Zur Erreichung der Klimaziele ist ein massiver Ausbau erneuerbarer Energien erforderlich. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Strom- und Wärmeerzeugung sowie Verkehr. Neben einem Aufwuchs erneuerbarer Energien geht es u.a. auch darum, wie Gebäude energetisch gebaut und saniert oder Güter ressourcenschonend produziert und klimafreundlich transportiert werden können.
Die BWP-Ausgabe geht der Frage nach, welche Branchen, Berufe und Unternehmen hier besonders gefordert sind, wie sich die ökologische Transformation auf die Entwicklung und Qualifizierung von Fachkräften auswirkt und welche Herausforderungen sich damit auch für das Berufsbildungssystem ergeben.
Mit dem Übereinkommen von Paris im Jahr 2015 sind die Klima- und Energieziele für 2050 gesteckt. Nun geht es darum, diese Ziele zu erreichen und notwendige Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft anzugehen. Damit einher gehen Anpassungen in allen Wirtschaftssektoren und im beruflichen Handeln. Was bislang erreicht und auch versäumt wurde und was auf dem Weg zur klimaneutralen Wirtschaft, auch mit Blick auf die Qualifizierung von Fachkräften, dringend zu tun bleibt, erörtert Prof. Dr. Dirk Messner in diesem Interview.
Im März 2023 hat die Europäische Kommission einen ersten Entwurf für eine Richtlinie zu einem "Recht auf Reparatur" vorgelegt. Ziel ist es, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte länger nutzen können und so zu mehr Ressourceneffizienz im Sinne einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Dieser Beitrag geht mithilfe der Szenarien-Analyse der Frage nach, welche Auswirkungen ein verändertes Reparaturverhalten und längere Nutzungsdauern auf den Arbeitsmarkt haben, wo es zu Arbeitsplatzverschiebungen zwischen Branchen und Berufen kommt und was dies für die Fachkräftesicherung bedeutet.
Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ist ein zentrales Element der deutschen Klimapolitik. Der Beitrag fasst die Ergebnisse zweier BIBB-Projekte zusammen, die die Auswirkungen des Wasserstoffhochlaufs auf den Gesamtarbeitsmarkt und auf das duale Berufsbildungssystem untersuchen. Neben zu erwartenden positiven ökonomischen Impulsen und Beschäftigungseffekten zeigt sich, dass bestehende Ausbildungsberufe bereits gute Ausgangsbedingungen für wasserstoffbezogene Tätigkeiten bieten, es aber passgenauer Qualifizierungsangebote bedarf.
Die Wärmebereitstellung befindet sich im Umbruch. Zukünftige Heizsysteme müssen ab 2024 mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Heizungen mit Erdgas und Erdöl sind Auslaufmodelle. Heizungsbau, Gasnetzbetrieb und Klimagewerke spielen für diesen Wandel eine Schlüsselrolle. Von den vielfältigen Möglichkeiten, Raumwärme mit verbesserter CO2-Bilanz zu produzieren, stellt dieser Beitrag die Wärmepumpe und die Verbrennung von Wasserstoff in Heizungen genauer vor und betrachtet mögliche Auswirkungen auf Berufsbilder und Aufgaben der Fachkräfte.
Wie verändern die ökologische Transformation und die Energiewende berufliche Tätigkeiten und Arbeitsplätze? Wie positionieren sich die Akteure der Berufsbildung und Unternehmen, um die ökologische Transformation beruflicher Tätigkeiten voranzutreiben, obwohl Ausmaß und Art des »Greenings« von Berufen noch schwer abzuschätzen ist? Dieser Beitrag gibt auf Grundlage verschiedener Diskussionen und Forschungsarbeiten einen ersten Überblick über den Diskurs in Frankreich, der von systemischen Herausforderungen bis hin zur notwendigen Kompetenzentwicklung von Fachkräften reicht.
Bei der Umsetzung des europäischen Grünen Deals hat die Berufsbildung eine Schlüsselfunktion. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung von Fachkräften für die grüne Transformation der Wirtschaft. Der Beitrag zeigt berufsbildungspolitische Strategien und Handlungsansätze exemplarisch aus vier EU-Ländern auf.
Julia Hünniger; Lennart Michaelis; Stefanie B. Seitz
Die Energiewende wirkt sich vielfältig auf die Automobil- und Zulieferindustrie aus und erfordert Anpassungen in den Unternehmen. Im Projekt "BeaT" werden diese Auswirkungen für Beschäftigte in Thüringer Unternehmen untersucht und entsprechende Weiterbildungskonzepte entwickelt. Die Studie zeigt, dass neue Lernprozesse und -formate notwendig sind, um den Anforderungen des sich wandelnden Automobilsektors gerecht zu werden. Insbesondere bei Zulieferern für E-Mobilität ist ein schneller Wissensaustausch entscheidend. Der Einsatz von Peer-Learning-Ansätzen hat sich bewährt und fördert flexible Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die Umstellung von linearer auf zirkuläre Wertschöpfung erfordert enorme Veränderungen für Unternehmen. Wenngleich damit nachweislich positive Effekte verbunden sind, werden Unterstützungsangebote der beruflichen Bildung dazu selten genutzt. Um gerade KMU auf diesem Weg zu begleiten, wurden im Projekt GEKONAWItransfer Qualifizierungsmodule entwickelt, erprobt und verstetigt.
Im April 2023 hat das Fachforum Berufsbildung in der Nationalen Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ein Positionspapier vorgelegt, in dem die Besonderheiten und die spezifischen Stärken der Berufsbildung für die BNE dargelegt werden. Ziel und Inhalte des Positionspapiers werden im Beitrag vorgestellt.
Im InnoVET-Projekt "UpTrain" werden zwei Fortbildungen entwickelt und erprobt. Über die Einbindung von drei branchenbezogenen Lernorten in die Lehrgänge entsteht ein praxisbezogener Austausch als Teil des Lernprozesses. Der Beitrag beschreibt die Bedeutung von Green Skills in den Fortbildungslehrgängen und erste Erfahrungen mit dem trialen Lernen.
Durch Energiepartnerschaften mit Wasserstoff-Erzeugerländern will Deutschland die Energiewende schaffen. Diese Partnerschaften umfassen auch Weiterbildungen für örtliche Fachkräfte. Der Beitrag stellt ein Beispiel für einen solchen Wissenstransfer aus der Kooperation mit Wasserstofferzeugern in Chile vor.
Im Unterschied zu Maßnahmen des Klimaschutzes, die darauf ausgerichtet sind, die Erderwärmung zu bremsen, zielen Maßnahmen der Klimaanpassung darauf ab, den unvermeidlichen Folgen des Klimawandels zu begegnen und deren Schadenspotenzial zu reduzieren. Die Palette potenzieller Klimaanpassungsmaßnahmen ist umfangreich und umfasst beispielsweise den Ausbau der blau-grünen Infrastruktur in urbanen Räumen, Maßnahmen im Gesundheits- und Bildungsbereich sowie im Bereich Katastrophenschutz. Das Poster zeigt, wie sich die zwölf dargestellten Anpassungsmaßnahmen auf die Erwerbstätigenzahl 2040 gegenüber dem Referenzszenario auswirken.
Auch in der hochautomatisierten chemischen und pharmazeutischen Produktion kommt es immer wieder zu Störungen und Störfällen. In diesen Situationen ist das kompetente Handeln der Fachkräfte besonders relevant, um negative Folgen zu vermeiden oder zu mindern. Welche Kompetenzen sind in diesem Zusammenhang wichtig und wodurch kann kompetentes Handeln unterstützt werden? Im Beitrag werden diese Fragen aufgegriffen und abschließend mögliche Konsequenzen für die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte dargestellt.
Trotz des aktuellen Mangels an Arbeitskräften und einer hohen Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze haben viele Jugendliche Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in eine vollqualifizierende Ausbildung. Dies betrifft vor allem Jugendliche ohne oder mit einfachem Schulabschluss. Sie sind daher häufig in Bildungsgängen des Übergangsbereichs zu finden. Während zur Lebenssituation dieser Jugendlichen bereits Forschungsergebnisse vorliegen, gibt es zum Unterricht in Bildungsgängen des Übergangsbereichs kaum empirische Erkenntnisse. Dies gilt insbesondere für die Unterrichtsplanung, die in diesem Beitrag behandelt wird. Hierzu werden Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Lehrpersonen vorgestellt.
Am 30. September 2023 ist die modernisierte Fortbildungsprüfungsverordnung Geprüfte/-r Berufsspezialist/-in für Kraftfahrzeug-Servicetechnik in Kraft getreten. Der Beitrag wirft einen Blick auf die Entstehung und bisherige Nutzung dieses Fortbildungsangebots, insbesondere auf die Verzahnung mit der Meisterqualifikation im Kraftfahrzeug-Handwerk, die Notwendigkeit der Modernisierung sowie auf inhaltlicher Ebene auf das Berufsprofil und die Prüfungsbestimmungen.
Augenoptiker/-in ist ein Ausbildungsberuf für Menschen, die gerne beraten, gleichzeitig hochpräzises Arbeiten schätzen und technische Fähigkeiten einsetzen möchten. Der Steckbrief erläutert die wichtigsten Tätigkeitsbereiche und warum die Beschäftigungschancen für ausgebildete Augenoptiker/-innen so gut sind.