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Die Beiträge im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe stellen zentrale Modelle und Verfahren zur Kompetenzmessung in der Berufsbildung vor und beleuchten diese vor ihrem Entstehungskontext und mit Blick auf ihre Ziele. Damit will die BWP-Ausgabe Transparenz in einem komplexen Feld schaffen und Schnittstellen zu Anwendungsfeldern aufzeigen.Im Editorial betont BIBB-Präsident MANFRED KREMER, dass man um die Entwicklung valider Instrumente zur Kompetenzmessung nicht umhin kommt, wenn man Kompetenzorientierung als Leitkonzept in der Berufsbildung ernst nimmt. Er weist auf den von einer Gruppe ausgewiesener Wissenschaftler/-innen erarbeiteten Vorschlag für ein Forschungsprogramm „Kompetenzdiagnostik in der beruflichen Bildung“ hin, der dieser Ausgabe beiliegt.Im BWP-Interview erläutert der neue Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, DR. HELGE BRAUN, die im Koalitionsvertrag vereinbarten bildungspolitischen Ziele für die kommenden vier Jahre.In der neuen Rubrik “Berufsbildung in Zahlen“ wird auf der Grundlage der aktuellen Ausbildungszahlen aufgezeigt, dass sich ein Großteil der abgeschlossenen Ausbildungsverträge auf nur wenige Berufe beschränkt und weibliche Jugendliche den Fokus noch enger ziehen als männliche.
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung führt Bildung explizit im Titel. Unter der Überschrift "Bildungsrepublik Deutschland. Durch gute Bildung und starke Forschung" beschreibt die Bundesregierung darin ihre bildungspolitischen Ziele für die neue Legislaturperiode. Welche dieser Ziele vorrangig anzugehen sind und welche Aufgaben und Herausforderungen damit im Einzelnen verbunden sind, erläutert der neue Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Dr. Helge Braun, im BWP-Interview.
Im Zeitraum vom 1. 10. 2008 bis 30. 9. 2009 wurden bundesweit 566.004 neue Ausbildungsverträge geschlossen, so das Ergebnis der BIBB-Erhebung zum 30. 9. 2009. Dabei fällt auf, dass sich ein nennenswerter Teil der Auszubildenden – wie schon in den Vorjahren – auf nur einige wenige Berufe verteilt.
In den Diskussionen um Ziele und Ergebnisse von beruflichen Lernprozessen hat sich in den letzten Jahren der Begriff der 'Kompetenz' durchgesetzt. Mit dem Kompetenzbegriff sind, je nach gesellschaftlichem Subsystem (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft), unterschiedliche Konstruktvorstellungen verbunden, so dass derzeit nicht von einem allgemein und breit akzeptierten Kompetenzbegriff ausgegangen werden kann. Mit dem Beitrag wird ein Einblick in die unterschiedlichen Zugänge und Ansätze gegeben, Kompetenzen in der beruflichen Bildung zu messen. Dabei werden unterschiedliche Kontexte und Anwendungsfelder deutlich gemacht. Abschließend benennen die Autoren Perspektiven für die weiteren Entwicklungen auf dem Weg zu einer methodisch belastbaren Kompetenzmessung.
Bei der Messung beruflicher Handlungskompetenz konnten im gewerblich-technischen Bereich bislang die korrelierenden Fachkompetenzdimensionen Fachwissen und die Fähigkeit, dieses Fachwissen in komplexen Anforderungskontexten anzuwenden, als eigenständige Dimensionen empirisch bestätigt werden. Zur Kompetenzdiagnostik stehen einige Verfahren zur Verfügung, doch nur wenige genügen psychometrischen Standards und sind praktikabel. Der Beitrag zeigt am Beispiel der Kfz-Mechatronik, dass Computersimulationen psychometrisch hochwertige und praktikable Verfahren zur Messung zentraler Fachkompetenzen sind. Zudem zeigt sich übereinstimmend mit den Befunden zur Struktur der Fachkompetenz ein hoher Zusammenhang zwischen praxisnahem Fachwissen und Diagnosekompetenz, wobei die Höhe der Korrelation gegen ein Zusammenlegen beider Facetten spricht.
Ausgangspunkt der hier vorgestellten Messinstrumente und Befunde sind Diskussionen zur Durchführung eines internationalen Large Scale- Assessments zur beruflichen Bildung (VET-LSA), in dessen Zusammenhang die Fragen der Operationalisierung des Konzepts der beruflichen Handlungskompetenz neu - und unter einer verstärkt messtheoretischen Perspektive - in den Blick genommen wurde. Es gilt Instrumente zu entwickeln und zu erproben, mit denen sich die Befähigung zu selbstständigen und selbstverantworteten Handlungen am Arbeitsplatz feststellen lassen. In diesem Beitrag wird für die Ausbildung von Industriekaufleuten gezeigt, wie das Konstrukt der 'berufsfachlichen Kompetenz' in eine messbare Form übersetzt wurde und wie sich berufliche Arbeits- und Geschäftsprozesse mit Hilfe computerbasierter Unternehmenssimulation in Testsituationen umsetzen lassen.
Drei Jahre Testerfahrung im Bereich der Large- Scale-Kompetenzdiagnostik (LS-KD) im Berufsfeld Elektrotechnik erlauben eine erste Bilanz der Möglichkeiten und Grenzen dieses neuen Instruments zur Erhebung beruflicher Kompetenz. Anders als bei Prüfungen können die Kompetenzniveaus und -profile von Testgruppen aus unterschiedlichen Formen der Berufsausbildung vergleichend bestimmt werden. Voraussetzung dafür ist ein psychometrisch überprüftes Kompetenz- und Messmodell. Die Erhebung von Kontextdaten macht aus diesem Verfahren ein leistungsfähiges Instrument zur Analyse und Gestaltung beruflicher Bildungsprozesse und -strukturen. Im Beitrag werden konzeptionelle Grundlagen und Befunde des am Institut für Berufsbildung (I:BB) Bremen durchgeführten Projekts KOMET vorgestellt.
Ziel eines neuen längsschnittlich angelegten Kooperationsprojekts zwischen dem BIBB und der Abteilung Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik der Universität Stuttgart (BWT) ist es, Zusammenhänge zwischen Ausbildungsbedingungen und Ausbildungsergebnissen in den Berufen Mechatroniker/-in und Fachinformatiker/-in zu untersuchen. Im Fokus steht hierbei die Messung von Fachkompetenz als Ausbildungsergebnis und bedeutender Aspekt beruflicher Handlungskompetenz. Darüber hinaus werden Informationen zu den Bedingungen, die den Ausbildungsprozess beeinflussen können, erhoben und die Beziehungen zur Entwicklung der Fachkompetenz systematisch untersucht. Im Beitrag werden die zwei Schlüsselkonzepte 'Qualität' und 'Kompetenz' erläutert, und das geplante Forschungsprojekt wird skizziert.
Der Artikel beschäftigt sich mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen Kompetenzmessung im Rahmen einer betrieblichen Personalentwicklung möglich ist, und skizziert anhand eines Praxisbeispiels, wie diese Voraussetzungen in einem mittelständischen Industrieunternehmen geschaffen wurden.
Erwerbstätige üben nicht immer eine berufliche Tätigkeit aus, die perfekt zu ihnen passt. Auf die Frage, was eine gute Passung ausmacht, wird traditionell mit der Übereinstimmung von formaler Qualifikation der Erwerbstätigen und formalen Qualifikationsanforderungen am Arbeitsplatz geantwortet. Eine aktuelle, an den Kenntnissen und Fertigkeiten der Erwerbstätigen orientierte Analyse von Passung steht für Deutschland bislang aus. Auf der Grundlage der für Deutschland repräsentativen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung wird in diesem Beitrag eine solche Analyse vorgenommen. Zum einen wird das Ausmaß von formaler und fähigkeitsorientierter Passung dargestellt, zum anderen wird untersucht, inwieweit eine passgenaue Beschäftigung mit soziodemografischen, qualifikations- oder tätigkeitsbezogenen Merkmalen variiert.
Jugendliche suchen nach Ende der allgemeinbildenden Schulen nach beruflichen Qualifizierungsmöglichkeiten, um den Weg in Berufsarbeit und Erwerb zu meistern. Dabei haben sie die Wahl zwischen einer Vielzahl von Bildungsgängen; zum Teil müssen sie auch mit Ersatzlösungen vorliebnehmen, oder sie wählen alternative Wege in das Erwerbsleben. Sich hierzu einen Gesamtüberblick zu verschaffen, ist angesichts der Vielfalt möglicher Wege und einer sehr heterogenen Datengrundlage äußerst schwierig. Das Bundesinstitut für Berufsbildung wird in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder bis Ende 2010 ein Berichtssystem zum Ausbildungsgeschehen aufbauen, um diese Wege besser zu beschreiben.
Der Artikel reflektiert die Konzeption, Erprobung und Evaluation eines Lehr-Lern-Konzepts, welches durch die Implementierung von außerschulischen Lernorten in die vollzeitschulische Ausbildung einen Beitrag zur ökonomischen Bildung leistet. Im Rahmen einer Evaluationsstudie wurde die Wirksamkeit von Lernortverlagerungen auf den Lernerfolg von Berufsschülerinnen und -schülern analysiert und Empfehlungen für innovative Ausbildungskonzepte abgeleitet. Gegenstand der Analyse war das Projekt 'WiP-Wochen' (Wirtschafts-Praxis-Wochen).
Mit einer im Jahr 2006 geschaffenen Erprobungsverordnung soll der Bedarf an fachlich geschultem Personal in der Möbel-, Küchen- und Umzugsbranche gedeckt werden. Die Erprobungsverordnung, die vom 25. 1. 2006 bis zum 31. 7. 2011 befristet ist, dient der Vorbereitung einer Regelausbildungsordnung nach § 4 BBiG. Eine begleitende Evaluation soll Auskunft darüber geben, wie der Ausbildungsberuf letztendlich gestaltet werden muss." Im Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der Evaluation vorgestellt.
Der Öffentliche Dienst stellt einen eigenständigen Sektor im Wirtschaftssystem dar. Aufgrund der nicht bestehenden institutionellen, verbandsmäßigen Bündelung der unterschiedlichen politischen Interessen und institutionellen Ebenen in Deutschland (Bund, 16 Bundesländer, eine Vielzahl kommunaler Zuständigkeiten und die Träger der Sozialversicherungen) ist eine unübersichtliche und heterogene Struktur der Aufstiegsfortbildung gegeben. Ziel eines BIBB-Entwicklungsprojekts war es, hier einen Überblick zu schaffen.
Schwerpunktthemen des Hauptausschusses in der Sitzung vom Dezember 2009 waren die Qualitätssicherung in der beruflichen und akademischen Bildung, die aktuelle Lage am Ausbildungsmarkt und der Bericht zur Umsetzung der Empfehlungen des Wissenschaftsrates.
Mit dem Konzept für ein Forschungsprogramm geben namhafte Berufsbildungsforscher/-innen aus Universitäten und Forschungsinstituten einen Anstoß für eine systematische Förderstrategie zur Kompetenzmessung in der Berufsbildung. Im hier vorgeschlagenen Forschungsprogramm werden sowohl der wissenschaftliche als auch der politische Kontext thematisiert und die Relevanz von Ergebnissen beruflicher Kompetenzdiagnostik in verschiedenen Anwendungsbereichen aufgezeigt.