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Ein wesentlicher Grund für den Beschäftigtenabbau in Großbetrieben wird in der abnehmenden Effizienz großbetrieblicher Strukturen gesehen. Sie wird in dieser Studie auf die geringere Zufriedenheit der Beschäftigten zurückgeführt. Untersucht werden verschiedene Aspekte von Berufsausbildung und Erwerbstätigkeit (Bildungsabschluss, Qualifikationsverwertung, Arbeitsteilung, Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten) in Abhängigkeit von der Betriebsgröße. Dabei stützt sich die Untersuchung besonders auf die subjektive Zufriedenheit der Erwerbstätigen: Mit steigender Betriebsgröße fällt die Zufriedenheit hinsichtlich beinah aller erfragten Aspekte der Berufstätigkeit (Aufstiegsmöglichkeiten, Betriebsklima, Art und Inhalt der Tätigkeit, Arbeitsbelastung, Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten anzuwenden) zum Teil beträchtlich. Die für Kleinbetriebe typische hohe Verwertbarkeit und Zufriedenheit weisen auf eine größere Übereinstimmung von erworbener beruflicher Identität und betrieblichen Anforderungen hin. Mit der Arbeitszufriedenheit sinkt dagegen in den Großbetrieben auch die Arbeitsmotivation und damit die Arbeitseffizienz. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, versuchen Großbetriebe, angetrieben durch den verschärften Wettbewerb und unterstützt durch die gewachsenen schulischen und beruflichen Qualifikationen der Erwerbstätigen, die Produktivität durch den Abbau der Arbeitsteilung zu fördern. Daraus folgen ein abnehmender Anteil von Erwerbstätigen in Großbetrieben sowie der Rückzug von Großunternehmen aus der Berufsausbildung.
In der Region Wilhelmshaven ist im Bereich der industriellen Metall- und Elektroberufe durch den Modellversuch "GoLo" (Gestaltungsorientierte Berufsbildung im Lernortverbund) ein regionaler Berufsbildungsdialog angestoßen worden. Ausbildung wird dort im Verbund von Klein- und Mittelunternehmen in enger Verbindung mit der Berufsschule von Ausbildern und Lehrern gemeinsam konzipiert und durchgeführt. Dabei ergänzen sich die verschiedenen Berufsbildungspartner in der Ausbildung, so daß ihre Schwächen weitestgehend ausgeglichen werden und die Nutzung der jeweiligen Stärken zu einer qualitativen Verbesserung der Ausbildung führt. Das Wilhelmshavener Beispiel zeigt, wie die Umsetzung der Leitidee einer gestaltungsorientierten Berufsbildung mit Hilfe von integrierenden Lern- und Arbeitsaufgaben im Lernortverbund gelingt.
Die Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen (FuU) der Bundesanstalt für Arbeit weisen Qualitätsdefizite auf, die u.a. auf einem weitgehenden Verzicht auf die Festlegung und Verfolgung potentialorientierter Standards für die Outputqualität in - AFG - gestützten FuU beruhen. Neuere Ansätze der systemischen Personal- und Organisationsentwicklung sowie ganzheitlich-evolutionäre Ansätze der Betriebspädagogik und des Führungskräftetrainings werden daraufhin überprüft, ob auf ihrer Grundlage eine an der Ergebnisqualität orientierte "systemische" Arbeitsmarktpolitik entwickelt werden kann.
Der Beitrag behandelt Funktionen und Ziele der Qualitätssicherung in der beruflichen Weiterbildung, beschreibt Instrumente und Verfahren, zugrunde gelegte Qualitätskriterien und Zertifizierungsinhalte sowie bisherige Erfahrungen mit den verschiedenen Ansätzen. Analysiert werden im einzelnen die Stärken und Schwächen von Gütesiegelverbünden sowie die Stärken und Schwächen der ISO-Zertifizierung. Zusammenfassend wird festgestellt, dass sich die ISO- Zertifizierung auf verbindliche Verfahren der Überprüfung konzentriert und die Diskussion inhaltlicher Qualitätskriterien vernachlässigt, während sich die Gütesiegelverbünde auf die Entwicklung inhaltlicher Qualitätskriterien konzentrieren und den Einsatz verbindlicher Kontrollverfahren vernachlässigen. Der Beitrag schließt mit Empfehlungen zur Verbesserung der Transparenz, zur Professionalisierung des Bildungspersonals, zum Ausbau der Selbstkontrolle und zur externen Kontrolle beruflicher Weiterbildung.
Das Entwicklungsprojekt Ganzheitliche berufliche Rehabilitation Erwachsener (gbRE) versteht sich als integraler Bestandteil der Unternehmensentwicklung, indem es Formen effizienter Lernorganisation untersucht und Wege zur Umsetzung der Erkenntnisse in die Rehabilitationspraxis aufzeigt. Das Projekt fu?t auf der Leitidee ganzheitlich-persönlichkeitsfördernd-handlungsorientierter Didaktik beruflicher Rehabilitation und setzt den Schwerpunkt auf didaktische Fragen der Lernprozessgestaltung. An dem Projekt nehmen 24 Berufsförderungswerke teil, an denen je ein Projektlehrgang handlungsorientiert durchgeführt wird. Der Beitrag berichtet über das Konzept, den Stand und die ersten Ergebnisse des Entwicklungsprojekts.
Das Centre for Economic Performance in London hat eine Studie durchgeführt, die berufliche Bildungsabschlüsse in Großbritannien und Deutschland vergleicht. Anhand formaler und inhaltlicher Kriterien werden die britischen Berufsqualifikationen und die deutschen Berufsabschlüsse in Beziehung gesetzt und die Qualifikationsstrukturen beider Länder miteinander verglichen. Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt: Dauer der Bildungsgänge, Eingangsvoraussetzungen, Qualität von Prüfungen, typische Bildungs- und Berufskarrieren, Bildungsinhalte, vermittelte Fertigkeiten und Kenntnisse sowie der Anteil von allgemeinbildenden Inhalten an beruflichen Bildungsgängen. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass das Niveau der Berufsabschlüsse im dualen System dem Level 3 im NVQ-Schema (National Vocational Qualification) mit Tendenz zu Level 4 entspricht. Basierend auf dieser Einschätzung wird die Zahl der Bildungsabschlüsse in beiden Gesellschaften verglichen. Obwohl die Zahl gerade auch höherer beruflicher Qualifikationen in Großbritannien im Zeitverlauf zunimmt, liegt sie noch immer deutlich unter der in Deutschland erreichten Anzahl.
In den neuen Ländern sind seit 1992 zunehmend mehr junge Erwachsene nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung ohne Beschäftigung. Meldeten sich nach vorsichtigen Schätzungen 1992 16 Prozent, 1993 24 Prozent und 1994 27 Prozent aller neu ausgebildeten Fachkräfte unmittelbar nach Lehrende arbeitslos, so stieg diese Quote im Jahr 1995 auf über ein Drittel. Im Westen lag sie 1995 bei ca. 19 Prozent. Auch für 1996 ist kaum mit einer Verbesserung der Arbeitsmarktchancen ostdeutscher Ausbildungsabsolventen zu rechnen.