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Die Digitalisierung verändert berufliche Tätigkeiten und Berufsprofile in rasantem Tempo. Damit verbundene Qualifikationsanforderungen sollen in dieser Ausgabe ebenso in den Blick genommen werden wie Weiterentwicklungen des Lernens im Arbeitszusammenhang. Eine besondere Rolle spielt dabei perspektivisch das Thema künstliche Intelligenz. Wie verändern Assistenzsysteme und maschinelles Lernen die Arbeitswelt? Und was bedeutet dies für die berufliche Qualifizierung von Fachkräften? Auch hierzu geben die Beiträge in der BWP erste Antworten.
In der Digitalisierungsdebatte liegt der Fokus oft auf dem technologischen Fortschritt und seiner Diffusion in betriebliche Prozesse. Weniger Beachtung finden die Bestrebungen der Betriebe, benötigte Kompetenzen zu vermitteln. In diesem Beitrag wird mithilfe des BIBB-Qualifizierungspanels der Zusammenhang zwischen betrieblicher Kompetenzförderung und Technologienutzung untersucht.
Gefördert durch Bund und Länder berät die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) Politik und Gesellschaft in wissenschaftlichen und politischen Zukunftsfragen. Dabei bündelt sie die Expertise aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und technologieorientierten Unternehmen. Auf Einladung des BIBB tauschten sich die beiden Präsidenten Ende März 2019 zu den Folgen der digitalen Transformation in Arbeit und Bildung aus.
Die Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI) bewirken tief greifende Veränderungen der Arbeit und damit auch der Berufsbildung. Anhand ausgewählter Projekte des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation zeigt der Beitrag, vor welchen Herausforderungen die Arbeitsgestaltung und Berufsbildung stehen. Besonders möchten wir die positiven Potenziale der KI-Nutzung hervorheben. KI kann zur Gestaltung von Arbeit mit menschengerechten – fordernden, aber nicht überfordernden – Tätigkeitsprofilen beitragen und neue Möglichkeiten der berufsbegleitenden Qualifizierung eröffnen.
Technische Assistenzsysteme begleiten uns zunehmend im Alltag und am Arbeitsplatz und greifen immer stärker auf Methoden des maschinellen Lernens zurück. Neuartige Mensch-Maschine-Schnittstellen sollen dabei einen intuitiven Umgang mit der Technik ermöglichen. Der Beitrag beleuchtet die Praxis solcher Systeme, die möglichen Veränderungen in Tätigkeiten, Rollen und Hierarchien sowie die Frage, ob neue Anforderungen an Beschäftigte zu identifizieren sind. Es zeigt sich, dass vielfältige Risiken und Chancen nicht nur Möglichkeiten zur Gestaltung bieten, sondern auch sorgfältige Abwägung erfordern.
Strukturen und Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft sind ständigen technologischen Veränderungen und Entwicklungen unterworfen. Allerdings ist nicht klar, wo genau die Ursachen für diese Veränderungen liegen und wer sie antreibt. Auch auf die Frage, welche langfristigen Wirkungen zu erwarten sind, gibt es keine eindeutige Antwort. In Interviews mit zwölf internationalen Theoretikerinnen und Theoretikern unterschiedlicher Denkrichtungen über die Verknüpfungen von technologischer und gesellschaftlicher Entwicklung soll eine Debatte zur Beantwortung dieser Fragen eröffnet werden.
Sich in Bewerbungsgesprächen erfolgreich zu präsentieren, ist vor allem für unerfahrene Bewerber/-innen eine schwierige Situation. Der Umgang mit eigenen Emotionen ist dabei ein zentraler Aspekt. Um dies zu trainieren, erforschen das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Universität Augsburg seit 2011 den Einsatz von sozialen Agenten in simulierten Bewerbungsgesprächen. Eine Herausforderung ist dabei, das Verhalten dieser Agenten möglichst realitätsnah zu gestalten und kommunizierte Emotionen durch Computersysteme zu deuten. Der Beitrag gibt Einblicke in diese Forschungsarbeiten, beleuchtet Potenziale virtueller Bewerbungstrainings und benennt abschließend Perspektiven für die weitere Forschung und Entwicklung.
Unternehmen können heute mithilfe von Algorithmen eine Vorauswahl aus eingegangenen Bewerbungen treffen. Dabei setzen sie auch automatisierte Verfahren der Textanalyse durch künstliche Intelligenz ein. Die dahinterliegenden Routinen sind jedoch nicht nachvollziehbar und können unerwünscht diskriminierend wirken. Im Beitrag werden Ergebnisse eines Projekts vorgestellt, in dem die Voreingenommenheit deutschsprachiger Analysesysteme untersucht wurde.
In der Arbeitswelt wird kollaborativem Arbeiten und Lernen unter Einsatz digitaler Medien zukünftig eine zentrale Bedeutung zukommen. Wie können junge Menschen im Rahmen der Ausbildung darauf vorbereitet werden? Am Elektro Technologie Zentrum (etz) wurde das Konzept »Überbetriebliche Ausbildung 4.0« entwickelt, bei dem die Prinzipien Handlungsorientierung und Selbststeuerung durch Kollaboration ergänzt werden. Der Beitrag beschreibt, wie durch die Gestaltung von Lernräumen in der überbetrieblichen Ausbildung das Einüben kollaborativer Arbeitsmethoden unterstützt werden kann.
Der Alltag vieler junger Menschen ist nahezu vollständig digitalisiert. Resultieren daraus auch veränderte Erwartungshaltungen und Ansprüche gegenüber der Ausbildung im Betrieb? In der Fachliteratur wird immer wieder auf zahlreiche Vorteile durch den Einsatz neuer Medien hingewiesen. Doch sehen betriebliche Ausbilder/-innen dieses Potenzial und nutzen es? Eine Unternehmensstudie der Hochschule der Medien Stuttgart hat in Kooperation mit der KUKA AG in Augsburg diese Fragen aufgegriffen mit dem Ziel, eine gemeinsame Zukunftsvision für die Ausbildung im Unternehmen zu erarbeiten. Einschätzungen und Wünsche sowohl der Ausbilder/-innen als auch der Auszubildenden werden in diesem Beitrag vorgestellt und reflektiert.
Im Rahmen der BMBF/BIBB-Initiative »Berufsbildung 4.0 – Fachkräftequalifikationen und Kompetenzen für die digitalisierte Arbeit von morgen« hat ein Projektteam im BIBB von 2016 bis 2018 Berufescreenings durchgeführt. Für 14 anerkannte Ausbildungsberufe wurden Auswirkungen der Digitalisierung untersucht. Der Beitrag beschreibt die Vorgehensweise im Projekt und bündelt Erkenntnisse aus den verschiedenen Teilstudien. Dabei richtet sich der Blick auf jene Kompetenzen, die berufsübergreifend als besonders wichtig eingeschätzt wurden. Ein Vorschlag, wie diese im Rahmen einer veränderten didaktischen Gestaltung gefördert werden können, die bereits in den Ausbildungsordnungen Berücksichtigung findet, wird abschließend skizziert.
Wie verändern sich Tätigkeiten und Kompetenzen im Agrarbereich durch Digitalisierung und Vernetzung und wie muss Berufsbildung darauf reagieren? Ausgehend von eingesetzten Technologien geht der Beitrag der Frage nach, wie sich Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im anerkannten Ausbildungsberuf Landwirt und Landwirtin derzeit verändern und welche Anforderungen und Konsequenzen dies auf curricularer und praktischer Ebene zeitigt. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Prozess- und Systemkompetenzen und dem Umgang mit Daten wird am Beispiel des Unterrichtsmoduls »Informationsgestützte Agrartechnik« dargestellt, wie Kompetenzen zur systematischen Nutzung von Produktionsdaten praktisch vermittelt und wie Ausbildende in der täglichen Arbeit unterstützt werden können.
Der Beitrag stellt anhand zweier Berufe dar, dass die fortschreitende Digitalisierung allgemein betrachtet zwar oftmals zu ähnlichen Veränderungen auf Facharbeiterebene führt, die nähere Untersuchung der jeweiligen Arbeitsplätze aber zeigt, dass sich diese Veränderungen berufsspezifisch unterschiedlich auswirken. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden für die beiden Berufe Industriekaufmann/-frau und Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik in Bezug auf eingesetzte Technologien, veränderte Tätigkeiten und neue Qualifikationsanforderungen beleuchtet. Abschließend werden Einschätzungen zur weiteren Entwicklung der beiden Berufe unter den Bedingungen der Digitalisierung gegeben.
Im Projekt »LernBAR – Lernen auf Basis von Augmented Reality – Ein inklusives Ausbildungskonzept für die Hauswirtschaft« werden die Potenziale neuer Technologien aufgegriffen, um arbeitsprozessbezogene Lernangebote zu entwickeln, die Menschen mit Lernschwierigkeiten unterstützen. Der Beitrag beschreibt Chancen und Herausforderungen von digitalen Lernansätzen für diese Personen und nimmt neben der technologischen auch die didaktische Ebene in den Blick.
Das Projekt »WEICHENSTELLUNG für Ausbildung und Beruf« greift die Problematik der Arbeitsmarktintegration junger Neuzugewanderter und Geflüchteter auf. Der Beitrag beschreibt Konzeption und praktische Umsetzung des studentischen Mentoringprojekts, in dem Auszubildende zwei Jahre von Studierenden der Wirtschaftspädagogik oder anderer Lehramtsstudiengänge begleitet werden, und skizziert Forschungsperspektiven.
Wie können sich Betriebe und Auszubildende auf die digitale Arbeitswelt angemessen vorbereiten? Für den Ausbildungsberuf »Chemikant/-in« haben die Chemie-Sozialpartner gemeinsam mit dem BIBB die Wahlqualifikation »Digitalisierung und vernetzte Produktion« neu entwickelt, die im August 2018 in Kraft getreten ist. Seitdem haben bereits über 350 Auszubildende diese neue Option genutzt. Der Beitrag beschreibt Gründe für die Einführung der Wahlqualifikation und in welchen Handlungsfeldern sie angewendet werden kann.
Im Zentrum der ersten Hauptausschusssitzung 2019 stand die Beratung der aktuellen Ausbildungsplatzsituation, wie sie jährlich anlässlich der Aussprache zum Berufsbildungsbericht der Bundesregierung geführt wird. Weitere Beratungspunkte waren Themencluster der mittelfristigen BIBB-Forschungsplanung für den Zeitraum 2019 bis 2025, Durchlässigkeit zwischen hochschulischer und beruflicher Bildung sowie die Modernisierung der Standardberufsbildpositionen. Geleitet wurde die Sitzung von der Vorsitzenden Dr. Alexandra Bläsche, Beauftragte der Länder.