Karrieremöglichkeiten für Facharbeiter

Notwendiger denn je

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 3/1998 (27)
Seite(n) 9-16
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Die mittleren Positionen in der industriellen Produktion und in den produktionsnahen Bereichen waren bislang traditionelle Aufstiegspositionen für Fachkräfte mit einem dualen Ausbildungsabschluss. Die demographische und technologische Entwicklung sowie der betriebliche Strukturwandel tragen dazu bei, dass die Zahl dieser Positionen abnimmt und dass auf die Positionen in der mittleren Qualifikationsebene Absolventen der Fachhochschulen drängen. Der Beitrag präsentiert Ergebnisse einer empirischen Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung zum Rekrutierungsverhalten der Betriebe in der industriellen Produktion. Analysiert werden die Substitutionsprozesse auf der mittleren Qualifikationsebene. Befragt wurden Fortbildungsabsolventen zu ihrer Berufssituation sowie Betriebe zur ihrer Personalpolitik und den Aufstiegschancen von Facharbeitern. Die Ergebnisse zeigen, dass es vor allem in den angelagerten technischen Bereichen schwieriger wird, sich bei Stellenbesetzungen gegen Ingenieure durchzusetzen. Dies trifft vor allem die Techniker, die sich gleichzeitig noch gegen die an Bedeutung zunehmenden Fachspezialisten behaupten müssen. Industriemeister hingegen können eigentlich nur in ihrem eigenen Betrieb aufsteigen, da die Meisterpositionen sehr selten öffentlich ausgeschrieben werden. Dennoch spielt der Funktionsbereich oberhalb der Facharbeiterebene bei den Umstrukturierungen der Industriebetriebe eine wesentliche Rolle. Zwar ist davon auszugehen, dass die Anzahl derartiger Positionen abnimmt, doch nur wenige Unternehmen werden auf die untere bzw. mittlere Führungskraft verzichten.