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Zentrales Thema der Diskussion in der beruflichen Bildung ist und bleibt auf absehbare Zeit die Ausbildungsplatznot. ln bildungspolitischen Verlautbarungen, Vorschlägen, Absichtserklärungen, Empfehlungen und Maßnahmen zur Behebung des gegenwärtigen Mangels an Ausbildungsplätzen wird seit geraumer Zeit der Ausbildungsverbund als ein willkommenes Mittel zur Gewinnung zusätzlicher Ausbildungsplätze propagiert. Die eigentliche Tragfähigkeit der Verbundidee wird sich nach Überzeugung der Autoren jedoch daran erweisen, ob die Einbeziehung mehrerer Betriebe in ein Ausbildungsverhältnis solche Qualifikationspotentiale erschließt, die für eine zukunftsgerichtete Ausbildung unentbehrlich sind.
Seit 1970 hat sich die Zahl der Schulabgänger mit Hochschul- oder Fachhochschulreife um über das Dreifache auf heute rund 300.000 Studienberechtigte erhöht. Dieser gewaltige Anstieg ist das Resultat zweier sich verstärkender Effekte. Der demographische Einfluß der geburtenstarken Jahrgänge der frühen 60er Jahre wurde durch die seit Mitte der 60er Jahre ungebrochene Wertschätzung der Eltern begleitet, ihre Kinder auf eine höhere Schule zu schicken. Die Frage nach dem zweiten Ausbildungsschritt - akademische Ausbildung oder berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule - stellt sich für die Abiturienten der geburtenstarken Jahrgänge anders als für ihre Vorgänger. Die Aufnahmefähigkeit des staatlichen Sektors für Akademiker reduziert sich aus Gründen der Haushaltskonsolidierung und der verjüngten Altersstruktur von Akademikern im Staatsdienst auf den Ersatzbedarf. Die Chancen von Akademikern, einen angemessenen Arbeitsplatz im Produzierenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor oder in den Freien Berufen zu finden, werden enger. Angesichts dieser veränderten Berufsperspektiven orientiert sich die Ausbildungsentscheidung um, was zunächst anhand der jährlichen Totalerhebungen des Statistischen Bundesamtes zu den Studienabsichten der Abiturienten gezeigt wird.
Die vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen erreichte 1981 einen vorläufigen Höhepunkt: Jeder sechste, im Handwerk sogar jeder fünfte Jugendliche, der eine betriebliche Berufsausbildung begonnen hatte, löste seinen Ausbildungsvertrag. Diese Entwicklung war Anlaß, auf Berufsebene dem Zusammenhang von Vertragslösungen und neuen Ausbildungsverträgen nachzugehen. Dabei wird die Vertragslösung als Indikator der Attraktivität von Ausbildungsberufen verwendet.
ln den 60er und frühen 70er Jahren bestimmte in zunehmendem Maße die Technik die Gestaltung der Gesundheitsversorgung; ihre Arbeitsabläufe wurden technischen Prinzipien wie Arbeitsteilung, Spezialisierung und Rationalisierung unterworfen. Diese Entwicklung wurde im Verlauf der 70er Jahre immer stärker kritisiert. Mit der Forderung "Humanität im Krankenhaus, Abbau der Apparatemedizin und der Fließbandversorgung" stellte sich vielmehr die Frage nach neuen, umfassenderen Versorgungsformen im Gesundheitswesen. Damit erhob sich zugleich die Frage nach den Konsequenzen für die verschiedenen Gesundheitsberufe, wie z. B. die, welche neuen Inhalte und veränderten Arbeitsformen zur Realisierung umfassender, patientenorientierter Gesundheitsversorgung erforderlich wären. Das Zauberwort war "Teamarbeit".
Im dualen System leisten Ausbildungsbetrieb und Schule einen eigenständigen Beitrag zur beruflichen Qualifizierung der Jugendlichen. Eine effiziente Berufsausbildung setzt von daher ein zielgerichtetes Zusammenwirken der beiden Lernorte voraus. Dies gilt um so mehr, wenn ein Ausbildungsberuf - wie der des Bankkaufmanns - durch steigende Anforderungen und verkürzte Ausbildungszeiten gekennzeichnet ist und zudem auf sich stetig ändernde Arbeitsinhalte im Bankgeschäft vorbereiten soll.
Das Urteil über die Konjunkturabhängigkeit der betrieblichen Berufsausbildung ist lange Zeit schwankend gewesen. Erst in jüngster Zeit hat die Bundesregierung auf diese Frage in ihrem Bericht "Zu den in der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 1. Oktober 1981 gestellten grundsätzlichen Fragen zur Berufsausbildung" eine differenzierte Antwort gegeben. Die konjunkturelle Bedingtheit des Angebotes an Lehrstellen wurde dort grundsätzlich bestätigt, jedoch wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß daneben noch andere als nur konjunkturelle Gründe und Ursachen eine Rolle spielen, so u. a. die Kapitalintensität der Produktion, einzelwirtschaftliche und regionale Besonderheiten. Aufgabe der nachfolgenden Ausführungen ist es, zu zeigen, daß man diese Vielfalt von Bestimmungsgrößen durchaus quantitativ trennen und zur Erstellung eines statistischen Erklärungsmodells heranziehen kann.
Peter Faulstich; Wolfgang Feist; Helmut Zimmermann
Seit 1. Oktober 1981 wird an der Gesamthochschule Kassel im Rahmen eines von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung getragenen Modellversuchs die Einführung eines "Weiterbildenden Studiums Energietechnik" geplant und durchgeführt. Ziel ist es, ein Curriculum für eine berufsbegleitende Weiterbildung von Ingenieuren unterschiedlicher Fachrichtungen auf dem Gebiet des rationellen Energieeinsatzes zu entwickeln und zu erproben. Im Sommersemester 1982 wurde mit 73 Teilnehmern erstmals das erste Studiensemester durchgeführt. Damit werden die ersten Erfahrungen gesammelt, um die bisher diskutierten Begründungen und Gegenstandsbestimmungen für eine Weiterbildung von Ingenieuren und besonders eine Hochschulbeteiligung über Angebote des Weiterbildenden Studiums zu überprüfen.