BWP 4/1997
Friederike Behringer; Joachim Gerd Ulrich
Attraktivitätsverlust der dualen Ausbildung
Tatsache oder Fehldeutung der Statistik?
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Seit Ende der achtziger Jahre ist in den alten Bundesländern der relative Anteil der Jugendlichen, die eine Ausbildungsstelle im dualen System suchen, deutlich gesunken. Der Beitrag widerlegt die Hypothese der nachlassenden Attraktivität der dualen Ausbildung und erklärt den Rückgang der Nachfrage durch strukturelle Entwicklungen im Bereich der Schulabschlüsse, durch Veränderungen in den Ausbildungsinteressen der Jugendlichen und durch die Angebotsabhängigkeit der Nachfrage.
Thomas Bausch
Beruflicher Erfolg von erwerbstätigen Abiturienten mit Lehrabschluss
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Auf der Basis einer repräsentativen Erwerbstätigenbefragung (BIBB/IAB-Erhebung 1991/92) wird untersucht, welche Karrierewege den Abiturienten in Bezug auf Einkommen, beruflicher Zufriedenheit und Arbeitsplatzsicherheit den größten Erfolg versprechen. Erwerbstätige Abiturienten mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung werden den Abiturienten gegenübergestellt, die nach dem Abitur andere Optionen wahrgenommen haben. Zusammenfassend sind folgende Ergebnisse hervorzuheben: Abiturienten, die keine weiteren formalen Abschlüsse erworben haben, waren am häufigsten arbeitslos bzw. in befristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Diejenigen, die nach dem Abitur eine betriebliche oder schulische Berufsausbildung absolviert haben, erzielen zwar die niedrigsten Einkommen, ihre Arbeitsmarktchancen scheinen aber relativ günstig zu sein. Eine Doppelqualifikation (Berufsausbildung plus Hochschulstudium) bringt zwar keine finanziellen Vorteile, doch bezüglich der Sicherheit des Arbeitsplatzes und der beruflichen Zufriedenheit schneiden die Doppeltqualifizierten besser ab als Akademiker ohne Zusatzqualifikation.
Beate Zeller
Effizientere Formen der Lernortkooperation
Ein Beitrag zur Modernisierung des Berufsausbildungssystems
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Der Beitrag zeigt, wie die starre Abgrenzung der pädagogischen Funktionen von Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen die Funktionalität der Ausbildungsbemühungen an beiden Lernorten beeinträchtigt und fordert eine bedarfsorientierte Optimierung von Ausbildungsprozessen durch eine flexible Rollenverteilung zwischen Betrieben und Schulen. Im zweiten Teil wird ein Modellversuch der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Arbeitgeberverbände vorgestellt, in dem ein Kooperationsverfahren entwickelt und erprobt wird, das es den Akteuren des dualen Systems ermöglicht, ihre Zusammenarbeit durch institutionalisierte Strukturen zu effektivieren. Der Modellversuch setzt an bestehenden Formen der Lernortkooperation an und entwickelt vor Ort Verfahren der Systematisierung und Verstetigung der Zusammenarbeit.
Jens U. Schmidt
Ist die Bewertung von Prüfungsleistungen nach dem degressiven 100-Punkte-Schlüssel noch zeitgemäß?
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Vor über 25 Jahren wurde in Musterprüfungsordnungen für Ausbildungen, Fortbildungen und Meisterprüfungen ein Umrechnungsverfahren festgelegt, der degressive 100-Punkte- Schlüssel. Diese Methode gerät immer wieder in die bildungspolitische Diskussion, obwohl, wie empirisch gezeigt wird, das eigentliche Problem in der Auffassung daüber besteht, wie schwierig Prüfungen sein sollen, welche Durchfallquote und welche Quote guter Leistungen akzeptabel erscheinen, und wie stark die Leistungen der Prüfungsteilnehmer streuen dürfen. Der Beitrag beschreibt das Umrechnungsverfahren und den Punkteschlüssel, vergleicht sie mit anderen Umrechnungsschlüsseln und kommt zu dem Schluss, dass die Zweckmäßigkeit eines Umrechnungsschlüssels von den Rahmenbedingungen und Anforderungen der Prüfung abhängt. Unter den heutigen Bedingungen bei Prüfungen im dualen System ist der praktizierte degressive Umrechnungsschlüssel am geeignetsten.
Ulrich Degen; Gerhard Kohn
Entwicklung eines Systems von Berufsstandards, Prüfungen und Zertifizierung in der Türkei
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In einem Projekt zur Entwicklung und landesweiten Einführung von Berufsstandards, Prüfungs- und Zertifizierungsverfahren in der Türkei steht eine Verbesserung der Transparenz der vom Arbeitsmarkt nachgefragten und vom 'Qualifizierungsmarkt' angebotenen Qualifikationen im Mittelpunkt. Hierzu werden vom Bundesinstitut für Berufsbildung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (INBAS) bis zu 250 Berufsstandards auf verschiedenen Anforderungsniveaus sowie Verfahren und Strukturen zur praktischen und theoretischen Prüfung und Zertifizierung von Arbeitskräften auf der Grundlage dieser Standards entwickelt. Damit verbunden ist der gleichzeitige Aufbau eines 'Nationalen Instituts für Berufsstandards' (NIB) in der Türkei.
László Alex; Angela Menk; Manfred Schiemann
Vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen
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In Zusammenarbeit mit Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern hat das Bundesinstitut für Berufsbildung 1990 eine Befragungsaktion bei Ausbildungsabbrechern durchgeführt. Die Erhebung wurde 1996 wiederholt. Der Anteil der Vertragslösungen hat sich in den vergangenen Jahren nur wenig verändert, obwohl sich die Ausbildungsstellensituation erheblich gewandelt hat. Der Beitrag analysiert den Zeitpunkt der Vertragslösungen, den Verbleib nach der Vertragslösung und den Ausbildungsberufswechsel bei ausgewählten Berufen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Lage der Jugendlichen, die ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig lösen, in den vergangenen sechs Jahren verschlechtert hat. Rund 60 Prozent dieser Jugendlichen hatten 1996 nach Vertragslösung keinen neuen Vertrag abgeschlossen; mehr als die Hälfte von ihnen ist arbeitslos.
Carola Sand
Neuordnung "Fachangestellter/Fachangestellte für Informationsdienstleistungen"
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Im Dezember 1996 wurde vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ein Eckdatenvorschlag zur Neuordnung eines Ausbildungsberufes für den Archiv-, Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationsbereich (ABD-Bereich) vorgelegt. Der Beitrag stellt die technische und arbeitsorganisatorische Entwicklung des ABD-Bereichs dar, beschreibt die Auswirkungen auf die Berufstätigkeit und die Qualifikationsanforderungen der Angestellten auf der mittleren Ebene und arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Aufgabenbereichen von Archiv-, Bibliotheks- und Dokumentationseinrichtungen heraus. Ausgehend von den Gemeinsamkeiten in den Hauptaufgaben Beschaffen, Erschließen, Aufbewahren und Vermitteln von Informationen, Medien und sonstigen Dokumenten und unter Berücksichtigung der spezifischen Erfordernisse in den Teilbereichen wird für die zukünftige Berufskonzeption das Fachrichtungsmodell als geeignet angesehen. Die Eckdatenvorschläge des BIBB umfassen die Berufsbezeichnung, die Ausbildungsdauer, die Struktur des Ausbildungsberufes, den Qualifikationskatalog und Lernziele zum Umweltschutz.
Beilage