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Angesichts des steigenden Bedarfs an gut ausgebildeten Fachkräften und der wachsenden Zahl der Arbeitslosen ohne Berufsausbildung ist die Qualifizierung von Ungelernten eine dringende Aufgabe der Berufsbildung geworden. Da die herkömmlichen Wege der Nachqualifizierung für den Personenkreis der (jungen) Erwachsenen aus verschiedenen Gründen nicht "packen", müssen Möglichkeiten zum Nachholen der Berufsausbildung geschaffen werden, die den individuell unterschiedlichen Lebenslagen, Berufsverläufen, Qualifizierungsbedürfnissen und -voraussetzungen der Zielgruppe angepasst sind. Die Koppelung von Erwerbstätigkeit mit Qualifizierung, die curricular und organisatorisch mit dem Arbeitsprozess abgestimmt ist und den Arbeitsplatz als Lernfeld benutzt, bietet für (junge) Erwachsene ohne Berufsausbildung eine Chance, den Berufsabschluss nachzuholen.
In einem Modellversuch der Handwerkskammer wurden "Arbeitsprojekte" entwickelt und erprobt, die Ausbilder in Handwerksbetrieben bei der Ausbildung von Jugendlichen mit besonderen Lernschwierigkeiten unterstützen. Der Beitrag fasst die grundlegenden mediendidaktischen Überlegungen, die Entwicklungs- und Erprobungsprozesse sowie die Erfahrungen bei der Durchführung der Arbeitsprojekte zusammen.
Mit der Renaissance arbeitsplatzbezogenen Lernens haben Fragen zur Qualität des Lernorts Arbeitsplatz an Bedeutung gewonnen. Verschiedene Disziplinen wie die Arbeits- und Organisationspsychologie, die Arbeitswissenschaft und die Berufs- und Betriebpädagogik haben Kriterien und Verfahren zur Erschließung und Gestaltung des Lernorts Arbeitsplatz entwickelt. Der Beitrag zeigt auf, welche praxisbezogenen Ansätze in der Modellversuchsreihe "Dezentrales Lernen" bestehen. Es geht dabei um die Skizzierung bisheriger Entwicklungen und den Versuch, diese zu systematisieren und in die einschlägige Diskussion um die Herstellung lernförderlicher Arbeit und lernförderlicher Arbeitsstrukturen einzubringen.
Im Mittelpunkt der Ausführungen steht ein Modellversuch zur Motivation und Umschulung arbeitsloser Frauen, für den ein Umschulungskonzept in Form eines Lernortverbunds zwischen Berufsbildungsstätte und Fachbetrieben ausgearbeitet wurde. In der Kombination von außerbetrieblichen und betrieblichen Ausbildungsteilen liegt die Chance zu einer zielgruppen- und beschäftigungssystemorientierten Gestaltung der Umschulungsmaßnahmen. Der betriebliche Ausbildungsteil geht weit über ein bloßes Betriebspraktikum hinaus und erfordert eine intensive Kooperation zwischen den beiden Lernorten. Den Ausbildungprozeß beratend und unterstützend zu begleiten, ist Aufgabe von Sozialpädagoginnen, die auch für die Vorbereitung der Kooperationsbetriebe und der Umschülerinnen zuständig sind, mit dem Ziel, möglichst realistische Vorstellungen und Erwartungen zu entwickeln. Die Betriebe sind stärker in die Ausbildungsverantwortung einbezogen und identifizieren sich in höherem Maße mit dem Ausbildungserfolg ihrer Umschülerinnen. Umgekehrt ist auch die Entwicklung einer Betriebsbindung auf seiten der Frauen festzustellen.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten der Europäischen Gemeinschaft im Bereich beruflicher Qualifikationen lag bis in die 80er Jahre bei Maßnahmen zur Beseitigung von Hindernissen für die in den Römischen Verträgen verankerte Freizügigkeit der Arbeitnehmer auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Das rechtliche Instrumentarium im Hinblick auf die Anerkennung beruflicher Abschlüsse ist inzwischen weitgehend ausgeschöpft. Das bisher entwickelte Instrumentarium zur Förderung der Transparenz von Qualifikationen kann in der Praxis nicht überzeugen. Die zukünftigen strategischen Herausforderungen der europäischen Berufsbildungspolitik liegen weniger im Bereich der Anerkennung und Transparenz von Qualifikationen, als darin, die Leistungsfähigkeit der nationalen Berufsbildungssysteme im Hinblick auf die Herausforderungen durch den europäischen Integrationsprozeß und den globalen Wettbewerb mit anderen Wirtschaftszonen zu fördern.
Es wird eine internationale Konferenz der OECD zur Thematik 'Zertifizierung beruflicher Qualifikationen und Arbeitsmarkt' ausgewertet mit dem Ziel, Anregungen für eine Weiterentwicklung beruflicher Zertifikate in der Bundesrepublik zu erhalten. Dabei werden die Wechselwirkungen zwischen Zertifizierungssystem und Arbeitsmarkt auf internationaler Ebene diskutiert. In diesem Zusammenhang wird der Verwendungswert von Zertifikaten behandelt. Insgesamt gesehen bietet das in der Bundesrepublik Deutschland verwendete System im internationalen Vergleich durchaus Vorteile. Es wird aber empfohlen, die hier skizzierten Zusammenhänge verstärkt zu beachten und mit Hilfe von Szenarios mögliche Entwicklungen und Strategien der Einflussnahme der Bundesrepublik auf die berufliche Zertifizierung im EG-Raum zu beschreiben.
Der Beitrag setzt sich mit einem Artikel von Karlheinz Geissler und Michael Orthey zum Thema "Schlüsselqualifikationen" auseinander, der in Heft 5/1993 der BWP abgedruckt ist. Er befasst sich vorrangig mit deren These, das Konzept der Schlüsselqualifikationen sei kein Bildungs-, sondern ein Qualifikationskonzept, um dem die Forderung nach einer Überwindung dualistischer Konzeptionen gegenüberzustellen. Der Autor meint, die Berufspädagogik müsse diese Konzepte durch ein komplementäres Denken ersetzen: nicht Allgemeinbildung versus Berufsbildung, Bildung oder Qualifikation, sondern Berufsbildung und Qualifikation sind Teil derselben Wirklichkeit.
Vor drei Jahren begannen acht Jugendliche im Berufsbildungswerk des Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands - CJD - e.V. in Dortmund eine Tischlerausbildung. Als Sonderschüler ohne Hauptschulabschluss sollten sie innerhalb des Benachteiligtenprogramms (BNP) mittels eines pädagogischen Sonderprogramms zum Facharbeiterabschluss nach § 48 BBiG geführt werden. Als erste Gruppe aus dem Jugenddorf Dortmund hatten sie die Möglichkeit, im Juni 1992 für drei Wochen im Rahmen des europäischen Berufsbildungsprogramms PETRA nach Irland zu fahren. Durch eine Lernortverlagerung, als integrativer Bestandteil ihrer beruflichen Bildung konzipiert, sollten mittels projektorientierten Arbeitens in der Gruppe unter irischen Arbeitsbedingungen und -standards, mittels Besuchen von nationalen Ausbildungszentren sowie durch das kulturelle Erleben im europäischen Ausland fachliche und überfachliche Qualifikationen erworben werden.
Der Beitrag kritisiert das langwierige Verfahren zur Entwicklung von Ordnungsmitteln und deren Aktualisierung. Er analysiert die einzelnen Komponenten einer Ausbildungsordnung und gibt Hinweise für eine Vereinfachung der verfahrensmäßigen Voraussetzungen unter Berücksichtigung des konkreten Anpassungsbedarfs.
Mit der Revision des europäischen Sozialfonds für den Zeitraum 1994 bis 1999 wurde der sachliche Geltungsbereich für eine Unterstützung von Behinderten ausgedehnt. Der Beitrag informiert über verschiedene EG-Programme zur Förderung der beruflichen Rehabilitation und Integration von Behinderten.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat 1991/1992 in den neuen Ländern eine Repräsentativstudie durchführen lassen mit dem Ziel, den Anteil der Ungelernten in der Altersgruppe der 20- bis 24-jährigen Wohnbevölkerung zu ermitteln, sowie die jungen Erwachsenen ohne anerkannte Berufsausbildung nach ihrer beruflichen Situation und ihren Perspektiven zu befragen.
Der Ausbildungsberuf "Tankwart/Tankwartin" ist geprägt von abnehmenden Auszubildendenzahlen, hohen Abbrecherquoten und schlechtem Image. Hinzu kommt, daß dieser Ausbildungsberuf aus dem Jahre 1952 stammt und daher nicht mehr dem neuesten Stand technisch-organisatorischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen entspricht. Seit Ende der 60er Jahre bemühen sich verschiedene Interessengruppen um eine Neuordnung der Berufsausbildung an den Tankstellen, ohne bisher eine Einigung erzielt zu haben.
Der Beitrag informiert über Ziele und Konzepte eines Modellversuchs zur Entwicklung und Erprobung eines Modells für die praktische Prüfung im Zerspanungsbereich mit integrierter Qualifizierung des Prüfungspersonals.