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Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) gab eine Delphi-Studie (eine auf die Zukunft ausgerichtete Expertenbefragung) in Auftrag, die sich mit der Zukunft des deutschen Bildungssystems bis zum Jahre 2020 beschäftigte. Untersucht wurden die Auswirkungen der Wissensgesellschaft auf die Bildungsprozesse und -strukturen. Zum einen wurden die Experten befragt, was die Bildungssysteme ihrer Ansicht nach in Zukunft leisten sollten, zum anderen sollten sie einschätzen, wie sich die Bildungssysteme wahrscheinlich entwickeln werden. Der Beitrag stellt die Ergebnisse des Bildungs-Delphi 1997/98 zum Bereich der beruflichen Bildung dar. Dem Urteil der Experten zufolge besteht im Bildungssystem Veränderungsbedarf, wobei dem Hochschul- und allgemeinbildenden Schulsystem ein höherer Reformbedarf attestiert wird. Im Bereich der beruflichen Bildung erwarten die Experten die Reform und Modernisierung der Berufsschulbildung, die Differenzierung der beruflichen Erstausbildung (zweijährige und überwiegend praktische Bildungsgänge, Zusatzqualifikationen), die Tertiarisierung der dualen Ausbildung (höherer Anteil von Absolventen der Berufs- und Wirtschaftsakademien), eine enge Verzahnung von Aus- und Weiterbildung, die Medialisierung und die Internationalisierung der beruflichen Bildung (wie z.B. neue international anerkannte Abschlüsse). Zweifel hegen die Experten in bezug auf Fortschritte bei der Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung und der verbesserten Förderung von Benachteiligten und Behinderten. Übersichten stellen die überwiegend erwünschten und zugleich erwarteten Entwicklungen dar sowie erwünschte Entwicklungen, die aber nur von einer Minderheit der Experten auch erwartet werden.
Für die Attraktivität des dualen Systems der Berufsausbildung sind die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten der Fachkräfte von besonderer Bedeutung. Zu diesen zählt die unternehmerische Selbständigkeit, die in letzter Zeit zunehmendes Interesse erfahren hat. In dem Beitrag werden anhand der Daten des sozioökonomischen Panels die Perspektiven unternehmerischer Selbständigkeit insbesondere für Absolventen einer betrieblichen Lehre untersucht. Dabei stellt sich auch die Frage, welche Grundlagen und Qualifikationen potentielle Unternehmensgründer benötigen und wie diese in der Ausbildung vermittelt werden können.
Der Beitrag zeigt die Ausbildungsleistung der west- und ostdeutschen Betriebe im Jahre 1997 anhand einer repräsentativen Betriebsbefragung, dem IAB-Betriebspanel, auf. Dabei wird zunächst untersucht, wieviel Betriebe überhaupt die gesetzlichen Voraussetzungen zur Berufsausbildung erfüllen und wieviel Betriebe dann auch tatsächlich ausbilden. Auf die Gründe für die Nichtausbildung wird eingegangen. Abschließend liefern die Ausbildungserwartungen der Betriebe für die kommenden zwei Jahre Anhaltspunkte für das zukünftige betriebliche Ausbildungsverhalten.
Das produzierende Handwerk hat sich in den vergangenen Jahren zu einem dienstleistungsorientierten Wirtschaftszweig entwickelt. In dem Beitrag werden Ergebnisse einer erstmalig durchgeführten empirischen Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung zu Dienstleistungen im produzierenden Handwerk als Grundlage für die Entwicklung von Dienstleistungsqualifikationen vorgestellt. Das Hauptziel der Untersuchung bestand darin zu erfahren, welche Schlussfolgerungen für die Aus- und Weiterbildung zu ziehen sind. Soll der Umgang mit Kunden schon in der Erstausbildung vermittelt und die Lernziele in der Ausbildungsordnung festgeschrieben werden bzw. sollen Meister, Gesellen und das Fachpersonal gezielt weitergebildet werden? Erfasst wurde die Dienstleistungsintensität nach Beschäftigtengrößenklassen und nach Berufen. Es wurde festgestellt, dass die Dienstleistungsintensität betriebsgrößen-, berufs-, erfolgs-, alters- und weiterbildungsabhängig ist. Neun von zehn Betrieben halten die Vermittlung von Dienstleistungskompetenzen in der Berufsausbildung für wünschenswert.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat in einem Forschungsprojekt Dienstleistungen im produzierenden Handwerk untersucht und ermittelt, wie intensiv und welche Art von Dienstleistungen in produktorientierten Handwerken zu finden sind. Der Autor befasst sich mit den bildungspolitischen Folgerungen, die daraus zu ziehen sind. Fazit: Dienstleistungsqualifikationen sollten im Rahmen der Ausbildung und auch im Bereich der Weiterbildung vermittelt werden.
In dem Beitrag werden, ausgehend von den neuen Anforderungen an ein innovatives und kundenorientiertes Handwerk, die Rolle der Unternehmer- und Meisterfrauen im Betrieb und ihre Qualifikationen anhand empirischer Ergebnisse aus einem Modellversuch des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) dargestellt und analysiert. Die Untersuchungen zeigen, dass die Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Mitarbeit der Meisterfrauen durch überwiegend hohe Qualifikationen gewährleistet sind. Mehr als zwei Drittel verfügen über entsprechende Bildungsabschlüsse (42 Prozent haben eine kaufmännische Lehre absolviert, 12 Prozent eine Handwerkslehre und 12 Prozent verfügen über einen Berufsfachschulabschluss). Es mangelt jedoch an gezielter fachlicher Weiterbildung. Aus der Sicht des BIBB ergibt sich ein deutlicher Fortbildungs-Nachholbedarf für Meisterfrauen und deren Dienstleistungstätigkeit. Der Modellversuch "Unternehmerfrauen" soll diesem Mangel abhelfen.
Der wirtschaftliche Erfolg von Handwerksbetrieben wird wesentlich durch die kompetente Erledigung kaufmännischer Aufgaben, die Personalführung und die Kundenbetreuung bestimmt. Diese Aufgabe übernimmt überwiegend die Ehefrau, die dafür häufig keine adäquate Ausbildung besitzt und von den Handwerkskammern auch nicht angeboten bekommt. Diese Lücke will der im Beitrag vorgestellte Modellversuch schließen. Es wird ein berufsbegleitendes, handlungsorientiertes modulares Bildungsangebot entwickelt, das möglichst in einheitliche Regelungen münden soll. Die erste Stufe der kaufmännischen Qualifizierung vermittelt die Grundkenntnisse und führt zum Abschluss "Bürokauffrau", die zweite Stufe qualifiziert zur kaufmännischen Führungskraft mit dem neuen Fortbildungsabschluss "Fachwirtin für kaufmännische Betriebsführung im Handwerk". Erprobt wird der Modellversuch in Rheinland-Pfalz und in Bayern.
Die Experten erwarten, dass Multimedia und Telekommunikation das berufliche Lehren und Lernen in den kommenden Jahren grundlegend verändern werden. Der Autor untersucht, worin der spezifische Beitrag von Multimedia in arbeitsorientierten Lernkonzepten bestehen kann. Dabei werden die besonderen Schwierigkeiten des Lern- und Arbeitsbereiches Handwerk bei der Nutzung von Multimedia am Beispiel des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks (SHK-Handwerk) beschrieben. Ausgehend von den generellen Potentialen, die Multimedia für die Aus- und Weiterbildung bieten, werden die Verbesserung von Herstellerschulungen durch den arbeitsorientierten Einsatz von Multimedia, die elektronische Dokumentation im SHK- Handwerk und die Veränderung existierender Lernkonzepte durch Multimedia dargestellt und analysiert.
In ihrer Sitzung am 05.06.1998 hat die Kultusministerkonferenz (KMK) eine Vereinbarung über den Erwerb der Fachhochschulreife in beruflichen Bildungsgängen beschlossen, die vorsieht, die Vermittlung zusätzlicher allgemeiner Lerninhalte zu verlangen. Die Verfasser bewerten den KMK-Beschluss als Rückschritt in der Gleichwertigkeitsdebatte. Allgemeinbildende Lerninhalte würden überbetont und erneut Zugangsbarrieren errichtet, statt auf die berufliche Handlungskompetenz und den nachweislichen Studienerfolg zu setzen. Tiefgreifende Reformen werden eingefordert, um die tatsächliche Gleichbehandlung Berufserfahrener ohne Abitur beim Hochschulzugang voranzubringen.
Der Beitrag informiert über das deutsch-slowakische Gemeinschaftsprojekt "Modernisierung der Aus- und Weiterbildung im Bauwesen", das vom Bundesinstitut für Berufsbildung koordiniert wird. Ziel ist es, ein nationales Transferzentrum (in Povazska Bystrica) für die Aus- und Weiterbildung in innovativen Technologien des Bauwesens zu entwickeln, um die praktische Ausbildung der Berufe im Bau- und Baunebengewerbe zu modernisieren. Von diesem Modellzentrum sollen Impulse zur Einführung neuer Bau- und Baustofftechnologien/Trockenbau in die slowakische Wirtschaft ausgehen, die zur Förderung von Klein- und Mittelbetrieben beitragen.
Der Beitrag stellt ausgewählte empirische Befunde einer Untersuchung zum Stand der Internetverbreitung und -nutzung in den neuen Bundesländern dar. Klein- und Mittelbetriebe wurden befragt, inwieweit die technischen Voraussetzungen gegeben sind, wozu und in welchem Umfang die Betriebe das Internet aktuell und zukünftig nutzen wollen, wie sie den aktuellen und den zukünftigen Nutzen beurteilen und wie die Nutzung des Internets durch Qualifizierungsangebote unterstützt werden kann. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass das technologische Potential und die Bereitschaft für den Umgang mit dem Internet im hohen Maße vorhanden sind. Sektorale Differenzierungen müssen berücksichtigt werden. Der zukünftige Nutzen wird positiver als der aktuelle eingeschätzt. Die eher gering ausgeprägte Internetkompetenz erzeugt einen grossen Qualifizierungsbedarf, wobei sich branchenspezifische Unterschiede zeigen.
Im Rahmen einer Studie wurde eine internetbasierte Marktübersicht über virtuelle Bildungsmaßnahmen (virtuelle Bildungsträger/Zentren) im deutschsprachigen Raum erstellt. Ziel war es zu ermitteln, in welchen Bereichen virtuelle Konzepte zur Zeit geplant und realisiert werden und welchen Gehalt sie haben, da aus der zunehmenden Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechnologien verstärkt Impulse für Fragen der beruflichen Bildung erwartet werden. Der Beitrag beschreibt die definierten Kriterien zur Eingrenzung und Auswahl der Projekte und Institutionen, die Suchstrategien und die Ergebnisse der Marktanalyse. Virtuell bedeutet hier die möglichst genaue Abbildung der gesamten Funktionen eines Bildungszentrums mit ihrem Informationsangebot und ihren Kommunikationsmöglichkeiten. Die Untersuchung hat gezeigt, dass eine große Anzahl von Anbietern im Bildungsbereich das Internet bisher nur zur Darstellung ihrer Kursangebote benutzt. Ein großer Teil der Projekte und Institutionen, die sich mit virtuellen Konzepten befassen, sind im Hochschulbereich zu finden. Insgesamt wurden 21 Projekte ausgewählt, deren Gehalt besonders exemplarisch ist.