BWP 1/2001
„Nachzeichnende“ Berufsbildungsreform
Kommentar
Interview
Zwei Welten gehen aufeinander zu. Partnerschaft von Schule und Betrieb. Schulsenatorin a.D.
Interview mit Sybille Volkholz
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Die Betriebe klagen über eine unzureichende Vorbereitung der Auszubildenden auf den Beruf. Das Berliner IHK-Projekt "Partnerschaft Schule-Betrieb" hat sich zum Ziel gesetzt, den Kontakt zwischen Schule und Betrieb zu verbessern und so die immer grösser werdende Distanz zwischen Schule und Wirtschaft abzubauen. Schulsenatorin a.D. S. Volkholz stellt die wichtigsten Ansatzpunkte des Projekts vor: bessere Berufsvorbereitung durch kontinuierliche Nutzung der Betriebe als Lernort für Schüler, Aufbau von Kooperationsbeziehungen zu Betrieben in der Region, um Unterricht realbezogener zu gestalten, Unterstützung in bestimmten Fachbereichen, z.B. im Umgang mit neuen Medien. Das Grundprinzip der dualen Berufsausbildung, Lernen an unterschiedlichen Lernorten, sollte stärker Eingang in die Allgemeinbildung finden, Jugendliche sollten sich stärker an betrieblichen Lernorten aufhalten, von ihnen lernen - so das Fazit der Schulsenatorin.
Thema
Gustav Reier
Nachzeichnende Berufsbildungsreform als eine Antwort auf den gesellschaftlichen Strukturwandel beruflicher Bildung
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Die Entwicklung der Berufsbildung seit Anfang der 50er Jahre in Westdeutschland zeigt zwei auffällige Trends: eine stetig wachsende Bedeutung schulischer Berufsbildungsangebote und einen Bedeutungsverlust des dualen Berufsbildungssystems und des Arbeitsmarktes für Ungelernte. Beide Trends lassen sich als Anzeichen eines gesellschaftlichen Strukturwandels beruflicher Bildung lesen, auf den mit entsprechenden Lösungsansätzen reagiert werden sollte. Der Autor zeigt mit einer den gesellschaftlichen Strukturwandel ordnungsrechtlich nachzeichenden Berufsbildungsreform" einen solchen Ansatz auf. Ausgehend von den Entwicklungsphasen beruflicher Bildung wird das Konzept der "nachzeichnenden Berufsbildungsreform skizziert.
Lars Balzer; Andreas Frey; Ursula Renold
Reform kaufmännischer Grundausbildung in der Schweiz. Innovationen und Evaluationsdesign
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In der kaufmännischen Berufswelt haben sich die Arbeitsweisen geändert. Dies war Anlass, um die kaufmännische Grundausbildung in der Schweiz zu reformieren. In dem Beitrag werden die Innovationen des Reformkonzepts vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf der betrieblichen Ausbildung liegt. Die Neuerungen sollen vor allem den betrieblichen Teil der Lehre aufwerten ebenso das Prüfungswesen. Es sollen nicht mehr nur das Endverhalten in Prüfungen, sondern der gesamte Zeitrahmen der Ausbildung berücksichtigt werden. Gefördert werden soll des weiteren die Lernortkooperation. Die Innovationen werden in einem Modellversuch getestet und evaluiert.
Daniela Heipel
Nachfrage- statt Angebotsorientierung: die Reform der beruflichen Bildung in Mexiko
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Das zentrale Problem des mexikanischen Wirtschafts- und Berufsbildungssystems ist die Unter- und Fehlqualifizierung der Bevölkerung. Seit 1994 wird in Mexiko im Rahmen des durch die Weltbank geförderten Projekts "Modernisierung der technischen Bildung und der beruflichen Befähigung" ein modulares Zertifizierungs- und Qualifizierungssystem eingeführt, dessen Ziel die Ausrichtung des Berufsbildungssystems an den Anforderungen des Arbeitsmarktes ist. Die ausserhalb des formalen Bildungssystems erworbenen Berufserfahrungen sollen anerkannt und die Arbeitgeber verstärkt in die Gestaltung der beruflichen Bildung und in den Zertifizierungsprozess eingebunden werden. Die berufliche Bildung erfährt damit eine grundsätzliche Neuorientierung: weg von einem angebots- hin zu einem nachfrageorientierten Modell. Der Beitrag skizziert die zentralen Ziele der Reform sowie deren Umsetzung und diskutiert abschliessend die Übertragbarkeit der mexikanischen Erfahrungen in Schwellenländer.
Fachbeitrag
Barbara Meifort
Früherkennung von Qualifikationsentwicklungen in den personenbezogenen Dienstleistungen. 4-Stufen-Modell zur Früherkennung
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Insbesondere für neu entstehende Tätigkeitsbereiche und Beschäftigungsfelder des Arbeitsmarktes, die (noch) nicht über die BBiG/HwO-typischen Verbands- und Interessenvertretungsstrukturen verfügen, fehlt es an kontinuierlichen, regulierten und frühzeitigen Informationen zu beschäftigungsrelevanten beruflichen Entwicklungsprozessen. Hier setzt eine der Früherkennungsstudien des Bundesinstituts für Berufsbildung (www.bibb.de) an: Informationssystem zur Dauerbeobachtung und Früherkennung von Qualifikationsentwicklungen in Tätigkeitsfeldern ausserhalb es Geltungsbereichs des BBiG. Die Entstehung neuer beruflicher Einsatzfelder in den personenbezogenen Dienstleistungen wurde exemplarisch in den Bereichen Gesundheit/ Soziales, Bildung/ Erziehung, Freizeit/Sport sowie in den Schnittpunkten dieser innovativen Tätigkeitsfelder untersucht. Der Beitrag beschreibt den methodischen Ansatz, exemplarische Ergebnisse der durchgeführten Fallstudien, in deren Ergebnis ein 4-Stufen- Modell zur Früherkennung von Qualifikationsentwicklungen entwickelt wurde, und verdeutlicht an dem Fallbeispiel "Tagesmutter" das 4-Phasen-Modell. Es ist vorgesehen, dieses Modell zur Früherkennung dauerhaft zu installieren.
Holger Alda
Innovationen und betriebliches Ausbildungsverhalten
Ergebnisse des IAB-Betriebspanels
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Betriebliche Innovationen wirken auf die betriebliche Nachfrage nach Arbeitskräften und damit auch häufig auf die Ausbildungsaktivitäten der Betriebe. Im Kooperationsprojekt BIBB/ IAB "Aus- und Weiterbildung im IAB-Betriebspanel" wurde auf der Basis der Befragung von 1998 der Zusammenhang von Innovations- und Ausbildungsaktivitäten der Betriebe untersucht. Ziel war zu klären, wie die Ausbildungsleistung von innovativen Unternehmen zu bewerten ist und ob sich die Ausbildungsaktivitäten von nicht- innovativen Betrieben unterscheiden. Das Ausbildungs- und Innovationsgeschehen wurde zu folgenden Aspekten in Beziehung gesetzt: Produktinnovation, Umstellungen in den betrieblichen Arbeitsabläufen und organisatorische Änderungen, Forschung und Entwicklung, Markt- und Absatzforschungsaktivitäten. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich Betriebe mit Produktinnovationen überdurchschnittlich in der Berufsausbildung engagieren. Der Beitrag stellt wichtige Ergebnisse der Studie vor.
Klaus Berger
Zusatzqualifikationen in der betrieblichen Ausbildungspraxis - Organisation und Erfahrungen
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Betriebseigene Angebote für Zusatzqualifikationen werden vorrangig in grösseren Ausbildungsbetrieben durchgeführt. Sie sollen eine bessere Anpassung der Ausbildung an den betrieblichen Qualifikationsbedarf ermöglichen. Konzeption, Durchführung und Finanzierung dieser ausbildungsbegleitenden Zusatzangebote erfolgen meist in betrieblicher Verantwortung. Der Lernort Berufsschule spielt nur eine untergeordnete Rolle. Nicht selten werden allerdings betriebliche Verbundstrukturen bei der Vermittlung der Zusatzqualifikationen genutzt. Dies sind Ergebnisse einer Betriebsbefragung, auf die in dem Beitrag weiter eingegangen wird.
Jessica Blings; Georg Spöttl; Lars Windelband
Aufgabenwandel im Recyclingsektor - Konsequenzen für die Qualifizierung
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Im Rahmen des europäischen ADAPT-Projektes Re-Use wurden der Recyclingsektor untersucht und eine Studie zu "Arbeit, Beschäftigung und Qualifikation" im Sektor erstellt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen die Beschäftigungsstrukturen, die Vielfalt der Arbeitsaufgaben, der Aufgabenwandel am Beispiel ausgewählter Betriebe, die Arbeits- und Geschäftsprozesse und die Aus- und Weiterbildungskonzpetionen der Betriebe. Im Beitrag werden der Aufgabenwandel (Spartenvielfalt, Kundenorientierung, Technikentwicklung) und daraus resultierende Konsequenzen für die Qualifizierung der Mitarbeiter im Recyclingsektor dargestellt. Die Autoren stellen zusammenfassend fest, dass in der Kreislaufwirtschaft verstärkt Qualifizierungsprozesse von unten etabliert werden müssen. Die Implementierung einer Berufsausbildung, ergänzt um Weiterbildungskonzepte, sollte angestrebt werden; es sind Konzepte zu entwickeln, die direkt an den Arbeitsprozessen anknüpfen und/ oder Lernen am Arbeitsplatz ermöglichen.
Hannelore Muster-Wäbs; Kordula Schneider
Umsetzung des Lernfeldkonzeptes am Beispiel der handlungstheoretischen Aneignungsdidaktik
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Das Lernfeldkonzept bietet die Chance, Lernsituationen zu gestalten, die eng mit der Lebens- und Berufswelt der Lernenden verknüpft sind und ihnen so einen besseren Zugang nicht nur zu den Inhalten, sondern vor allem zu beruflichem Handeln ermöglicht. Seine praktische Umsetzung ist jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten für alle Beteiligten verbunden. Die Autorinnen zeigen auf der Grundlage ihrer unterrichtlichen Erfahrungen mit dem Lernfeldkonzept in verschiedenen Ausbildungsberufen Möglichkeiten auf, wie diese Schwierigkeiten reduziert werden können. Dies geschieht am Beispiel der handlungstheoretischen Aneignungsdidaktik als Planungs-, Durchführungs- und Evaluationsinstrument für Berufsschulunterricht.
Diskussion
Konrad Kutt
Von der beruflichen Umweltbildung zur "Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung"
Begründungen und denkbare Maßnahmen
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In der Fachöffentlichkeit und politischen Aufmerksamkeit markiert das Jahr 2000 den Übergang von der beruflichen Umweltbildung zur Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung". Die in Rio 1992 beschlossene Agenda 21 hat das Prinzip der Nachhaltigkeit zu einem alle Lebensbereiche umfassenden Leitbild des Wirtschaftens erklärt, wozu auch Berufsbildung einen wichtigen Beitrag leisten kann. Die thesenartig vorgetragenen Überlegungen stehen im Kontext einer Reihe insbesondere bildungspolitisch motivierter Klärungsprozesse und Massnahmen.
Hauptausschuss
Berichte
Rudolf Werner
Abwärtstrend bei Weiterbildungsprüfungen gestoppt
Immer noch weniger Meister im Handwerk
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In den Jahren 1998 und 1999 haben je rund 142.000 Personen an einer Weiterbildungsprüfung bei den Kammern (Industrie und Handel, Handwerk) teilgenommen. Damit wurde der Abwärtstrend gestoppt. Die Teilnahme an Weiterbildung ist insgesamt gestiegen, den grössten Raum nehmen Lehrgänge und Kurse ein, d.h. nicht zertifizierte Weiterbildung. Ursache ist der Trend zu kurzfristig konzipierten, flexibel angelegten Kurssystemen, die auf aktuelle Bedürfnisse, insbesondere im IT-Bereich, ausgerichtet sind.
Rezensionen
Beilage