Durch Ihren Besuch auf unserer Internetseite werden Daten von Ihnen erhoben. In Bezug auf den Umgang des BIBB mit Ihren Daten und den Zweck der Verarbeitung möchten wir Sie auf unsere Datenschutzerklärung verweisen.
Der Wahl eines passenden Berufs geht ein komplexer Orientierungs- und Entscheidungsprozess voraus. Um die Berufswahlkompetenz der jungen Menschen zu stärken und ihr Berufswahlspektrum zu erweitern, hilft es, berufsbezogene Vorstellungen der Jugendlichen und Einflussfaktoren auf ihre Berufswahl zu reflektieren sowie praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt zu ermöglichen. Doch wie kann dieser Prozess am Übergang von Schule in Ausbildung erfolgreich gestaltet werden? Welche Instrumente und Rahmenbedingungen erweisen sich dabei als förderlich?
In dieser BWP-Ausgabe geht es um die Frage der Wirksamkeit von Ansätzen zur beruflichen Orientierung. Hierzu werden Forschungsbefunde und praktische Erfahrungen vorgestellt und kritisch reflektiert.
Das Jugendalter zeichnet sich durch mehr aus, als Qualifizierungsschritte hin zur Berufsentscheidung und Berufseinmündung zu vollziehen. Charakteristisch für diese Lebensphase sind auch Verselbstständigungsprozesse in weiteren Lebensbereichen. Die letzten drei Jahre waren jedoch durch die Pandemie und die damit verbundenen gesellschaftlichen Maßnahmen geprägt, was junge Menschen auf besondere Weise in ihren Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten beeinflusst hat. Welche konkreten Auswirkungen diese Situation auf eine Lebensphase hat, in der sich junge Menschen sowieso in einem Umbruch befinden, soll anhand des DJI-Surveys AID:A und der qualitativen Studie „Zukunftsbezogene Unsicherheit von Jugendlichen am Übergang von der Schule in den Beruf in Zeiten von Corona“ gezeigt werden.
Im Beitrag werden Theorien behandelt, die Maßnahmen zur Berufsorientierung begründen können. Im ersten Schritt werden grobe Zielkategorien von Berufsorientierung erläutert. Dies erfolgt eingegrenzt auf Maßnahmen zum ersten Übergang in eine berufliche Ausbildung oder ein Studium. Im zweiten Schritt werden etablierte Theorien zur Berufswahl hinsichtlich zentraler Kernannahmen und Perspektiven vorgestellt und diese exemplarisch auf Maßnahmen bezogen. Abschließend folgen Hinweise, die bei der Konzeption von Maßnahmen bedacht werden sollten, um die Ziele zu erreichen.
Angesichts des Fachkräftemangels und einer ausgeprägten Geschlechtersegregation in IT-Berufen greift der Beitrag die zentrale Frage auf, ob durch den Einsatz von beruflichen Rollenvorbildern mehr junge Menschen, insbesondere mehr junge Frauen, für den Beruf Fachinformatiker/-in gewonnen werden können. Mit dem Angebot „Ausbildungsbotschafter“ wird ein innovativer anerkennungssensibler Berufsorientierungsansatz vorgestellt. Erste Ergebnisse aus der BIBB-TUDa-Berufsorientierungsstudie weisen darauf hin, dass berufliche Rollenvorbilder Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung von IT-Ausbildungsberufen reduzieren können.
Damit Jugendliche den Übergang von der Schule in den Beruf gut bewältigen können, wird eine Reihe pädagogischer Angebote über einen längeren Zeitraum bereitgestellt. Welchen Beitrag diese pädagogischen Angebote, d. h. die Lerngelegenheiten der schulischen Berufsorientierung, im Einzelnen leisten, ist nicht vollumfänglich bekannt. Im Beitrag wird eine Studie vorgestellt, die langfristige Wirkungen ausgewählter Lerngelegenheiten auf relevante Dimensionen erfolgreicher beruflicher Entwicklung untersucht. Demnach erweisen sich informelle Gespräche, die Jugendliche beispielsweise mit Eltern und Freunden führen, auch auf lange Sicht als besonders förderlich für die berufliche Entwicklung, während standardmäßig genutzte Lerngelegenheiten wie z. B. Betriebspraktika oder Potenzialanalysen keine langfristigen Effekte zeigen.
Betritt man das Gymnasium an der Schweizer Allee in Dortmund-Aplerbeck, fällt er direkt auf: der Berufswahlfahrplan. Als große Wandzeitung leuchtet er in bunten Farben und enthält – nach Jahrgangsstufen geordnet – alle Angebote zur Studien- und Berufsorientierung. Schnell wird deutlich, dass den Schülerinnen und Schülern hier mehr geboten wird als das, was Berufsorientierung im Rahmen des NRW-Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ standardmäßig vorsieht. Im Interview schildert Matthias Labs, der seit 12 Jahren zusammen mit einer Kollegin die Berufsorientierungsmaßnahmen an der Schule koordiniert, was es heißt, ein so umfassendes Angebot aufrechtzuerhalten und Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, einen beruflichen Weg zu finden, der ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht.
Die Potenzialanalyse ist seit 2010 eigenständiger Bestandteil des Berufsorientierungsprogramms BOP des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Im Lauf der Zeit und infolge von länderspezifischen Anpassungen haben sich verschiedene Durchführungsvarianten der Potenzialanalyse entwickelt. In einer vom BMBF in Auftrag gegebenen Interventionsstudie zur Potenzialanalyse (ISPA) wurde die Wirksamkeit unterschiedlicher Ansätze untersucht. Hintergründe und zentrale Ergebnisse der Studie werden im Beitrag vorgestellt.
Der Beitrag greift Erkenntnisse und Erfahrungen auf, die in einem Entwicklungs- und Umsetzungsvorhaben zur Professionalisierung Beruflicher Orientierung an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern seit 2016 gesammelt werden. Hierfür wurde ein jahrgangsübergreifendes pädagogisches Angebot für die schulische Berufliche Orientierung konzipiert – „Mission ICH“. Im Beitrag wird aufgezeigt, auf welchen Ebenen eine konsequente Implementation von „Mission ICH“ Schulentwicklungsprozesse erfordert und an welche Grenzen die Akteure in diesem Prozess stoßen. Ein Ausblick auf weitere Handlungsbedarfe schließt den Beitrag ab.
Vor der konkreten Berufswahl entsteht bei vielen Jugendlichen erstmals das Gefühl, für das eigene Leben verantwortlich zu sein. Der Beitrag schlägt das Konzept der erwerbsbiografischen Selbstverantwortung als eine der konkreten Berufswahl vorgängige Orientierungsleistung vor, um diese Herausforderung theoretisch zu fassen. Es werden Kriterien pädagogischen Handelns zur Entwicklung erwerbsbiografischer Selbstverantwortung formuliert und es wird beispielhaft gezeigt, wie digitale Angebote im Sinne einer tragfähigen pädagogischen Beziehung im Übergang genutzt werden können.
Am Übergang Schule-Beruf sind Eltern in der Regel wichtige Ratgeber für ihre Kinder. Eltern mit Migrations- und Fluchtgeschichte sind oftmals jedoch mit dem deutschen (Aus-)Bildungssystem nicht vertraut. Damit auch sie ihre Kinder ins Berufsleben begleiten können, wurde in Hamburg nach Unterstützungsmöglichkeiten gesucht. Die zentrale Frage lautete: Wie kann die Zielgruppe möglichst niedrigschwellig erreicht werden? Als Antwort entwickelte die Jugendberufsagentur Hamburg in Kooperation mit der KAUSA-Landesstelle Hamburg eine mehrsprachige digitale Elternabendreihe.
Einem Großteil der Schüler/-innen, die den Beginn einer Berufsausbildung direkt nach der neunten Klasse anstreben, gelingt der Übergang nicht oder nur nach einer Verzögerung. Dies lässt sich zum Teil auf Schwierigkeiten bei der Berufsorientierung und auf nicht realisierbare berufliche Ziele zurückführen. Praktika sind eine zentrale Möglichkeit der schulischen Berufsorientierung. Der Beitrag zeigt, dass Schüler/-innen, die ein Praktikum absolviert und die dabei gesammelten Erfahrungen positiv wahrgenommen haben, den geplanten Übergang in die Berufsausbildung eher realisieren können und zudem eine geringere Übergangsdauer benötigen.
Wie in vielen Lebensbereichen sind auch in der dualen Berufsausbildung Stadt-Land-Disparitäten zu beobachten. Der Trend der vergangenen Jahre deutet jedoch darauf hin, dass das Gefälle zwischen großen Städten und kleineren Dörfern bei den Auszubildendenzahlen schrumpft. Doch die Situation ist komplex. Denn auch wegen demografischer Entwicklungen ist und bleibt die Ausbildungssituation besonders in kleinen Gemeinden angespannt.
Nachwuchssorgen in den klassischen Ausbildungsberufen und Fachkräfteengpässe werden besonders in ländlichen Regionen immer größer. Daher haben mittelständische Unternehmen im Paderborner Land die Initiative ergriffen, das seit über 20 Jahren bestehende Berufliche Aus- und Weiterbildungsnetzwerk im gewerblichen Bereich (BANG) in Ostwestfalen um ein branchenübergreifendes BANG StarterCenter zu bereichern. Seit 2017 führt das Berufsorientierungszentrum (BOZ) gemeinsam mit Unternehmen Ausbildungsmarketing unter einem Dach erfolgreich durch.
In einer Voruntersuchung prüft das BIBB, ob in der Textil- und Modeindustrie der Bedarf für eine neue Qualifizierung in Form eines Ausbildungsberufs oder einer Fortbildung besteht. Hierzu wurden u. a. Tätigkeitsschwerpunkte und Qualifikationsbedarfe für die Beschäftigten identifiziert. Der Beitrag beschreibt erste Ergebnisse der Untersuchung und erläutert, warum ein Ausbildungsberuf empfohlen wird.
Das Gastgewerbe wurde in der Coronapandemie ordentlich durchgeschüttelt. Da kam die Modernisierung der Hotelberufe zur rechten Zeit: Der Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau für Hotelmanagement greift viele Veränderungen in der Branche auf und bietet betriebswirtschaftliche Aspekte sowie weitere Schwerpunkte in den Bereichen Personalmanagement und kaufmännische Steuerung.
Die Frühjahrssitzung des Hautpausschusses fand unter Leitung von Nico Schönefeldt, Beauftragter der Arbeitgeber, statt. Beraten wurde insbesondere die aktuelle Ausbildungsplatzsituation anlässlich der jährlichen Aussprache zum Berufsbildungsbericht der Bundesregierung.