BWP 1/2004
Neue Prüfungsformen und Bewertungsverfahren
Kommentar
Helmut Pütz
Ausbildungsjahr 2004 wird wieder kritisch - "Gerechtigkeitslücke" muß geschlossen werden
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Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Prof. Dr. Pütz, fordert angesichts der Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt, berufliche Bildung in Teilbereichen neu zu denken und zu organisieren. Arbeitsteilige Berufsausbildung in einem Sandwichsystem von langen betrieblichen Ausbildungsphasen (nicht in Form von wertlosen Betriebspraktika) und vollzeitschulischen Ausbildungsphasen in Berufsfachschulen mit Kammerabschlussprüfung könnten das Duale System dauerhaft ergänzen.
Blickpunkt
Ursula Beicht; Dieter Timmermann; Stefan Schiel
Berufliche Weiterbildung - wie unterscheiden sich Teilnehmer und Nicht-Teilnehmer?
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Viele Personen im erwerbsfähigen Alter bilden sich beruflich weiter und investieren hierfür Zeit und Geld. Ein Teil der Erwerbspersonen partizipiert jedoch nicht an beruflicher Weiterbildung. Welche Faktoren für eine Nichtteilnahme ausschlaggebend sind bzw. welche Kosten und welchen Nutzen die Teilnehmer haben, wurde von der Expertenkommission "Finanzierung Lebenslangen Lernens" und dem Bundesinstitut für Berufsbildung untersucht. Der Beitrag stellt erste Ergebnisse der gemeinsam durchgeführten Erhebungen vor, die sich auf die Strukturuntschiede zwischen Teilnehmern und Nichtteilnehmern bezogen auf die wichtigsten soziodemografischen Merkmale sowie die grundsätzlichen Einstellungen zur beruflichen Weiterbildung konzentrieren.
Interview
Hochschultage Berufliche Bildung. Tradition fortsetzen - Innovationen anstoßen
Interview mit Professor Dr. Josef Rützel
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Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Berufliche Bildung e.V. und Veranstalter der 13. Hochschultage Berufliche Bildung, Prof. Rützel wird zum Konzept der 13. Hochschultage 2004 und zur Rolle des Bundesinstituts für Berufsbildung auf den Hochschultagen befragt.
Thema
Dagmar Lennartz
Aktionsfeld Prüfungen: Zwischenbilanz und Zukunftsperspektiven
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Prüfungen können Motor, Unterstützer, aber auch Bremser und Hemmschuh eienr Systementwicklung sein. In den letzten 30 Jahren haben Prüfungen für das Ausbilden in Berufen sowohl die eine wie die andere Rolle eingenommen. In der ersten Dekade noch ein zentrales Mittel zum Ausbau der Qualitätssicherung in der Berufsausbildung, gerieten sie in der Folgezeit zunehmend ins Kreuzfeuer der Kritik. Der sich rundum modernisierenden dualen Berufsausbildung stand eine sich wenig ändernde Prüfungspraxis gegenüber. In den letzten fünf Jahren ist Bewegung in dieses Feld gekommen. Innovationen bei Prüfungsformen und Prüfungsstrukturen haben den traditionellen Rahmen großenteils ausgereizt. Die bisher eingeleiteten Neuerungen im Prüfungswesen sind daher nicht Abschluss, sondern eher Ausgangspunkt für einen überfälligen Reformprozess." Der Beitrag gibt einen Überblick über bisher eingeleitete Innovationen in der Prüfungspraxis und skizziert abschließend Reformoptionen für die Zukunft (gestreckte Abschlussprüfung, prozessorientierte Prüfung, Verknüpfung von öffentlich-rechtlichen Prüfungen mit privatwirtschaftlicher Zertifizierung).
Margit Ebbinghaus
Zum zweiten Mal evaluiert: Abschlussprüfung in den IT-Ausbildungsberufen
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Die Abschlussprüfung in den vier IT-Berufen mit ihren innovativen Prüfungsformen löste heftige Diskussionen aus. Sieben Jahre nach ihrer Einführung und im dritten Jahr nach dem ersten regulären Prüfungsdurchgang schlagen die Wogen zwar nicht mehr ganz so hoch; dennoch sind noch längst nicht alle Herausforderungen bewältigt, vor die die betriebliche Projektarbeit und die ganzheitlichen Aufgaben das berufliche Prüfungswesen gestellt haben. Anhand zentraler Ergebnisse aus der zweiten Evaluation der IT-Abschlussprüfung wird dargestellt, welche Voraussetzungen noch zu schaffen sind, damit prozessorientierte Prüfungsformen ihr Potenzial entfalten können.
Magret Reymers; Andreas Stöhr
Das Modell "Gestreckte Abschlussprüfung" wird evaluiert
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Nachdem es seit Jahren Kritik an der Zwischenprüfung gab, hat im Oktober 1999 die Arbeitsgruppe "Aus- und Weiterbildung" des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit beschlossen, prüfen zu lassen, ob Zwischenprüfungen in der Zukunft noch notwendig sind. Die Arbeitsgruppe entwickelte darauf hin das Modell einer "Gestreckten Abschlussprüfung", die im Rahmen von Erprobungsverordnungen auf ihre Praxistauglichkeit überprüft und vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) evaluiert wird. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich 2004 vorliegen.
Veit Bronnenmeyer; Klaudia Kramer; Gottfried Spangler
Zur Bewältigung von Prüfungsangst bei (benachteiligten) Auszubildenden
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Prüfungsangst kann den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung ernsthaft gefährden. Wissenschaft und Forschung haben sich diesem Thema bisher wenig gewidmet. Demzufolge existieren auch keine spezifischen Interventionsmodelle, auf die Praktiker in Berufsschulen oder der Jugendberufshilfe zurückgreifen könnten. Ein Projekt untersucht, wie Auszubildende mit Prüfungsangst, die an Maßnahmen der Benachteiligtenförderung teilnehmen, gezielt gefördert werden können. Es werden Methoden erprobt, die Angst vor Prüfungen besser zu bewältigen. Dabei wird die These zugrunde gelegt, daß benachteiligte Jugendliche stärker von Prüfungsangst betroffen sind als reguläre Auszubildende und deshalb spezifische Förderangebote benötigen. In dem Beitrag werden erste Ergebnisse vorgestellt.
Irmgard Frank
Bewertungsverfahren im Kontext individueller Kompetenzentwicklung - gangbare Wege
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Die Bedeutung informell erworbener Kompetenzen für die Bewältigung der beruflichen Anforderungen ist unbestritten und wird durch empirische Untersuchungen gestützt. Aber die Bemühungen, zusammenhängende Verfahren für die Bewertung und Anerkennung dieser Lernleistungen zu entwickeln und zu etablieren, stehen in Deutschland erst am Anfang: Zertifizierungssysteme sind ausschließlich im Bereich der formalen allgemeinen und beruflichen Bildung von Bedeutung. Zugleich gibt es eine fast unüberschaubare Zahl unterschiedlicher Projekte, Programme und regionaler Initiativen, mit dem Ziel, Konzepte zur Bewertung der Kompetenzen, die vom Einzelnen in Weiterbildung, in Arbeit oder im sozialen und privaten Umfeld erworben wurden, zu entwickeln und anzuwenden. Der Beitrag stellt Aspekte aus Untersuchungen zur Rolle des informellen Lernens vor und erörtert alternative Modelle für die Entwicklung eines umfassenden Zertifizierungssystems.
Anita Calonder Gerster; Ernst Hügli
Von der Selbsteinschätzung von Kompetenzen zur formellen Anerkennung und Validierung
Ein Erfahrungsbericht aus der Schweiz
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Das Anfang 2004 in Kraft getretene neue Berufsbildungsgesetz der Schweiz regelt die Anerkennung früher erworbener Kompetenzen unabhängig von den Lernwegen. Die Anerkennung der informellen Lernleistungen erfolgt auf drei Ebenen, der Selbstbeurteilung, der Fremdbeurteilung und der formellen Anerkennung/Validierung. Der Beitrag erläutert die Prozesse und Verfahren der Anerkennung und stellt anschließend das Schweizer Kompetenz-Management-Modell CH-Q vor.
Uta Weis
Die Entwicklung von Skill-Datenbanken und ihre mögliche Rolle in der Fortbildung
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Skill-Datenbanken sind ein seit einigen Jahren verwendetes Instrument zur Erfassung von Qualifikationsprofilen, das vor allem größere Unternehmen zur Personalentwicklung nutzen. Der Beitrag untersucht die Entwicklung solcher Skill-Datenbanken und versucht ihre mögliche Bedeutung für die Fortbildung als auch Probleme und Risiken bei ihrer Konzeption und Umsetzung aufzuzeigen.
Berufe aktuell
Joachim Gerd Ulrich; Andreas Krewerth; Ingrid Leppelmeier
Der Einfluss von Berufsbezeichnungen auf die Berufswahl von Jugendlichen
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In den letzten Jahren sind bei der Entwicklung neuer und der Modernisierung bestehender Berufsbilder viele neue Berufsbezeichnungen entstanden. Diese sollen nicht nur eine möglichst realistische Vorstellung von der jeweiligen Tätigkeit liefern, sondern auch attraktiv sein. Jugendliche reagieren sehr unterschiedlich auf die neuen Bezeichnungen: Während einige Benennungen das Image eines Berufs fördern, haben andere fast schon stigmatisierenden Charakter. Und was für männliche Jugendliche interessant klingen mag, kann auf junge Frauen abschreckend wirken. Der Beitrag diskutiert die Auswirkungen von Berufsbezeichnungen auf das Berufsimage und prestige anhand von ausgewählten Berufen. Die Ergebnisse zeigen, daß vieles dafür spricht, in Zukunft bereits während des Neuordnungsverfahrens alternative Bezeichnungen empirisch zu testen. Ab April 2004 soll ein Forschungsprojekt vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn gestartet werden, in dessen Rahmen ein standardisiertes Instrument zur Beurteilung von Berufsbezeichnungen aus der Sicht von Jugendlichen entwickelt werden soll.
Berichte
Friedel Schier; Britta Reitz
Good Practice Center fördert "Gute Praxis"
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Positive Ansätze aus der täglichen Arbeitspraxis zu dokumentieren und themenbezogene Basisinformationen in die Breite zu streuen, sind wesentliche Kernelemente für eine qualitative Weiterentwicklung der beruflichen Bildung. Das Good Practice Center (GPC) im Bundesinstitut für Berufsbildung unterstützt diesen Gedanken in der beruflichen Bildung Benachteiligter, in dem es ein umfangreiches Kommunikationsund Informationsangebot für Praktiker in der Benachteiligtenförderung zur Verfügung stellt. Kernstück des GPC-Angebotes ist die Internetplattform www.goodpractice.bibb.de. Der Beitrag stellt die Leitideen des GPC vor: "Voneinander wissen", "Miteinander sprechen", "Voneinander lernen".
Reinhard Zedler
Zukunft der Berufsausbildung
Fachtagung des Bundesinstituts für Berufsbildung am 4. und 5. November 2003 in Bonn
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Angesichts der Wachstumsschwäche und der dreijährigen wirtschaftlichen Stagnation ist der Ausbildungsmarkt angespannt. Für das BIBB war das Anlass, mit Experten über Chancen und Perspektiven der Berufsausbildung zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Fachtagung standen die aktuellen Herausforderungen der Berufsausbildung, Maßnahmen des Bundes und der Länder und die Ausbildungssituation, die empirisch analysiert wurde. Der Beitrag gibt einen Überblick.
Hauptausschuss
Diskussion
Thomas Klubertz
Plädoyer für die Bundeszuständigkeit im Bereich der beruflichen Bildung
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Die im Oktober 2003 vom Bundestag und Bundesrat eingesetzte Kommission zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung hat mit der Überprüfung der Zuordnung der Gesetzgebungszuständigkeiten von Bund und Ländern begonnen. Dabei steht auch die außerschulische berufliche Bildung auf dem Prüfstand. Der Beitrag stellt die Gründe für die Beibehaltung der Bundeszuständigkeit für die berufliche Bildung dar.
Beilage