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Die Ministerin wurde zu den neuen Herausforderungen an die berufliche Bildung und zu ihren Erwartungen diesbezüglich an das Bundesinstitut für Berufsbildung befragt. Als vorrangige Aufgaben sieht sie 1. die Schaffung von mehr Flexibilität, Differenzierung und Praxisnähe der dualen Berufsausbildung, 2. die systematische Suche nach neuen Qualifikationsanforderungen und 3. die Identifizierung zukunftsfester Beschäftigungsfelder und Tätigkeitkeitsbereiche, in denen Ausbildungsberufe geschaffen werden können, mit denen die Chancen leistungsschwächerer Jugendlicher verbessert werden. Des weiteren wurden Fragen der Zusatzqualifikationen, die Förderung unterschiedlicher Begabungen, die Umsetzung handlungsorientierter Konzepte in die Prüfungspraxis und die Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation angesprochen. Vom Bundesinstitut für Berufsbildung werden ausgehend von den berufsbildungspolitischen Schwerpunkten der neuen Bundesregierung vorausschauende und kompetente Beiträge zur Weiterentwicklung der beruflichen Bildung erwartet. Neben der notwendigen Grundlagenforschung wird eine stärkere Praxisorientierung der Forschungsarbeit gewünscht.
Vor anderthalb Jahrzehnten, in den Jahren 1982 bis 1986, stand das berufliche Bildungssystem vor ähnlichen Herausforderungen, wie sie gegenwärtig angesichts einer angespannten Lehrstellensituation zu bewältigen sind. Der Beitrag untersucht die Entwicklung des Übergangs von den allgemeinbildenden Schulen in die betriebliche Berufsausbildung unter den Bedingungen wachsender Schulentlassjahrgänge und steigender Arbeitslosigkeit. Die Veränderungen der Übergangsquoten (Anteile eines Jahrgangs, die in eine betriebliche Berufsausbildung einmünden) im Zeitverlauf, Bildungsbereitschaft und Übergangsverhalten sowie der Übergang einzelner Gruppen (Ausländer, Frauen) werden betrachtet. Beide Krisen am Lehrstellenmarkt, die gegenwärtige wie die der Jahre 1984/85 resultieren aus einer ähnlichen Problemkonstellation: Ein demographisch bedingter Anstieg der Schulentlassjahrgänge und hohe Arbeitslosigkeit. Betroffen von den negativen Veränderungen sind vor allem schulisch geringer qualifizierte Jugendliche, Ausländer und Frauen.
Die schwierige Arbeitsmarktlage in Ostdeutschland wirkt sich nachhaltig auf den beruflichen Einstieg von ausgelernten Berufsanfängern einer betrieblichen Berufausbildung aus, so dass selbst Berufsanfängern mit guter Schulbildung und fachlicher Qualifikation ein erfolgreicher Berufseinstieg nicht möglich ist. In dem Beitrag werden Ergebnisse einer BIBB-Befragung von rund 650 Ausbildungsabsolventen aus den neuen Bundesländern zur beruflichen Situation und zum Berufsverlauf in den Jahren 1996 und 1997 vorgestellt. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass der Erfolg oder Misserfolg der beruflichen Einstiegsphase in hohem Maße von der Realisierung einer ausbildungsgerechten Anschlussbeschäftigung abhängt. Das Sofortprogramm der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit soll auch dazu beitragen, den Übergang Jugendlicher von Ausbildung in Beschäftigung zu erleichtern.
Sabine Bechheim; Manfred Bergmann; Friedhelm Franz
Im Mittelpunkt der bildungspolitischen Diskussion steht nach wie vor das Ausbildungsplatzangebot und die jährliche Statistik. Geführt werden muss aber dringend eine inhaltliche Auseinandersetzung mit neuen Zielen und Inhalten der dualen Berufsausbildung. So fehlt es an einer Strategie, die neuen und neugeordneten Berufe in die Betriebe zu implementieren. Junge technologieorientierte Unternehmen haben die Möglichkeiten des dualen Systems der Berufsbildung noch nicht hinreichend wahrgenommen, geschweige denn in Anspruch genommen. Sie zu gewinnen hilft nicht nur den Betrieben, sondern auch den Jugendlichen und dem System selbst. Der Beitrag zeigt den Handlungsbedarf für die Einbindung junger Unternehmen in das duale System auf.
Die Bundesregierung greift mit ihrer Forderung, im Zuge der Modernisierung der Ausbildungsberufe auch neue Berufe mit überwiegend praktischen Anforderungen zu entwickeln, Vorschläge aus früheren Jahren auf, die damals unter Schlagworten wie "theoriegeminderte Ausbildungsberufe", "Helferberufe" oder "Benachteiligtenberufe" diskutiert wurden. Gemeinsam ist allen Vorschlägen, das Anspruchsniveau der Ausbildung zu reduzieren bzw. anders auszurichten, um die Ausbildungschancen für Jugendliche mit ungünstigeren Lernvoraussetzungen zu erhöhen. Der jüngste Vorschlag hebt sich von den früheren allerdings positiv durch das eindeutige Bekenntnis zum Berufskonzept und zur Arbeitsmarktorientierung ab. Trotzdem ist dieses Konzept wenig tragfähig. Alternative Strategien wie Zertifizieren von Teilkompetenzen und Nachholen von Ausbildungsabschlüssen im Verbund mit Beschäftigung - die auch im neuen Programm zum Abbau von Jugendarbeitslosigkeit eine Rolle spielen - versprechen hier mehr Erfolg.
Seit nunmehr 18 Jahren gibt es in Deutschland mit der Benachteiligtenförderung ein bildungspolitisches Instrument, dessen Bedeutung für die Berufsausbildung seitdem kontinuierlich zugenommen hat und durch das Sonderprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit um neue Fördervarianten ergänzt worden ist. Der Beitrag stellt die Entwicklung der Benachteiligtenförderung anhand der Teilnehmerzahlen und der finanziellen Aufwendungen dar. Das Finanzvolumen und die Teilnehmerzahlen sind beachtlich angestiegen. Dies gilt insbesondere für die außerbetriebliche Berufsausbildung. Ihre Teilnehmerzahlen haben sich sowohl in den neuen als auch in den alten Ländern deutlich erhöht. Dabei bestehen auffallend große, regionale Unterschiede.
Die Europäische Kommission plant die Einführung eines europäischen Observatoriums zur Beobachtung innovativer Beispiele der Anwendung von Informationstechnologie für die berufliche Bildung, um in diesem Bereich frühzeitg Entwicklungstrends zu identifizieren und innovative Beispiele europaweit zu verbreiten. Das Bundesinstitut für Berufsbildung erhielt den Auftrag, gemeinsam mit einem europäischen Expertennetzwerk eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, in deren Rahmen Kriterien für die Auswahl innovativer Praxisbeispiele und ein Modell für ein solches Observatorium entwickelt wurden. Der Beitrag informiert über Ergebnisse dieser Arbeit.
Der Beitrag informiert über ein deutsch-tschechisches Berufsbildungsprojekt, in dem ein überregionales Modellzentrum für die Aus- und Weiterbildung in modernen, umweltfreundlichen Bautechnologien in der strukturschwachen Region Nordböhmen entwickelt wurde. Ziele, integrativer Projektansatz und Transfer des 1997 abgeschlossenen Projektes werden beschrieben.
Ingrid Stiller; Barbara Orth; Henrik Schwarz; Andreas Stöhr
Vorgestellt werden ausgewählte Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von Betrieben zu den neugeordneten Büroberufen. Einbezogen waren Betriebe, die ausgebildet haben, zur Zeit ausbilden oder entsprechend qualifizierte Fachkräfte beschäftigen. Die Evaluation soll Aufschluss darüber bringen, ob und inwieweit Intentionen und Ziele der Neuordnung der Büroberufe in der Ausbildungspraxis umgesetzt werden. Zusammenfassend wird festgestellt, dass die Büroberufe insbesondere für Klein- und Mittelbetriebe und den Dienstleistungsbereich attraktiv sind.
Wegen der Vielzahl von Nachfragen beim Bundesinstitut für Berufsbildung wurde auf der Grundlage der Erhebungsergebnisse von 1991 eine Fortschreibung der Ausbildungskosten auf das Jahr 1997 vorgenommen. Die ermittelten Angaben sind aufgrund der strukturellen Veränderungen jedoch als Näherungswerte einzuschätzen. Die Fortschreibung kann insofern eine aktuelle Erhebung der betrieblichen Ausbildungskosten nicht ersetzen. In dem Beitrag werden das Fortschreibungsverfahren erläutert und die Kostenentwicklung von 1991 auf 1997 dargestellt.