Sozioökonomische Aspekte von Kosten und Nutzen beruflicher Weiterbildung

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 6/1994 (23)
Seite(n) 34-41
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Meldungen über wachsende Aufwendungen der Unternehmen für die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter kennzeichnen die 80er und 90er Jahre. Wieviel Zeit und Geld Privatpersonen für ihre Weiterbildung aufwenden, war bis heute unbekannt. Die Bereitschaft von Privatpersonen, Kosten für die berufliche Weiterbildung selber zu tragen, ist von einer Vielzahl sozioökonomischer Faktoren abhängig. Die Wirkung solcher Faktoren auf Kosten und Nutzen beruflicher Weiterbildung steht im Mittelpunkt des Beitrages. Grundlage für diese Analyse ist eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung zu "Individuellen Kosten und Nutzen beruflicher Weiterbildung". Die Auswertung der Befragungsergebnisse zeigte, dass wachsende Teilnehmerzahlen in der beruflichen Weiterbildung als Ausdruck einer allgemeinen positiven Grundeinstellung gegenüber Bildungsmaßnahmen gesehen werden kann. Neben den Aufwendungen der Wirtschaft leisten die Teilnehmer einen erheblichen Eigenbetrag für ihre berufliche Qualifizierung. Die Vorstellung von eher geringen Ausgaben, die die einzelnen zu tragen haben, muß angesichts der ermittelten individuellen Kosten beruflicher Weiterbildung revidiert werden. Hinter den allgemeinen Durchschnittskosten für Weiterbildung je Teilnehmer von 1053 DM (West) und 848 DM (Ost) verbergen sich oft unterschiedliche Eigenbeiträge. So investierte z.B. durchschnittlich jeder einzelne aus der Gruppe der Facharbeiter nach seinen Angaben 75 (West) bzw. 65 Prozent (Ost) eines monatlichen Nettoeinkommens 1992 in seine Weiterbildung.