BWP 5/2005
Förderung und Transfer von Erfahrungswissen
Kommentar
Thema
Dorothea Schemme
Modellvorhaben fördern Erfahrungsfähigkeit und Erfahrungswissen
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Erfahrungsfähigkeit und Erfahrungswissen sind Grundlagen professionellen Handelns und beruflicher Identität. Ein systematischer Aufbau von Kompetenzen zur Nutzung der verschiedenen Arten und Kontexte des Lernens muss sowohl auf individueller als auch auf betrieblicher Ebene konzeptionell und praktisch unterstützt werden. Erfahrungsfähigkeit und Kompetenzen für erfahrungsgeleitetes Arbeitshandeln zu fördern, ist Ziel der Modellversuchsreihe "Erfahrungswissen - die verborgene Seite beruflichen Handelns". Die Bedeutung von erfahrungsgeleitetem Lernen und Handeln erfordert eine Neugewichtung dieses Kernthemas beruflicher Bildung auf breiter Ebene, geeignete Vorgehensweisen, Gestaltungsräume und eine Verbindung mit dem System der formellen beruflichen Bildung. Der Beitrag stellt die übergreifenden Ziele der Modellvorhaben und zentrale Ergebnisse aus einzelnen Modellversuchen dar, die neue Wege des Kompetenzerwerbs aufzeigen.
Fritz Böhle
Erfahrungswissen hilft bei der Bewältigung des Unplanbaren
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Auf den ersten Blick scheint der Begriff des Erfahrungswissens selbstverständlich und selbsterklärend; was Erfahrungswissen beinhaltet, meint man zu kennen. Es ist ein Wissen, das im praktischen Handeln erworben wird und daher personen- und situationsgebunden ist. Doch je mehr man sich mit dem Erfahrungswissen befasst, umso schillernder wird dieser Begriff und umso mehr verliert das, was er bezeichnet, seine Eindeutigkeit. Dabei besteht leicht die Gefahr, nur bestimmte Aspekte des Erfahrungswissens wahrzunehmen und wesentliche Merkmale und Besonderheiten des Erfahrungswissens auszugrenzen. Im Beitrag wird gezeigt, in welcher Weise das Erfahrungswissen eine "verborgene Seite" professionellen Handelns ist, die speziell zur Bewältigung nichtplanbarer Situationen und Anforderungen befähigt.
Claudia Munz; Wolfgang Dunkel; Hans G. Bauer
Gegenstand der Arbeit - der Mensch und sein Haar
Erfahrungsgeleitetes Arbeiten und Lernen im Friseurhandwerk
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Im Bereich des Handwerks fehlte es bislang daran, dem erfahrungsgeleiteten Lernen in der Ausbildung einen systematischen Stellenwert zu verschaffen. Der Modellversuch "Ausbildung der Kompetenzen für erfahrungsgeleitetes Lernen im Handwerk am Beispiel des Friseurberufs" leistet dazu einen Beitrag. Mit dem Friseurhandwerk als Gegenstand der Arbeitsforschung wurde Neuland betreten, da personenbezogene Dienstleistungsarbeit lange Zeit nicht als "Arbeit" im eigentlichen Sinne verstanden wurden und deshalb im Vergleich zur industriellen Produktionsarbeit in weit geringerem Ausmaß arbeitswissenschaftlich erforscht sind. Der Artikel zeigt die Bedeutung erfahrungsgeleiteten Lernens "am Menschen" angesichts sich wandelnder Anforderungen an personenbezogene Dienstleistungen auf und stellt Maßnahmen zur konkreten Umsetzung in der Ausbildung vor.
Marc Schütte; Ursula Carus; Michael Gamer; Annette Meschkat
Erfahrungsgeleitetes Lernen und Arbeiten in IT-Berufen
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Erfahrungswissen und erfahrungsgeleitetes Arbeiten sind Kompetenzen, die insbesondere mit Berufen, die einen stofflich Bezug haben (wie z.B. in den Berufen aus dem Berufsfeld Metalltechnik), in Verbindung gebracht werden. Derartige Möglichkeiten für den Erwerb von Erfahrungswissen in Berufen mit einem abstrakten Gegenstandsbezug, wie sie die IT-Berufe aufweisen, sind noch weitgehend unbekannt. Im Rahmen des Modellversuchs ELA.IT wird u.a. untersucht, in welcher Weise in den IT-Berufen ein erfahrungsgeleitetes Arbeiten erforderlich ist und wie innerhalb der Erstausbildung für Fachinformatiker/innen der Erwerb entsprechender Kompetenzen unterstützt werden kann. Der Beitrag geht der Frage nach, ob und wie Erfahrung das berufliche Handeln und Können von IT-Fachkräften beeinflusst. Ergebnisse und Lösungsansätze des Modellversuches zeigen, dass Vollständigkeit und Wiederholung von Handlungsvollzügen sowie Interaktion mit dem Referenz-Handlungsfeld der IT-Facharbeit für die Kompetenzentwicklung und Selbstverständigung bereits in der Ausbildung entscheidend sind. Didaktische Konzepte, welche berufliche Handlungsfähigkeit in der Wissensgesellschaft induzieren wollen, müssen zudem Selbstorganisation und informelles Lernen berücksichtigen. Es werden vor allem offene Lern- und Organisationsformen benötigt, die erfahrungsbezogene und selbst organisierte Lernprozesse zulassen. Ein im Modellversuch erprobtes Beispiel hierfür ist der IT-Point.
Hermann Novak
Bis ins Detail geplant - Überraschungen nicht ausgeschlossen
Die umfassende Bedeutung von Erfahrung und ihren Einflussgrößen
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Seit der Rückbesinnung auf den Arbeitsplatz als Lernort muss sich die Berufsbildung unmittelbar mit dem dynamischen Wandel der Organisation von Arbeit und technischen Innovationen auseinander setzen. Sie wird dabei mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert. Eine davon bezieht sich auf die Entgrenzung inner- und zwischenbetrieblicher Arbeits- und Produktionsprozesse und deren Verknüpfung in übergreifenden Arbeits- und Wissensnetzwerken. Für berufliches Lernen sind dabei auch erfahrungsgeleitetes Lernen und Arbeiten und die damit zusammenhängenden verborgenen Seiten beruflichen Handelns von entscheidendem Interesse. Am Beispiel eines Modellversuchs zum Lernen und Arbeiten in Betriebsgrenzen überschreitenden Strukturen und Prozessen (Abnehmer-Zulieferer-Ketten im Fahrzeugbau) werden die gewonnenen Erfahrungen vorgestellt.
Hildegard Zimmermann
Kompetenzentwicklung durch Erfahrungstransfer
Betriebliche Ansätze zum Erfahrungstransfer zwischen älteren und jüngeren Beschäftigten
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Der Erfahrungstransfer zwischen älteren und jüngeren Beschäftigten gewinnt in den Betrieben zunehmend an Bedeutung. Eine Betriebsbefragung im Forschungsprojekt "Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) - im Kontext lebensbegleitenden Lernens" ergab, dass vier von fünf Betrieben den Erfahrungstransfer in ihrem Betrieb fördern wollen. In dem Beitrag werden, ausgehend von der Bedeutung, die dem Erfahrungstransfer in den Betrieben beigemessen wird, Formen des Erfahrungstransfers anhand von betrieblichen Fallbeispielen vorgestellt. In ihnen wird nicht nur die Erfahrungskompetenz älterer Beschäftigter genutzt, sondern sie tragen gleichzeitig zu deren Kompetenzentwicklung bei. Eine Analyse von Hemmnissen und Widerständen gibt erste Hinweise darauf, welche Rahmenbedingungen für die Weitergabe von Erfahrungswissen förderlich sind.
Alexander Krauss; Barbara Mohr
Das Erfahrungswissen der Mitarbeiter in betrieblichen Veränderungsprozessen nutzen
Der Modellversuch FILIP entwickelt ein Beratungskonzept
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Das in den Erfahrungen der Mitarbeiter gesammelte Prozess- und Organisationswissen ist nur dann Nutzen stiftend, wenn es gelingt, den Erfahrungsschatz der Mitarbeiter in die Prozessoptimierung einzubinden, zugleich aber dysfunktionale alte Routinen aufzubrechen. Eine entscheidende Funktion bei der Initiierung und Förderung des Wissensaustausches haben die Führungskräfte. Der Beitrag skizziert den gelungenen Umgang mit der Ressource "Erfahrungswissen" anhand eines Beispiels aus einem mittelständischen metallverarbeitenden Betrieb.
Diskussion
Karl-Heinz Doose
Berufsfachschulen weiterentwickeln!
Anregungen für eine Reform der Berufsfachschulen durch die Bundesländer
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In dem Beitrag werden Überlegungen zur Weiterentwicklung der Berufsfachschulen aufgezeigt. Sie bündeln eigene Erfahrungen des Autors aus langjähriger Verantwortung für das berufliche Schulwesen in Hamburg und der Mitarbeit in zahlreichen Gremien und Ausschüssen. Die strukturellen Schwächen der Berufsfachschulen werden skizziert und übergreifende strukturelle Reformansätze vorgestellt. Der Beitrag knüpft an an den in der Ausgabe 2/2005 veröffentlichten Artikel zu der Thematik von Gisela Feller "Stellenwert der Berufsfachschulen im neuen Gesetz. Initiale für eine Reform des Bildungssystems?
Wissensmanagement
Franz Schapfel-Kaiser; Uta Weis; Arnulf Zöller
Wissensmanagement in der Berufsbildungsforschung - KIBB und AG BFN
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Die Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN) verfolgt mit ihrer Arbeit das Ziel, die heterogene deutsche Berufsbildungslandschaft transparenter zum machen. Sie wird dabei durch das Projekt "Kommunikations- und Informationssystem Berufliche Bildung (KIBB)" im Bundesinstitut für Berufsbildung unterstützt. KIBB führt dazu Methoden und Werkzeuge des Wissensmanagements in die Arbeit der AG BFN ein. Im Mittelpunkt steht eine gemeinsame Internetplattform. Der Beitrag stellt KIBB und die AG BFN vor und dokumentiert die bisher erfolgte Kooperation. Abschließend wird ein Ausblick auf die zukünftige Zusammenarbeit gegeben.
Praxis
Egon Meerten; Christine Noske
Kompetenzzentren in der Bewährungsprobe
Welche Anforderungen werden an ÜBS gestellt?
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Die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Das Anforderungs- und Bedingungsgefüge ihrer bisher relativ sicher geglaubten Geschäftsfelder befindet sich in einem dramatischen Umbruch. Kostenpflichtige Bildungsdienstleistungen sind für Betriebe allenfalls dann noch interessant, wenn sie maßgeschneidert sind und ihr Nutzen garantiert ist. Für den zwingend gewordenen Strukturwandel der ÜBS eröffnet u.a. das "Kompetenzzentren-Programm" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) bedarfsgerechte Entwicklungsperspektiven. In dem Artikel werden (auf der Basis dieses Förderprogramms) die Gestaltungsaufgaben für die Entwicklung von ÜBS zu Kompetenzzentren beschrieben.
Recht
Johanna Mölls
Novellierung des Berufsbildungsgesetzes
Auswirkungen auf Berufsbildungs- und Prüfungsausschüsse
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Die Vorschriften über die Berufsbildungsausschüsse und über die Prüfungsausschüsse haben durch die Neufassung des BBiG zum 1.04.2005 in einigen Punkten zum Teil einschneidende Änderungen erfahren. Welche Auswirkungen und Konsequenzen dies auf die Arbeit der Mitglieder in diesen Gremien hat, wird in dem Beitrag aufgezeigt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Änderungen teilweise unmittelbar mit Inkrafttreten des Gesetzes wirksam werden, andere wiederum einer Umsetzung durch den Verordnungsgeber bedürfen.
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