befinden. Er nennt die Gründe für die Ausbildungslosigkeit, zeigt die Probleme dieser Personengruppen am Arbeitsmarkt auf und untersucht verschiedene Qualifizierungsstrategien. Dabei zeigt sich, dass die herkömmlichen Wege zur Nachqualifizierung wie Umschulung oder Externenregelung in der Regel ausscheiden. Erfolgversprechend für Erwachsene ohne Berufsabschluss erscheint daher die Koppelung von Erwerbstätigkeit und Qualifizierung, die curricular und organisatorisch mit dem Arbeitsprozess abgestimmt ist. Es werden verschiedene Möglichkeiten des arbeitsbezogenen Lernens dargestellt. Am Beispiel des Programmentwurfs "Arbeit und Berufsausbildung kombinieren" werden ausgewählte Kriterien für eine solche Qualifizierung erläutert. Probleme gibt es vor allem betreffend der Finanzierung von Nachqualifizierungsmaßnahmen, aber auch die inhaltlichen und organisatorischen Anforderungen sind noch nicht ausreichend entwickelt. Abschließend wird auf ein Vorhaben des Bundesinstituts für Berufsbildung zur berufsbegleitenden Nachqualifizierung von jungen Erwachsenen hingewiesen, das neben der fachlichen Betreuung von Modellversuchen auf die Förderung von nachgeholten Ausbildungsabschlüssen im Rahmen von Beschäftigung abzielt.
Die Probleme von Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind vorgezeichnet: Unter den Arbeitslosensind sie überrepräsentiert, soweit sie einer Arbeit nachgehen, sind ihre Beschäftigungsverhältnisse besonders gefährdet. Die Zukunft ist düster, weil sich der Bedarf der Wirtschaft an Einfachqualifikationen in den nächsten fünfzehn Jahren halbiert.Wie soll darauf reagiert werden? Im präventiven Sinne muß nach wie vor alles getan werden, die berufliche Orientierung und Ausbildung von Schulabgängern zu verbessern. Ebenso wichtig ist aber eine ergänzende "Reparaturstrategie", die gangbare Wege aufzeigt, wie "Ungelernte" einen verwertbaren Ausbildungsabschluß nachholen können. Mit der Einlösbarkeit dieser "zweiten Chance" setzt sich der folgende Beitrag auseinander.
Mit der Einführung des europäischen Binnenmarktes und der Erweiterung der Union haben sich neue Rahmenbedingungen für das Zusammenleben herausgebildet. Vor dem Hintergrund der sich ändernden Anforderungen an Arbeit und Qualifikation geht es in diesem Beitrag darum, die Bildungschancen junger Menschen aus eingewanderten Familien näher zu betrachten. Welche Bevölkerungsgruppen gehören zu den Modernisierungsgewinnern bzw. -verlierern und welche Chancen der beruflichen Qualifizierung und der beruflichen sowie sozialen Integration erhalten Jugendliche und junge Erwachsene, deren Eltern emigriert sind, und die zumindest einen Teil ihrer Kindheits- und Jugendzeit in Deutschland oder einem anderen europäischen Land verbracht haben? Die Analyse konzentriert sich auf vier Länder mit einem bedeutenden Potential junger Menschen aus eingewanderten Familien: Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Deutschland.
Die Attraktivität und Qualität des dualen Systems der Berufsausbildung sind entscheidende Faktoren, um die Nachfrage der Auszubildenden nach Ausbildung zu sichern. In einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung geht es um die Erfassung und Beschreibung wichtiger Elemente der Ausbildung und ihrer Bewertung durch die Auszubildenden. Bewertet wurde von den Auszubildenden ihre globale Zufriedenheit mit dem betrieblichen Ausbildungsverlauf, aber auch spezifische Faktoren wie die Qualifikation des Ausbildungspersonals, der Nutzen der Lernorte, die Effizienz der Lernmethoden und die Auswahl der Lerninhalte wurden aus ihrer persönlichen Sicht beurteilt. Der Beitrag stellt ausgewählte Ergebnisse der Untersuchung dar, wobei zusammenfassend bemerkt wird, dass die duale Ausbildung insgesamt positiv eingeschätzt wurde.
Im Rahmen der Europäischen Union ist Transparenz in der beruflichen Bildung unbestritten erforderlich. Dies bringt aber die Gefahr einer europaweiten Standardisierung von Bildungsgängen mit sich. An dem im Fremdsprachenbereich angesiedelten LINGUA-Projekt LangCred wird diese Problematik exemplarisch verdeutlicht. Dem Versuch dieses Projekts, eine umfassende Übersicht über alle in der Europäischen Union angebotenen Fremdsprachenzertifikate zu schaffen, steht eine Reihe bildungspolitischer und wettbewerbsrechtlicher Bedenken gegenüber. So ist damit zu rechnen, dass durch LangCred indirekt ein transnationaler Standard für Prüfungen entwickelt wird, da die Datenbank notwendigerweise auch einheitliche Beschreibungs- und Bewertungskriterien für die Zertifikate enthalten muss. Weiterhin können sich Auswirkungen auf die Qualitätsbewertung von Fremdsprachenzertifikaten, auf die Ausbildungs- und Unterrichtspraxis und auf die Sprachpolitik einzelner Länder ergeben.
In Anlehnung an die duale Berufsausbildung wird eine Konzeption zur Diskussion gestellt, das duale System auch auf den tertiären Bereich - insbesondere auf Fachhochschulen - auszudehnen. In einem an der Technischen Fachhochschule Berlin durchgeführten Modellversuch für Betriebswirte ging es darum, das Studienangebot durch eine enge Kooperation zwischen Fachhochschule und Betrieben zu erweitern, neue duale Formen der Ausbildung zu erproben und den Praxisbezug zu fördern. Im einzelnen werden Ansatz, Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Modellversuchs dargestellt.
Hannelore Paulini-Schlottau; Ilse Drochner; Hans Borch
Einige Jahre nach den Neuordnungen wichtiger Ausbildungsberufe wie z.B. den Metall- und Elektroberufen, den Büroberufen und dem Kaufmann im Einzelhandel stellt sich die Frage, ob sich die Neuordnungen in der Praxis bewährt haben. Der Beitrag fasst grundlegende Überlegungen zur Systematisierung von Evaluationsprojekten im Bereich der Ausbildungsordnungsforschung zusammen und enthält einen Kriterienkatalog zur Evaluation von Ausbildungsordnungen. Die erarbeiteten Kriterien beziehen sich auf die Materialien der Evaluation (Gestaltungsmerkmale), den betrieblichen Vermittlungsprozess (Anwendungsmerkmale), die Prüfungen (Erfolgsmerkmale) sowie auf Verwertungs- und bildungspolitische Merkmale. Der Kriterienkatalog bietet eine grobe Orientierung für die Durchführung von Evaluationsprojekten und soll in dem Forschungsprojekt "Evaluation der Ausbildungsordnung Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel" exemplarisch erprobt werden.
Der Beitrag berichtet über die Reformierung der Berufsausbildung in der Volksrepublik China unter Nutzung der Erfahrungen des dualen Systems in der Bundesrepublik. Geschildert werden zunächst Eindrücke, die der Autor während seines Aufenthalts in Deutschland gesammelt hat, wo er vor allem Ausbildungszentren und Berufsschulen besucht hat. Anschließend wird beschrieben, in welchen chinesischen Ausbildungsstätten und Betrieben die deutschen Erfahrungen umgesetzt werden und wie sich die VR China die Einführung des dualen Systems im eigenen Land vorstellt.
Im Sinne der EU-Richtlinien müssen Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit integraler Bestandteil der Berufsausbildung sein. Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat ein neues Ausbildungsmittel entwickelt, das diesem integrativen Ansatz durch exemplarische Ausbildungsaufgaben gerecht wird. Der Einsatz dieses Mediensets zielt auf die Entwicklung einer beruflichen Handlungsfähigkeit, die den Sicherheits- und Gesundheitsschutzaspekt einbezieht.
Berichtet wird über die Zwischenergebnisse eines Modellversuchs zur beruflichen Förderung psychisch Behinderter im Berufsförderungswerk Frankfurt am Main.