Räumliche Mobilität und Qualifikation - eine historische Perspektive

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 4/2011 (40)
Seite(n) 6-10
URN urn:nbn:de:0035-bwp-11406-5
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Der fundamentale ökonomische Wandel der vergangenen Jahrzehnte hat zu grundsätzlichen Veränderungen im Wechselverhältnis von räumlicher Mobilität und Qualifikation geführt. Im Beitrag werden dessen Bedingungen, Formen und Folgen skizziert. Die großen Massenwanderungen des 19. und 20. Jahrhunderts waren gekennzeichnet durch die Bewegung von Menschen mit geringen Qualifikationen, die als 'billige' und 'willige' Arbeitskräfte standortgebundene natürliche Ressourcen erschlossen und nutzten. Auch wenn sich beobachten lässt, dass Migration nicht selten mitdem Erwerb von Qualifikationen verbunden war, blieb der Wissenstransfer durch die Bewegung von Spezialisten im Umfang gegenüber den Massenwanderungen unqualifizierter Arbeitskräfte marginal. Seit dem Zweiten Weltkrieg aber ist angesichts des beschleunigten wirtschaftlichen Strukturwandels sowie der zunehmenden Professionalisierung und Spezialisierung in den verschiedensten Erwerbsbereichen die Bedeutung des Erwerbs von Qualifikationen erheblich gestiegen.