Lehrstellennachfrage, demographische Entwicklung und Arbeitslosigkeit 1974 bis 1988

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 5/1990 (19)
Seite(n) 2-8
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Die hohe Lehrstellennachfrage in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten läßt sich mit demographischen Faktoren allein nicht erklären. Die parallele Entwicklung von Ausbildungsbeteiligung und Arbeitslosigkeit legt nahe, daß etwa die Hälfte der Nachfrageentwicklung auf ungünstige Arbeitsmarktbedingungen zurückzuführen ist. Die quantitative Bewältigung dieser Nachfrage vollzog sich über unterschiedliche Mechanismen, die in dem Beitrag untersucht werden. Die Resultate verdeutlichen in erster Linie die außerbetriebliche Elastizität der betrieblichen Berufsausbildung, deren Spitzenbelastung im Jahre 1984/85 um 44 Prozent über dem Niveau von 1974 lag. Im gesamten Zeitraum 1974 bis 1988 betrug die durchschnittliche "Überlast" 24 Prozent. Der durchschnittliche Zuwachs an Lehrstellen war bei Industrie und Handel (16 %) weniger ausgeprägt als im Handwerk und vollzog sich eher über die Erschließung gering besetzter Berufe. Das Handwerk verzeichnete demgegenüber eine doppelt so hohe Zunahme (32 %), die sich aber gleichmäßiger über die Ausbildungsberufe verteilte.