Ist die Bewertung von Prüfungsleistungen nach dem degressiven 100-Punkte-Schlüssel noch zeitgemäß?

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 4/1997 (26)
Seite(n) 22-28
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Vor über 25 Jahren wurde in Musterprüfungsordnungen für Ausbildungen, Fortbildungen und Meisterprüfungen ein Umrechnungsverfahren festgelegt, der degressive 100-Punkte- Schlüssel. Diese Methode gerät immer wieder in die bildungspolitische Diskussion, obwohl, wie empirisch gezeigt wird, das eigentliche Problem in der Auffassung daüber besteht, wie schwierig Prüfungen sein sollen, welche Durchfallquote und welche Quote guter Leistungen akzeptabel erscheinen, und wie stark die Leistungen der Prüfungsteilnehmer streuen dürfen. Der Beitrag beschreibt das Umrechnungsverfahren und den Punkteschlüssel, vergleicht sie mit anderen Umrechnungsschlüsseln und kommt zu dem Schluss, dass die Zweckmäßigkeit eines Umrechnungsschlüssels von den Rahmenbedingungen und Anforderungen der Prüfung abhängt. Unter den heutigen Bedingungen bei Prüfungen im dualen System ist der praktizierte degressive Umrechnungsschlüssel am geeignetsten.