User data is collected from you whenever you visit this site. To find out how the Federal Institute for Vocational Education and Training (BIBB) handles your data and the purpose of processing your data please refer to our statement on data protection .
Herr Möllemann wurde nach den Schwerpunkten bei der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung befragt. Vordringliches Ziel der Politik müsse es sein, die Chancen der dualen Ausbildung wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Als zentrales Reformthema bewertet er die Differenzierung im Bildungswesen. In der Modularisierung sieht er einen Weg zur Flexibilisierung der beruflichen Bildung. Des weiteren spricht er sich für eine Reform bei den Pflegeberufen aus und plädiert für die Einführung der dualen Ausbildung in diesem Berufsfeld. Abschließend betont er die notwendige Stärkung der europäischen Komponente in der beruflichen Bildung. Kritisch äußert sich Möllemann zum 100.000-Ausbildungsplätze-Sofortprogramm der Bundesregierung und verweist in dem Zusammenhang auf sein 9-Punkte-Konzept für ein wirksames Programm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
Das Qualifikationsniveau in der deutschen Industrie genießt auch bei international aktiven Unternehmen eine hohe Wertschätzung. Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit das positive Bild des deutschen Qualifikationsraumes die Arbeitskräftenachfrage und die Qualifizierungspolitik deutscher Unternehmen an ausländischen Standorten beeinflussen und welche spezifischen Probleme damit verbunden sind. Die Autoren stützen sich auf die Ergebnisse einer Bestandsaufnahme, die sich auf 84 Unternehmen in den Bereichen des Maschinenbaus, der Elektronik, der Automobilindustrie und der Prozessindustrie bezieht.
Wie können neue Qualifikationsanforderungen frühzeitig wahrgenommen werden, um Qualifizierungsstrategien zukünftig stärker mit den Herausforderungen der betrieblichen Praxis abzustimmen? Mit dieser Frage beschäfigte sich eine Anzeigenanalyse, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung 1998 durchgeführt wurde. Im Beitrag werden erste Ergebnisse der Studie vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die überaus bedeutsamen überfachlichen Qualifikationsanforderungen in ihren verschiedenen Dimensionen (persönlichkeitsbezogene Eigenschaften, soziale Kompetenzen, Mitwirkungs- und Gestaltungsfähigkeiten, kognitive Fähigkeiten und Problemlösungskompetenzen sowie Kunden-, Markt- und Dienstleistungsorientierung). Auf methodische Überlegungen zum dauerhaften Einsatz von Anzeigenanalysen als Instrument der Früherkennung der Qualifikationsentwicklung wird abschließend eingegangen. Aus der Studie wird deutlich, dass durch Anzeigenanalysen sowohl qualitative als auch quantitative Aussagen über Veränderungen von Qualifikationsanforderungen gemacht werden können. Die Auswertungen zeigen jedoch auch deutlich die Begrenzungen von Anzeigenanalysen, wenn es um genauere Erkenntnisse über die Realisierung geforderter Kompetenzen im betrieblichen Kontext geht.
In der Bundesrepublik Deutschland hat jeder fünfte Erwerbstätige im Alter zwischen 20 und 30 Jahren keinen Berufsabschluss. Obwohl berufliche Leistungsfähigkeit und Motivation zur Weiterbildung vorhanden sind, bleiben die Qualifizierungspotentiale dieses Personenkreises ungenutzt. Im Rahmen der Modellversuchsreihe "Berufsbegleitende Nachqualifizierung" werden neue Ansätze einer arbeitsplatznahen und abschlussorientierten Weiterbildung für Beschäfigte ohne formal anerkannte Qualifizierung erprobt. Die Ergebnisse regen die Diskussion um betriebliche Personalentwicklungskonzepte für An- und Ungelernte erneut an.
Die Neuordnung der Ausbildungsberufe im Einzelhandel, insbesondere Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufer/-in ist in Stillstand geraten, da die Vorstellungen der Sozialpartner zur Neugestaltung zu unterschiedlich sind. In dem Beitrag werden ausgewählte Aspekte zur Struktur Ausbildung und Beschäftigung (Qualifikationsverwertung, Einsatzfelder, Aufstiegschancen) der Kaufleute im Einzelhandel dargestellt, um Stand und Perspektiven dieses Ausbildungsberufes deutlich zu machen und darauf aufbauend eine Neukonzeption der Ausbildung im Einzelhandel zu entwickeln. Der Vorschlag zur Neuordnung der Ausbildung soll die Diskussion um eine Einigung über die Eckwerte einen Schritt näherbringen.
Der Beitrag behandelt die Schwerpunkte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die deutsche EU-Präsidentschaft im Bildungsbereich gesetzt wurden: die Verhandlung der neuen EU-Bildungsprogramme, die Mobilitätsförderung und Fachveranstaltungen zu europäischen Bildungsthemen und -problemen. Vorrangiges Ziel ist dabei die Vorbereitung der Programmumsetzung für den Start der neuen EU-Programme zum 1. Januar 2000; ein weiteres Feld ist die Umsetzung der Ratsentscheidung zum EUROPASS.
Die Autoren skizzieren die Aufgaben und Projekte sowie Perspektiven der europäischen Berufsbildungsforschung im Bundesinstitut für Berufsbildung. Die auf Europa bezogene Berufsbildungsforschung konzentriert sich im wesentlichen auf zwei Felder: die Analyse der Ziele, Konzepte und Instrumente der EU-Politik (Forschungsfeld A) und den internationalen Vergleich von Strukturen und Konzepten der beruflichen Bildung im Hinblick auf Fragen der Weiterentwicklung des deutschen Berufsbildungssystems (Forschungsfeld B). Angesichts vieler gemeinsamer Herausforderungen an die berufliche Bildung in den EU-Mitgliedstaaten sollte die grenzüberschreitende Berufsbildungsforschung verstärkt und weiter ausgebaut und ihr Potential für die nationale Berufsbildungspolitik und -praxis noch stärker genutzt werden.
Der Beitrag stellt die Bedeutung des LEONARDO-Programms für die deutsche Berufsbildung heraus und nimmt aus dieser Sicht eine Bewertung der Ausschreibung zu Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie der geförderten Projekte unter deutscher Leitung im Zeitraum 1995 bis 1998 vor. Eingegangen wird auf die allgemeine Entwicklung der Ausschreibungen in diesem Zeitraum, die fachliche Beratung und Information von Antragstellern durch die Koordinierungsstelle BIBB, teilnehmende Staaten, die Beteiligung von MOE-Staaten, die Schwerpunkte der Projektarbeit.
In den LEONARDO-Forschungsprojekten werden ausgewählte Modelle von Doppelqualifikationen in sieben europäischen Ländern vergleichend analysiert. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, in welchem Maße berufliche und allgemeine Bildung auf curricularer Ebene integriert und welche Schlüsselqualifikationen dabei erworben werden. Der Beitrag stellt erste Ergebnisse vor.
Ausländische Jugendliche verfügen in der Regel über Kompetenzen, die in der Berufspraxis von zunehmender Bedeutung sind: Zweisprachigkeit und Bikulturalität. Durch die Berücksichtigung des bilingualen Potentials in der Berufsausbildung lassen sich einerseits die Ausbildungsmotivation und -beteiligung der Jugendlichen steigern, andererseits ihre Chancen am Arbeitsmarkt positiv beeinflussen. Grundlage der binationalen Ausbildungsmaßnahmen ist eine duale Berufsausbildung in kaufmännischen, elektro- oder metalltechnischen Berufen in Deutschland, im Herkunftsland wird ein fünfwöchiges Betriebspraktikum absolviert. In dem Beitrag werden Strukturdaten der Teilnehmer (Schulabschluss, Geschlecht, Beteiligung nach Berufsbereichen) sowie Teilnahmemotive und Erfahrungen der Auszubildenden dargestellt.
Vorgestellt werden Erfahrungen und Ergebnisse des bayerischen Modellversuches "Duale Berufsausbildung und Fachhochschulreife" (DBFH), der seit 1995 vom Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung München durchgeführt wird. Nach Ende der beiden ersten Versuchsjahrgänge schätzen Schüler und beteiligte Ausbildungsbetriebe und Berufsschulen den Modellversuch eindeutig positiv ein. Durch die enge Zusammenarbeit aller am MV beteiligten Stellen, den curricularen Ansatz eines beruflichen Leitfaches und die spezifische Förderung leistungsfähiger und leistungswilliger Schüler ist es gelungen, dass besonders leistungsfähige Schüler mit mittlerem Schulabschluss in einem insgesamt nur dreijährigen Bildungsgang sowohl den Abschluss einer beruflichen Erstausbildung als auch die Fachhochschulreife erreichen können.
Am 01.08.1998 ist der unter Federführung des Bundesinstituts für Berufsbildung neu geschaffene dreijährige Ausbildungsberuf des Automobilkaufmanns in Kraft getreten. Der Ausbildungsberuf soll dazu beitragen, eine Klammer zwischen den kaufmännischen und technischen Bereichen der Kraftfahrzeugbetriebe zu bilden. Er zeichnet sich durch Kunden- und Marktorientierung aus, seine Tätigkeitsfelder liegen im Vertrieb und im Service von Kraftfahrzeugen. Ausbildungsprofil und Einsatzfelder werden im Beitrag beschrieben.
Mit der neuen Ausbildungsordnung des Verwaltungsfachangestellten, die am 01.08.1999 in Kraft getreten ist, wird die bisherige Verordnung von 1979 abgelöst. Die Neuordnung fand vor dem Hintergrund der geplanten Verwaltungsreform statt. Der Beitrag informiert über Ausbildungsziele und -inhalte, die neuen Prüfungsanforderungen und die Lernfelder für die Ausbildung in den Berufsschulen.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat im Auftrag des Bundesministers für Bildung und Forschung 1998 eine repräsentative Befragung von Jugendlichen ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Alter zwischen 20 und 29 Jahren in den alten und neuen Bundesländern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Ausbildungschancen für Jugendliche seit Ende der 80er Jahre deutlich verschlechtert haben und verdeutlichen zugleich die unverändert hohe Bedeutung der schulischen Vorbildung für die berufliche Eingliederung der Jugendlichen. Junge Erwachsene ohne Berufsabschluss rekrutieren sich überproportional aus der Gruppe ausländischer Jugendlicher (32,7 Prozent gegenüber 8,1 Prozent der deutschen Jugendlichen). Jugendliche mit mittlerer Reife erreichen den niedrigsten Ungelerntenanteil, da nur 6,1 Prozent ohne abgeschlossene Berufsausbildung bleiben. Die Ergebnisse unterstreichen insgesamt die Bedeutung der Sofortmaßnahmen an der ersten Schwelle zur Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes.