Abiturienten in der Berufsausbildung - Studienaufschub oder Studienverzicht?

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 1/1984 (13)
Seite(n) 4-10
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Seit 1970 hat sich die Zahl der Schulabgänger mit Hochschul- oder Fachhochschulreife um über das Dreifache auf heute rund 300.000 Studienberechtigte erhöht. Dieser gewaltige Anstieg ist das Resultat zweier sich verstärkender Effekte. Der demographische Einfluß der geburtenstarken Jahrgänge der frühen 60er Jahre wurde durch die seit Mitte der 60er Jahre ungebrochene Wertschätzung der Eltern begleitet, ihre Kinder auf eine höhere Schule zu schicken. Die Frage nach dem zweiten Ausbildungsschritt - akademische Ausbildung oder berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule - stellt sich für die Abiturienten der geburtenstarken Jahrgänge anders als für ihre Vorgänger. Die Aufnahmefähigkeit des staatlichen Sektors für Akademiker reduziert sich aus Gründen der Haushaltskonsolidierung und der verjüngten Altersstruktur von Akademikern im Staatsdienst auf den Ersatzbedarf. Die Chancen von Akademikern, einen angemessenen Arbeitsplatz im Produzierenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor oder in den Freien Berufen zu finden, werden enger. Angesichts dieser veränderten Berufsperspektiven orientiert sich die Ausbildungsentscheidung um, was zunächst anhand der jährlichen Totalerhebungen des Statistischen Bundesamtes zu den Studienabsichten der Abiturienten gezeigt wird.