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Bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung kommt der beruflichen Aus- und Weiterbildung eine Schlüsselfunktion zu. Menschen sollen dafür sensibilisiert werden, ihr Handeln mit Blick auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen zu reflektieren. Doch wie lässt sich dieser Anspruch einlösen und strukturell im Bildungssystem verankern? Die BWP-Ausgabe verfolgt das Ziel, Nachhaltigkeit in den drei Dimensionen – sozial, ökonomisch und ökologisch – zu beleuchten sowie Hintergründe und Zusammenhänge zu veranschaulichen. Zudem werden Ansatzpunkte aufgezeigt, wie Nachhaltigkeit in Curricula Eingang finden und in der Bildungspraxis mit Leben gefüllt werden kann.
Für alle Ausbildungsberufe, die ab dem 1.8.2021 in Kraft treten, gelten neue Ausbildungsstandards, die von einer Arbeitsgruppe des Hauptausschusses erarbeitet wurden. Als sogenannte Standardberufsbildpositionen werden sie in Ausbildungsverordnungen verankert. Eine davon umfasst das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Im Interview erläutern die beiden Vorsitzenden der AG, welche Ideen und Ziele mit dem neuen Standard „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ verknüpft sind und wie er Eingang in die Ausbildungspraxis findet.
Gerhard de Haan; Jorrit Holst; Mandy Singer-Brodowski
Nachhaltigkeit ist die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts – den Umfang und die Notwendigkeit einer globalen Transformation zeigen nicht zuletzt die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen an. Ein solcher Wandel bedarf umfassender Lernprozesse in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sowie bei Individuen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zielt darauf ab, Menschen dazu zu befähigen, eine nachhaltige Zukunft gemeinsam zu gestalten. Im Beitrag wird basierend auf den Ergebnissen des nationalen BNE-Monitorings eine Einführung zur Genese, dem Entwicklungsstand und zu möglichen zukünftigen Pfaden der Beruflichen BNE (BBNE) gegeben. Deutlich wird, dass eine Transformation des Bildungsbereichs im Sinne des neuen UNESCO-Programms BNE 2030 eines kritischen und systemischen Blicks auf die zukünftige Rolle der beruflichen Bildung bedarf.
Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) soll messbar werden: Hierzu werden geeignete Indikatoren benötigt, die den Umsetzungsstand kontinuierlich erfassen können. Welche Kernbereiche sind für die Förderung einer BBNE wesentlich und mit welchen Indikatoren kann der Umsetzungsstand von BBNE gemessen werden? Hierzu stellt der Beitrag ein Indikatoren-Modell sowie ein vorläufiges Indikatoren-Set vor, das im Rahmen des Projekts „Indikatoren für Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung (iBBNE)“ entwickelt wurden.
Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass Nachhaltigkeit nicht auf einzelne Projekte beschränkt werden kann, sondern strukturell in der Berufsbildung verankert werden muss. Doch wie Nachhaltigkeit konkret in betriebliche Ausbildungen integriert werden kann, ist noch weitgehend offen. Die BIBB-Modellversuche zur „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung“ (BBNE) liefern hierzu Impulse. Im Beitrag werden im Rückblick auf die Modellversuche der letzten 20 Jahre fünf Dimensionen identifiziert, die Ansatzpunkte für eine Integration nachhaltiger Entwicklung in die Berufsbildung bieten.
Julia Kastrup; Werner Kuhlmeier; Christina Strotmann
Um die Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung in der Berufsbildung strukturell zu verankern, müssen entsprechende Kompetenzen identifiziert und beschrieben werden, die im Rahmen der Berufsbildung zu vermitteln sind. Im Beitrag wird ein Modell zur Beschreibung nachhaltigkeitsbezogener Kompetenzen in der Lebensmittelproduktion vorgestellt, das im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung von Modellversuchen der Förderlinie III „Entwicklung von domänenspezifischen Nachhaltigkeitskompetenzen in Berufen des Lebensmittelhandwerks und der Lebensmittelindustrie“ des BIBB-Förderschwerpunkts „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung“ (BBNE) entwickelt wurde.
Die strukturelle Verankerung von Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildungspraxis ist ein wesentliches Ziel des Nationalen Aktionsplans. Neben Anpassungen auf curricularer Ebene durch die neuen Standardberufsbildpositionen spielt die gezielte Verankerung von Angeboten in der Bildungspraxis, flankiert durch eine pädagogische Begleitung des Aus- und Weiterbildungspersonals, eine zentrale Rolle. In dem Projekt Transfer von Nachhaltigkeit in die berufliche Aus- und Weiterbildungspraxis (TraNaxis) wird mit dem Ansatz einer doppelten Multiplikatorenqualifizierung dieser Transferweg erprobt.
In dem Modellversuch GEKONAWI wurde ein Fortbildungsansatz zum nachhaltigen Wirtschaften und Ausbilden entwickelt. Eine Verstetigung dieses Ansatzes wird mit dem Folgeprojekt GEKONAWItransfer verfolgt. Im Beitrag wird zunächst der Fortbildungsansatz vorgestellt. Anschließend werden die Herausforderungen seiner Verstetigung sowie Zielsetzungen und Arbeitsfelder des Folgeprojekts dargelegt.
EPIZ – Zentrum für Globales Lernen in Berlin unterstützt das Konzept einer global orientierten politischen Bildung, um jungen Menschen in der Ausbildung die Bezüge zwischen globalem und lokalem Handeln zu vermitteln. Der Beitrag beschreibt die Notwendigkeit von Globalem Lernen in der beruflichen Bildung, veranschaulicht die methodische Herangehensweise und stellt exemplarische Bildungsmaterialien vor.
In den Diskussionen um Nachhaltigkeit steht in der öffentlichen Wahrnehmung die Erreichung der Klimaziele im Mittelpunkt. Fragen nach den Arbeitsbedingungen, die Überwindung von sozialen Spaltungen sowie die Schaffung gleichberechtigter Zugänge zu guter Bildung für alle treten dem gegenüber oftmals in den Hintergrund. Im Beitrag werden die beiden Sustainable Development Goals 4 und 8 aus gewerkschaftlicher Sicht betrachtet.
Dieser Beitrag stellt erste Erkenntnisse aus der Studie „Fridays for Future (FFF) und die Frage nach dem guten Leben“ vor. In dieser Studie wurden mit jugendlichen Aktivistinnen und Aktivisten unter der Forschungsfrage „Wie sehen FFF-Aktivistinnen und -Aktivisten sich und die Welt?“, biografische Leitfadeninterviews geführt. Dabei ging es unter anderem um Fragen nach ihrer Motivation, Teil dieser Bewegung zu sein, sowie darum, was sie persönlich gegen den Klimawandel tun und wie sie sich informieren. Diesen Fragen geht dieser Beitrag nach und reflektiert Chancen und Herausforderungen für die Berufsbildung.
Umweltschutz als eine Dimension von Nachhaltigkeit ist in Handwerksberufen und damit auch in der überbetrieblichen Ausbildung im Handwerk (ÜLU) traditionell verankert. Doch in welchem Umfang und mit welchem Lernerfolg werden sie vermittelt? Im Beitrag werden Ergebnisse einer im Jahr 2019 durchgeführten Evaluation zur Verankerung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit in ÜLU-Kursen in NRW vorgestellt. Deutlich wird, dass Umweltschutz und Ressourceneinsparungen relevante Bestandteile der praktischen Unterweisung sind. Dabei geht es nicht ausschließlich um nachhaltige handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch darum, wie das Verständnis für nachhaltiges Handeln im Beruf und das Bewusstsein für die Notwendigkeit dieser Handlungen gefördert wird. Eine zentrale Rolle für den Erfolg der Wissensvermittlung hat dabei das Ausbildungspersonal.
Im Handwerk sind nachhaltiges Handeln und Wirtschaften weit verbreitet. Um dieses Engagement gegenüber Auftraggebern, Kundinnen und Kunden oder Zuliefererfirmen rechtssicher und öffentlichkeitswirksam belegen zu können und um frühzeitig auf etwaige Berichts- und Dokumentationspflichten reagieren zu können, bietet sich die Anfertigung eines Nachhaltigkeitsberichts an. Im Beitrag werden die Notwendigkeiten und Chancen eines solchen Berichts dargelegt und Hilfsmittel vorgestellt, die die Erstellung vereinfachen.
Verlassen junge Menschen das Bildungssystem und gelingt der Übergang in die Arbeitswelt nicht reibungslos, sind sie in besonderer Weise auf Orientierungshilfen angewiesen. Diese Aufgabe wird auch von Fachkräften in der Arbeitsvermittlung und Berufsberatung übernommen. Im Beitrag werden drei Typen von Expertinnen und Experten vorgestellt, die mit jeweils unterschiedlichen Orientierungs- und Handlungslogiken versuchen, jungen Menschen den Weg in die Arbeitswelt zu weisen. Damit sind allerdings jeweils spezifische Fallstricke und Orientierungsunsicherheiten verbunden, die eine dynamische Integration in den Arbeitsmarkt erschweren können.
Die Pandemie hat unser gesamtes Leben auf den Kopf gestellt. Menschen, die in den vergangenen eineinhalb Jahren einen neuen Lebensabschnitt begonnen haben, waren in besonderer Weise betroffen – so auch die jungen Menschen, die 2020 bei DATEV eine Ausbildung oder ein duales Studium begonnen haben. Wie es trotzdem gelungen ist, das Onboarding zu meistern, welche Abstriche man in Kauf nehmen musste und welche neuen Lösungen gefunden wurden, die sich auch für die Zukunft als tragfähig erweisen könnten, wird im Beitrag anschaulich vorgestellt und reflektiert.
Die 21. Hochschultage Berufliche Bildung hätten eigentlich im 21. Jahr des 21. Jahrhunderts in Bamberg stattfinden sollen. Doch diesem Dreiklang hat die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zunächst um ein Jahr – auf März 2022 – verschoben, haben sich die Veranstalter Anfang dieses Jahres entschieden, die Hochschultage auf 2023 zu verschieben. Damit die Pause nicht allzu lang wird, findet am 15. September 2021 eine „Virtual Edition“ der Hochschultage statt. Mit dem Bamberger Ausrichter-Team werfen wir einen Blick hinter die Kulissen auf die letzten Vorbereitungen und auf das Programm, das die Teilnehmenden erwartet.
In einem Forschungsvorhaben untersuchte das BIBB, ob die Voraussetzungen für einen neu zu schaffenden dualen Ausbildungsberuf im Bereich der Medizinprodukteaufbereitung gegeben sind. Dabei wurden u.a. die betrieblichen Strukturen, Tätigkeitsschwerpunkte und Qualifikationsbedarfe für Beschäftigte in der Medizinprodukteaufbereitung näher untersucht. Der Beitrag beschreibt Ergebnisse und erläutert, warum ein neuer dualer Ausbildungsberuf empfohlen wird.
Mit „Dachdecken“ allein ist es nicht getan: Dachdecker/-innen sind rund um Dach und Außenwand am Haus beschäftigt, sie führen energetische Gebäudemaßnahmen durch und installieren Solarthermie- und Fotovoltaik-Anlagen. Der Steckbrief verdeutlicht, wie viel Klimaschutz in dem Ausbildungsberuf steckt, welche Trends sich abzeichnen und wie sich die Auszubildendenzahlen entwickeln.
Im Corona-Krisenjahr 2020 können die Daten der iABE Hinweise geben, welche Effekte die Pandemie auf die (realisierte) Nachfrage junger Menschen nach Bildungsangeboten hat. Das Poster präsentiert hierzu Zahlen.