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Zur Deckung des Fachkräftebedarfs ist Deutschland auf Zuwanderung angewiesen. Doch wie gelingt es, Fachkräftenachfrage und -angebot am deutschen Arbeitsmarkt zusammenzubringen? Und wie können Kompetenzen und Qualifikationen der zugewanderten Menschen adäquat bewertet und ihre Potenziale genutzt werden? Das zehnjährige Bestehen des Anerkennungsgesetzes im Jahr 2022 ist Anlass, diese Fragen aufzugreifen. Dabei soll nicht allein dieser Weg der Zuwanderung betrachtet werden. Es geht auch darum, jenseits des Anerkennungsgesetzes Strategien und Instrumente bei der Anwerbung, Qualifizierung und Integration ausländischer Erwerbspersonen in den Blick zu nehmen. Neben strukturellen Rahmenbedingungen sollen dabei auch Initiativen auf Branchen- und Betriebsebene sowie Beratungsangebote betrachtet werden. Hierzu stellt die BWP-Ausgabe Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung sowie Erfahrungen aus der Praxis vor und zeigt weiteren Handlungsbedarf auf.
Zur Deckung des Fachkräftebedarfs ist Deutschland auf Einwanderung angewiesen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden gesetzliche Änderungen und Regelungen geschaffen, die den Zuzug von Fachkräften erleichtern sollten – zuletzt das 2020 in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Doch erzielen sie die gewünschte Wirkung?
Bei der Frage, wie die Zuwanderung nach Deutschland gesteuert werden soll, geht es nicht allein um eine rein quantitative Passung von Fachkräftenachfrage und -angebot. Weitere Fragen spielen eine Rolle: Wie können wir die weltweite Erwerbsmigration fair und gerecht gestalten? Wie können Kompetenzen und Qualifikationen der Zugewanderten adäquat bewertet und ihre Potenziale genutzt werden? Und wie kann ihre Integration im Einwanderungsland Deutschland gelingen?
Ohne die aus dem Ausland angeworbenen „Gastarbeiter/-innen“ wäre das Wirtschaftswachstum in den 1950er- und 1960er-Jahren in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland nicht tragfähig gewesen. Sechs Jahrzehnte später gibt es erneut eine Diskussion zu wachsenden Arbeits- und Fachkräfteengpässen. Ohne Zuwanderung scheint der Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet. Die Rahmenbedingungen für die Arbeitsmigration sind heute allerdings andere als in den ersten Nachkriegsjahrzenten. Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Arbeitsmigration in die BRD – von ihren Anfängen bis heute.
Seit März 2020 eröffnet das Fachkräfteeinwanderungsgesetz Fachkräften aus Drittstaaten neue Migrationsperspektiven nach Deutschland. Der Beitrag nimmt dies zum Anlass, die rechtlichen Änderungen insbesondere für nicht akademische Fachkräfte darzustellen und einen ersten quantitativen Überblick über die Entwicklung der Erwerbsmigration anhand von Daten aus dem Ausländerzentralregister zu geben.
Selbst für Zugezogene, die im Ausland eine Berufsausbildung oder ein Hochschulstudium absolviert haben, ist die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt oftmals ein mehrjähriger Prozess. Anhand der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe für die Befragungsjahre 2013 bis 2019 wird aufgezeigt, dass selbst diese gut qualifizierte Personengruppen nach Zuzug zunächst Sprachkurse belegen und weitere Bildungsabschlüsse erwerben. Zudem wird herausgestellt, dass ihre Bildungspartizipation nicht nur vom Niveau der vor Zuzug erworbenen Qualifikation abhängt, sondern auch vom rechtlichen Zuzugsweg und der Berufswahl.
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) erweitert seit März 2020 die Möglichkeiten zur Einwanderung für internationale Fachkräfte. Ausgebaut wurden auch die Möglichkeiten, zur Berufsausbildung nach Deutschland zu kommen. Die rechtlichen Regelungen sind nun in ihrer Umsetzung zu betrachten: Welchen Herausforderungen begegnen Auszubildende und Ausbildende und welche Möglichkeiten der Optimierung gibt es?
Mit Brückenkursen bereitet das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) junge Menschen aus Indien auf eine Ausbildung in Deutschland vor. Die Kombination aus sprachlicher, fachlicher und interkultureller Orientierung sowie Organisationsunterstützung soll dazu beitragen, den Migrationsprozess vorzubereiten und zu begleiten und somit die Integration in Deutschland zu erleichtern.
Als „Meilenstein der Integrationspolitik“ wurde das Anerkennungsgesetz anlässlich seines Inkrafttretens im Frühjahr 2012 bezeichnet. Die neuen gesetzlichen Regelungen sollten die qualifikationsadäquate Beschäftigung von Menschen mit ausländischen Berufsqualifikationen voranbringen und gleichzeitig einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Inwiefern ist dies gelungen? Der Beitrag richtet den Blick vor allem auf die geschaffenen Begleitstrukturen zur Umsetzung des Gesetzes. Wie diese sich perspektivisch weiterentwickeln können, wird abschließend skizziert.
Aus betrieblicher Sicht ist die Deckung des Fachkräftebedarfs einer der zentralen Gründe, Personen mit Migrationshintergrund zu beschäftigen. Doch welche betrieblichen Strategien und Instrumente sind förderlich, um diese Adressatengruppe gezielt anzusprechen und für das Unternehmen zu gewinnen? Dieser Frage geht der Beitrag mit Daten des BIBB-Betriebspanels zu Qualifizierung und Kompetenzentwicklung 2020 (BIBB-Qualifizierungspanel) nach und zeigt deren Relevanz in Verbindung mit weiteren betriebsstrukturellen Merkmalen auf.
Mit dem ESF-Projekt WELCOME wird seit 2019 ein systematisches Vorgehen zur betrieblichen Integrationskompetenz entwickelt und erprobt. Dabei zeigt sich, dass eine vielfaltsbewusste Personalentwicklung eine entscheidende Rolle spielt. Der Beitrag stellt das Projekt sowie erste Erfahrungen und Erkenntnisse vor.
Die Beschäftigungsquoten von Personen, die aus familiären Gründen eingewandert sind, fallen niedriger aus als von Personen, die zu Erwerbszwecken eingewandert sind, jedoch höher als die von Geflüchteten. Der Beitrag stellt die Unterschiede in der Zusammensetzung der drei Gruppen dar und zeigt deren Bedeutung für Unterschiede in der Arbeitsmarktintegration auf.
Der Fachkräftemangel ist in vielen Unternehmen deutlich spürbar. Zugleich gibt es zahlreiche Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, die – anders als die gängigen Klischees es nahelegen – gut ausgebildet und qualifiziert sind. Im Beitrag wird aufgezeigt, welche Hürden eine Integration dieser Zielgruppe in den Arbeitsmarkt erschweren. Vor diesem Hintergrund werden Erfahrungen aus dem IQ NRW Teilprojekt „ÖFFNUNGsZEITEN“ vorgestellt und Erfolgsfaktoren für eine qualifikationsadäquate berufliche Integration von Migrantinnen dargestellt.
Im Jahr 2019 fand das Engagement der IHK Schwaben bei der Unterstützung afghanischer Geflüchteter große Resonanz in den öffentlichen Medien. Doch bereits fünf Jahr zuvor, im Dezember 2014, hatte die IHK Schwaben begonnen, junge Menschen mit Fluchthintergrund in den regionalen Ausbildungsmarkt zu integrieren. Der Beitrag fasst die seither gewonnenen Erfahrungen zusammen, benennt Herausforderungen sowie entwickelte Lösungen und zeigt abschließend weiteren Handlungsbedarf auf.
Vor zehn Jahren verständigten sich Bund, Länder und Sozialpartner auf eine gemeinsame Position zur Umsetzung eines Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR), mit dem erstmals die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung festgestellt wurde. Der Beitrag beleuchtet diese Vereinbarung und beschreibt die Dynamiken und Wirkungen, die der DQR bislang auf nationaler Ebene entfaltet hat. Abschließend werden die Vorzüge erörtert, die mit einer rechtlichen Verankerung einhergehen würden.
Marlise Kammermann; Barbara E. Stalder; Marie-Theres Schönbächler
Das von Bund und Kantonen finanzierte Pilotprogramm Integrationsvorlehre – INVOL soll Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene auf eine qualifizierende Berufsausbildung und die Integration in den Schweizer Arbeitsmarkt vorbereiten. Gleichzeitig soll in Branchen, die unter Fachkräftemangel leiden, für Fachkräftenachwuchs gesorgt werden. Ergebnisse aus der Evaluation der ersten INVOL-Abschlusskohorte 2019 zeigen auf, dass die INVOL sowohl zur Fachkräftesicherung als auch zur Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen einen Beitrag leistet.
Naturkatastrophen treten immer häufiger auf. Welche verheerenden Folgen diese haben können, hat die Flutkatastrophe in der Eifel im Sommer 2021 deutlich gemacht. Um besser abzuschätzen, welche Gebiete wie stark von Überflutungen betroffen sein können, hilft die Interpretation und Visualisierung von Geodaten. Geomatiker/-innen sind die Fachleute, die solche Daten aufbereiten und auch Gefahrenkarten erstellen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Interpretation komplexer räumlicher Sachverhalte.
Die dritte Sitzung des Hauptausschusses 2021 fand unter der Leitung von Elke Hannack, Beauftragte der Arbeitnehmer, im virtuellen Format statt. Beraten wurde unter anderem die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt 2021 im Zeichen der Corona-Pandemie, die berufliche Bildung psychisch behinderter Menschen sowie das Thema Ausbildereignungsverordnung.
Seit zehn Jahren regelt das Anerkennungsgesetz die formale Anerkennung ausländischer Abschlüsse für Berufein der Zuständigkeit des Bundes. Damit haben auch Fachkräfte mit Abschlüssen aus Drittstaaten einen Rechtsanspruchauf Prüfung der Gleichwertigkeit ihres Abschlusses und jene, deren Beruf in Deutschland nichtreglementiert ist (z.B. Elektroniker/-in). Das Poster präsentiert die Entwicklung der Anträge auf Anerkennung und ausgewählte Zahlen zu Anträgen nach Ausbildungsstaaten und Berufen im Zeitraum 2012 bis 2020.