Nachdem die Neuordnungstexte der industriellen Elektro- und Metallberufe im Bundesgesetzblatt veröffentlicht sind, kann und muß die Umsetzung dieses Reformwerkes in die betriebliche Ausbildungspraxis erfolgen. Von der Berufspädagogik werden Interpretationshilfen zu neuen und veränderten Zielen der Berufsausbildung erwartet. Im Vorfeld der Umsetzung in die Ausbildungspraxis ist zu klären, welche Ziele neu sind, wie diese Ziele im Zusammenhang stehen und welche Chancen und Probleme bei der Umsetzung in die betriebliche Ausbildungspraxis zu erwarten sind. Der Beitrag diskutiert zunächst zwei ausgewählte generelle Ziele der Neuordnung: erstens die "Befähigung zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit" und zweitens "Selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren als ganzheitliches Handeln". Der zweite Abschnitt setzt sich mit der Handlungsorientierung als didaktisches Fundament der Neuordnung auseinander.
Die Neuordnung der industriellen Metallberufe in der Ausbildung zum Industriemechaniker, Werkmechaniker und Zerspanungsmechaniker umfaßt auch den Umgang mit CNC-Maschinen. Für die klassischen spanenden Berufe wie den Zerspanungsmechaniker sind dabei umfangreiche Anforderungen bzw. Lernziele definiert, die zum Teil gar nicht unmittelbar mit NC/CNC-Technik gekoppelt sind und eine Menge fachliche und überfachliche Qualifikationen voraussetzen. Die wichtigsten werden skizziert und anschließend in Zusammenhang mit der Ausbildungsordnung diskutiert. Zum Schluß begründet die Autorin ihre Ansicht, daß die neu auszubildenden Fachkräfte weder als Programmierer noch Maschinenbediener bezeichnet werden können.
Die dreijährige Ausbildung zum/zur Einzelhandelskaufmann/kauffrau wurde durch die Ausbildung zum/zur Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel ersetzt. Ausgehend von den Zielen und Schwerpunkten der neuen Ausbildungsordnung beschäftigt sich der Beitrag mit der Umsetzung der neu geregelten Ausbildung in der Karstadt AG.
Ein Modellversuch zur Berufsausbildung benachteiligter, insbesondere lernschwacher und/oder verhaltensauffälliger Jugendlicher hat bewiesen, daß diese Gruppe erfolgreich ausgebildet werden kann. Es stellt sich jedoch die Frage, auf welche Weise der Übergang in eine anschließende Beschäftigung gewährleistet werden kann und inwieweit der Nachweis der Ausbildungsfähigkeit gültig ist, wenn der Schwerpunkt der Ausbildung theoretische Kenntnisse beinhaltet. Ferner stehen die ausbildenden Unternehmen (KMU) vor dem Problem, die neue Ausbildungsordnung in die Praxis umzusetzen. Hier spielen die fehlenden maschinellen Ausstattungen und mangelnde Qualifikationen der Ausbilder eine Rolle. Der Artikel berichtet über einen Modellversuch, der sich mit diesen Problemlagen auseinandersetzt und davon ausgeht, daß ihnen insbesondere durch eine verstärkte Kooperation zwischen außerbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen und Ausbildungsbetrieben begegnet werden kann.
Astrid Bleck-Klatt; Gerd-Joachim Fenger; Ursula Rettke
Die Umsetzung der Neuordnung der industriellen Metall- und Elektroberufe in betriebliche Ausbildungspläne sowie die Entwicklung auf die neuen Prüfungsanforderungen zugeschnittener Lehr- und Lerneinheiten ist gegenwärtig eine zentrale Aufgabe der Mehrzahl der ausbildenden Betriebe im Metall- und Elektrobereich. Dies bedeutet insbesondere für die kleinen und mittelständischen Betriebe eine nicht unwesentliche Belastung ihrer personellen und sachlichen Kapazitäten. Die Ausbildung muß inhaltlich umgestellt werden und die Ausbilder müssen ihren Sach- und Qualifikationsstand erweitern. Ferner müssen evtl. zusätzliche Ausbildungskapazitäten in der betrieblichen Kosten-Nutzen-Kalkulation berücksichtigt werden. Ein Modellversuch soll bei der Umsetzung der Neuordnung in die Praxis helfen. In dem Artikel werden dessen Ziele beschrieben und es wird die Ausbildungssituation in den Berufsfeldern Wirtschaft und Verwaltung, Metall und Elektro diskutiert. Abschließend werden die derzeitigen Beratungs- und Fortbildungsangebote zur Qualifizierung der Ausbilder genannt.
Die neue Ausbildungsordnung konfrontiert die Betriebe des Einzelhandels mit einem gewandelten Berufsbildungsverständnis und stellt an viele Unternehmen erhebliche Anforderungen im Hinblick auf die organisatorische, qualifikatorische und didaktisch-methodische Realisierung der neuen Ziele und Inhalte der Berufsausbildung. Im folgenden werden einige Überlegungen wiedergegeben, die im Zusammenhang eines BIBB-Projektes zur Entwicklung und Erprobung von Medien im Einzelhandel entstanden sind. Da die Projektziele mit den veränderten Zielen der neuen, dreijährigen Ausbildung im Schwerpunkt Beratung und Verkauf übereinstimmen, stellen diese Gedanken einen Beitrag zur Umsetzung der neuen Ausbildungsordnung in die betriebliche Praxis dar. Auf die Beschreibung der einzelnen Medien wird hier verzichtet; sie sind bereits an anderer Stelle detailliert beschrieben worden. Wir beschränken uns auf die Darstellung konzeptioneller Vorstellungen sowie auf Verwendungszusammenhänge in der betrieblichen Praxis.
Im Gegensatz zum akademischen Bereich haben Jugendliche, die in der Berufsausbildung stehen oder sich auf einen Beruf vorbereiten, bisher relativ wenig Möglichkeiten, berufsbezogene Auslandserfahrungen zu sammeln. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt "Berufliche Bildung im Bereich neuer Technologien im europäischen Austausch" entwickelt. Es beinhaltet den Austausch der Jugendlichen zwischen Deutschland und England. Im diesem Ausbildungsprogramm sollen nicht nur neue Technologien erlernt, sondern vor allem allgemeinbildende, soziale und politische Aspekte integriert werden. Der Artikel behinhaltet eine ausführliche Beschreibung des Projektes und berichtet über den Stand der Ausbildungssituation in Großbritannien. Abschließend werden neue Perspektiven genannt.
Die Qualifizierungslandschaft ist in Bewegung. Die Grundströmung wird durch das Abklingen der Massennachfrage in der Ausbildung und durch die Ausweitung der Weiterbildung als Instrument zur Manpower-Entwicklung bestimmt.
Der durchgeführte Modellversuch bezieht sich auf den Weiterbildungsbedarf, der mit der Einführung neuer Technologien in Klein- und Mittelbetrieben entstanden ist. Im Kern geht es um die Entwicklung und Erprobung eines Weiterbildungskonzepts im zwischenbetrieblichen Verbund mit dem Ziel, Facharbeiter im Umgang mit neuen Technoloigen zu qualifizieren. In dem Artikel wird der Modellvesuch anhand der übergeordneten Ziele beschrieben. Diese beinhalten die Errichtung eines zwischenbetrieblichen Weiterbildungsverbundes zur Qualifizierung der Facharbeiter, die bedarfs- und teilnehmergerechte Gestaltung der Weiterbildung und schließlich die Verbreitung und Übertragung der Modellversuchsergebnisse.