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Sprache spielt eine zentrale Rolle bei der Aneignung und Vermittlung beruflicher Handlungskompetenz. Gleichzeitig ist sie ein wichtiges Medium, um diese erworbene Kompetenz auch angemessen zum Ausdruck zu bringen. Da nicht alle Menschen über ausreichende sprachliche Kompetenzen verfügen oder aufgrund von Zuwanderung und Flucht die Sprache zunächst erlernen müssen, kommt der berufsbezogenen Sprachförderung eine wachsende Bedeutung zu. Konzepte und Erfahrungen aus der Berufsvorbereitung sowie der Aus- und Weiterbildung stehen im Mittelpunkt der BWP-Ausgabe.
Die ESF-BAMF-Kurse zum berufsbezogenen Deutsch sind ein Element im Kontext von Fördermaßnahmen zur Integration in Ausbildung und Beschäftigung. Im Beitrag werden Zahlen zur Ausrichtung der Kurse und Teilnehmerstruktur für den ersten und den seit 2015 laufenden zweiten Förderzeitraum vorgestellt.
Seit dem 1. Juli ist die Verordnung über die berufsbezogene Deutschsprachförderung in Kraft. Damit wurden Rahmenbedingungen unabhängig von einer Förderung durch den Europäischen Sozialfonds geschaffen. Die berufsbezogene Sprachförderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales dient dem fortgeschrittenen Spracherwerb im Anschluss an die Integrationskurse nach Aufenthaltsgesetz und soll dazu beitragen, die Chancen von neu Zugewanderten auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Wie dies gelingen kann und welche weiteren Schritte erforderlich sind, erläutert die Leiterin der IQ-Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch.
Die Beziehung von Sprache und Beruf lässt sich aus zwei Perspektiven analysieren. Zum einen ist Sprache Medium zum Erwerb beruflicher Handlungskompetenz, zum anderen ist auch das alltägliche berufliche Handeln ohne Sprache kaum denkbar. Im Beitrag werden eingangs beide Perspektiven kurz beleuchtet. Ausgehend von der letztgenannten wird sodann der Versuch unternommen, sprachliche Anforderungen nach dem primären beruflichen Handlungsbezug zu systematisieren. Als weiterer Faktor wird der organisationale Kontext, in dem berufliches Handeln stattfindet, betrachtet. Ziel ist die Entwicklung einer Systematik sprachlicher Anforderungen, die sowohl eine Referenz für die Aufarbeitung des Forschungsstands und die Planung künftiger Forschungsvorhaben als auch für curriculare und didaktische Entscheidungen bereitstellen soll.
Mit der Einführung des Unterrichtsprinzips »Berufssprache Deutsch« und des neuen Lehrplans für Deutsch reagiert das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (StMBW) auf den steigenden Bedarf an Sprachbildung an beruflichen Schulen. Der Beitrag zeigt die empirischen Grundlagen dafür auf und skizziert den in Zusammenarbeit zwischen dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) und dem Institut für Deutsch als Fremdsprache der LMU München entwickelten konzeptionellen Hintergrund für einen fachintegrierten Deutschunterricht und sprachsensiblen Fachunterricht an Berufs- und Berufsfachschulen.
Die im Beruf geforderten Sprachkompetenzen variieren mit den jeweiligen Aufgaben und Tätigkeiten. Doch wie lassen sie sich berufsspezifisch identifizieren und im Rahmen der Ausbildung vermitteln und fördern? Im Beitrag wird am Beispiel des Ausbildungsberufs Hauswirtschafter/-in aufgezeigt, wie ausgehend von den fachlichen und (fach-)sprachlichen Kompetenzen, die im Ausbildungsrahmenplan und im Rahmenlehrplan festgelegt sind, Fach- und Berufssprache im schulischen Unterricht handlungsorientiert und differenziert vermittelt werden können.
Schwächen in der Schriftsprachkompetenz sind in fast allen Bildungsgängen der Berufsschulen ein altbekanntes Problem. Für ihren spezifischen Bedarf fehlten bislang geeignete Diagnosekonzepte und Fördermaterialien. Das »Individuelle Diagnose- und Fördersystem der Schriftsprachkompetenz an Berufskollegs« wurde auf empirisch breiter Basis für nordrhein-westfälische Berufskollegs entwickelt. Es wird im Beitrag vorgestellt.
Seit Februar 2016 bietet Hamburg mit AvM-Dual speziell für zugewanderte Jugendliche eine dualisierte Ausbildungsvorbereitung mit integrierter Sprachförderung als Regelangebot an. Ziel ist es, den Unterricht durchgehend sprachsensibel zu gestalten und den Lernort Betrieb für die Jugendlichen als Ort zur Sprachaneignung strukturell zu erschließen. Im Beitrag werden das Konzept und erste Erfahrungen mit dem Angebot beschrieben.
Das berufsbezogene Deutschsprachförderprogramm der Bundesregierung empfiehlt den intensiven Einsatz digitaler Lernmedien innerhalb und außerhalb des Unterrichts. Dies scheint nicht nur aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche geboten, sondern auch, um das Lernziel im Rahmen von 300 Unterrichtseinheiten zu erreichen. Welche Anforderungen digitale, mobile Lernmedien erfüllen müssen, um den Spracherwerb durch selbstständiges Lernen auch außerhalb des Kursraums wirksam zu unterstützen, wird im Beitrag beleuchtet.
Ein adäquater Umgang mit Sprache wird als elementar für den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz und für berufliches Handeln angesehen. Aber welche sprachlich-kommunikativen Anforderungen müssen Auszubildende in der beruflichen Ausbildung bewältigen? Am Beispiel der Ausbildungsberufe Einzelhandelskauffrau/-mann und Kfz-Mechatroniker/-in werden die jeweiligen typischen sprachlich-kommunikativen Anforderungen im Betrieb aufgezeigt und deutlich gemacht, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Berufen gibt. Die Ergebnisse betonen, wie wichtig die Entwicklung sprachlich-kommunikativer Kompetenzen für die berufliche Ausbildung ist.
Angesichts der Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt kommt dem Spracherwerb zur Bewältigung typischer Kommunikationssituationen am Arbeitsplatz eine große Bedeutung zu. Diese Forderung stellt Sprachlehrende vor neue Herausforderungen, die mit der alleinigen Konzentration auf das Regelwerk Sprache nicht zu erfüllen sind. Der hier vorgestellte Szenario-Ansatz bietet eine bedarfs-, handlungs- und teilnehmerorientierte Methode, die die Lernenden zielgerichtet und effektiv auf die Kommunikation am Arbeitsplatz vorbereitet.
Das Förderzentrum Osnabrück will Menschen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten, neue berufliche Perspektiven erschließen. In sechsmonatigen Trainings können Praxiserfahrungen gesammelt werden, die für den Einstieg in Ausbildung oder Beruf hilfreich sind. Dabei wird im Rahmen einer ganzheitlichen Förderung der Teilnehmer ein besonderer Fokus auf die sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten gelegt. Warum dies so wichtig ist, erläutert Reimund Beer im Interview.
Der Beitrag präsentiert Ergebnisse aus einem mehrjährigen Verbundprojekt, dessen Ziel es war, in Hamburger Betrieben arbeitsplatznahe Grundbildungsangebote zu implementieren. Nach einer Erläuterung der spezifischen Merkmale von »Arbeitssprache« in Einfachtätigkeiten werden erprobte Ansätze zur sprachlichen Förderung beschrieben und an Beispielen veranschaulicht.
Um die Lese- und Schreibkompetenzen Erwachsener spürbar zu verbessern und das Grundbildungsniveau zu erhöhen, haben Bund und Länder gemeinsam die »Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016-2026« ausgerufen. Der Beitrag erläutert die Zielsetzungen der Dekade und die Zusammenarbeit der künftigen Dekadepartner.
Die sprachlichen Anforderungen im Beruf steigen, auch bei einfachen Tätigkeiten. Über den instrumentellen Ansatz Web Based Training vermittelt das Modellprojekt »eVideoTransfer« Beschäftigten mit Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen arbeitsplatzorientiert entsprechende Grundkompetenzen. Der Beitrag beschreibt, wie mit interaktiven Lernvideos die Lernbereitschaft und Lernfähigkeit der Zielgruppe erhöht werden kann.
Behördendeutsch ist schon für viele deutsche Muttersprachler/-innen schwer zu verstehen. Wie viel schwerer ist es erst für Migrantinnen und Migranten, die im Prozess der beruflichen Anerkennung damit konfrontiert werden? Im Beitrag wird beschrieben, wie beim Informationsportal »Anerkennung in Deutschland«, bei der persönlichen Beratung und der Feststellung von beruflichen Kompetenzen Einfache Sprache eingesetzt wird und welche Herausforderungen damit verbunden sind.
Im Rahmen seiner Initiative »Höhere Berufsbildung« hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zusammen mit der Kultusministerkonferenz (KMK) ein Konzept zur Realisierung eines doppelqualifizierenden Bildungsgangs erarbeitet. Im Beitrag werden Zielsetzung und drei Modellvarianten vorgestellt.
Die »Berufsmatura: Lehre mit Reifeprüfung« (Lehre mit Matura) ist in Österreich eine bildungspolitische Innovation, die Lehrlingen während ihrer Ausbildung den Erwerb der sogenannten Berufsreifeprüfung ermöglicht und damit zu einem allgemeinen Hochschulzugang berechtigt. Der Beitrag beschreibt Zielsetzung, Struktur und Organisation des seit 2008 bestehenden Programms und geht auf die Akzeptanz bei Lehrlingen und Betrieben ein.
Die (Teilzeit-)Berufsschule hat in Deutschland einen besonderen Stellenwert als dualer Lernortpartner. Rückläufige Schülerzahlen stellen sie jedoch vor strukturelle Herausforderungen bei der Organisation des berufsspezifischen Unterrichts. Auf der Grundlage von Ergebnissen aus einem BIBB-Entwicklungsprojekt werden exemplarisch für zwei Ausbildungsberufe die unterschiedlichen Ausgangslagen und Lösungsansätze beschrieben.