Prozessorientierte Qualifizierung – ein Paradigmenwechsel in der beruflichen Bildung

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 5/2003 (32)
Seite(n) 42-47
URN urn:nbn:de:0035-bwp-03542-3
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Prozessorientierung verändert die Anforderungen an Arbeitstätigkeiten. Einheitliche Tätigkeitsprofile gehen verloren und die Anforderungen können sich ständig verändern. Es stellt sich die Frage, ob die Prozessorientierung das bestimmende Merkmal der sich abzeichnenden Entwicklung der beruflichen Bildung ist. Hypothese der Autoren ist, daß mit dem schnellen technischen und organisatorischen Wandel auch fachliche Grundlagen ihre Bedeutung verlieren. Prozessorientierung bedeute, jede erworbene Kompetenz nur als vorläufig und jederzeit veränderbar zu betrachten. Anliegen des Beitrages ist es, ein gemeinsames Verständnis und auch eine gemeinsame Sprache über aktuelle Entwicklungen in der beruflichen Bildung herzustellen. Der Begriff "Prozessorientierung" und seine Dimensionen werden behandelt, auf den Paradigmenwechsel wird eingegangen, mit der Prozessorientierung verbundene Konsequenzen aus dem schnellen technischen und organisatorischen Wandel aufgezeigt und schließlich untersucht, wie Aus- und Weiterbildung auf diese neue Berufswelt vorbereiten kann. Entscheidende Frage für die Zukunft der betrieblichen Ausbildung wird sein, wie gut es gelingt, Wissensarbeit als Kernkompetenz in die Ausbildung zu integrieren. Dazu müssen Berufe nicht mehr statisch durch Inhalte, sondern dynamisch durch Aufgaben definiert werden. Ausbildung ist nur noch als Einstieg in das lebenslange Lernen zu betrachten.