BWP 2/2003
Berufsbildung für besondere Zielgruppen
Kommentar
Bent Paulsen
Benachteiligtenförderung: Schubladen schliessen, Anrechenbarkeit sichern!
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Förderung von Benachteiligten heisst auch stärkere Individualisierung des Angebots und Anrechnung erbrachter Lernleistungen auf die anschliessende Ausbildungsdauer. In diesem Zusammenhang wird das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) der Frage nachgehen, welche Berufe besonders für die Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen geeignet sind und wie diese gestaltet sein müssen, um mit ihnen die Vermittlung echter Teilqualifizierung zu erreichen.
Blickpunkt
Klaus Berger
Was kostet den Staat die Ausbildungskrise?
Umfang und Struktur staatlicher Ausgaben zur Ausbildungsförderung
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In den letzten Jahren haben Bund, Länder, Bundesanstalt für Arbeit und die Europäische Union in den Regionen mit angespanntem Ausbildungsmarkt erheblich zur Förderung der betrieblichen Ausbildung beigetragen. Unter der Vielzahl der Finanzierungsträger und Förderprogramme leidet die Transparenz der Förderausgaben. Kritische Stimmen sehen in der staatlichen Förderung einen Beitrag zur Subventionierung betrieblicher Ausbildungsplätze. In dem Beitrag werden Analyseergebnisse zu Umfang und Struktur öffentlicher Förderausgaben (Bund und Länder) im Zeitraum 1997 bis 2001 dargestellt, wobei drei Finanzierungsschwerpunkte unterschieden werden: Kurative Förderung, Strukturförderung, Zielgruppenförderung. Schliesslich wird untersucht, inwieweit die öffentliche Hand dabei Betriebe von ihrer Verantwortung entlastet, die Ausbildung selbst zu finanzieren.
Thema
Ursula Rettke; Iris Stolz
"Gender Mainstreaming" - Eine Strategie für die Ausbildungspraxis?
Umsetzungshilfen durch multimediale Lernmedien und Vernetzung
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Gender Mainstream soll im Sinne der Gleichstellung zum selbstverständlichen Repertoire von Unternehmen werden und alle Bereiche, auch die Ausbildungspraxis, durchdringen. Dies kann nach Ansicht der Autorinnen nur erfolgreich sein, wenn Ausbilder und Ausbilderinnen in den Prozess mit einbezogen werden und Genderkompetenz in der Ausbildung gefördert wird. Wie dies geschehen kann, zeigen sie an der Schnittstelle Personalentwicklung - Ausbildung am Beispiel multimedialer Lernmedien zur Vorbereitung auf die Eignungsprüfung für Ausbilder und anhand eines Netzwerkes für IT-Ausbilderinnen. Beide Projekte entwickeln im Sinne des Buttom-up-Konzeptes Ansätze zur Förderung von Gender- Kompetenz in der Ausbildung.
Gisela Pravda
Die Lernerin - das unbekannte Wesen
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Berufsbildende Fernlehrgänge zur abschlussbezogenen Fortbildung im kaufmännisch-verwaltenden Bereich und zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung von sieben Fernlehrinstituten wurden aus der Genderperspektive exemplarisch analysiert. Ergebnis: Alle untersuchten Lehrbriefe ignorieren durchgängig die Lernerinnen. An Männern orientierte Muster in Sprache, Inhalt und Didaktik schreiben eine unzeitgemässe Geschlechterhierarchie fort. Damit sich das ändert, wurden drei Checklisten zur Vermeidung sexistischer Sprache, für geschlechtergerechte Inhalte und für geschlechtergerechte Methoden entwickelt.
Saskia Keune
Paradigmenwechsel in der beruflichen Rehabilitation - "Nichts über uns ohne uns"
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Teilhabe und Selbstbestimmung statt Fürsorge lautet das neue Paradigma, das durch verschiedene Gesetze eine solide rechtliche Basis gefunden hat. Das SGB IX (Sozialgesetzbuch) "Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen" markiert den Beginn einer neuen Phase der behindertenpolitischen Praxis. Von Bedeutung sind insbesondere die Stärkung der Selbstbestimmung durch Wunsch- und Wahlrechte, ein übersichtliches Rehabilitationsrecht und die Beratung und Unterstützung behinderter Menschen durch gemeinsame Servicestellen. Dem im Grundgesetz verankerten Benachteiligungsverbot wird auch durch Forschung und Entwicklung Rechnung getragen. Der Beitrag geht auf die berufliche Teilhabe behinderter Menschen in Ausbildung und Berufsvorbereitung und auf ihre Beschäftigungssituation ein, informiert über wichtige Veränderungen durch das SGB IX und stellt abschliessend die Rolle des Bundesinstituts für Berufsbildung (www.bibb.de) in der beruflichen Rehabilitation dar, das sich in verschiedenen Projekten und Modellversuchen mit der Verbesserung der Situation behinderter Menschen in Aus- und Weiterbildung und in der Prüfung befasst.
Christiane Koch
Die Rolle von Computer und Internet als Lernmedien für bildungsbenachteiligte Zielgruppen
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Computer und Internet spielen für Selbstlernprozesse eine besondere Rolle. Auch Bildungsbenachteiligte müssen selbstständig lernen können, wenn sie nicht von ökonomischer und sozialer Partizipation abgeschlossen werden sollen. Die Förderung benachteiligter Zielgruppen muss die Förderung von Lernkompetenz einschliessen. Ansätze hierfür erprobt das Bremer Projekt "Leila" als Teil des Modellprogramms "Lebenslanges Lernen" der Bund-Länder-Kommission (BLK). Dabei spielen Computer und Internet als Lernmedien eine zentrale Rolle. Sie dienen der Herausbildung von Basiskompetenzen für lebenslanges Lernen. Der Beitrag untersucht, welche Möglichkeiten die IuK-Medien als Lernmedien für Benachteiligte bieten, wo ihre Stärken und wo die Gefahren liegen.
Margit Stein; Beatrice Günther; Hans-Ludwig Schmidt
Leistungsstarke Auszubildende erkennen und fördern
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Die zielgruppenspezifische Förderung konzentriert sich in hohem Masse auf Lernschwache. Gleichzeitig gilt es aber auch, leistungsstarke Jugendliche angemessen zu fördern. Der 2000 vom Bundesinstitut eingeleitete Modellversuch "Leistungsstarke Auszubildende nachhaltig fördern" (LAnf) fragt, nach welchen Kriterien leistungsstarke Jugendliche erkannt werden können, wodurch sie sich von anderen Auszubildenden unterscheiden und umreisst deren Profil. Darüber hinaus entwirft der Modellversuch ein flexibles Förderkonzept für diesen Personenkreis. Der Beitrag stellt Ergebnisse dazu vor.
Hannelore Paulini-Schlottau; Petra Garnjost
Förderung von Unternehmerqualifikationen in der Berufsbildung
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In den letzten Jahren wird immer wieder eine Kultur der unternehmerischen Selbstständigkeit propagiert. Durch die Diskussion um die "Ich-AGs" erhält das Thema neue Aktualität. Um nachhaltig unternehmerisch tätig zu sein, sollte die monetäre Gründungs- und Übernahmeförderung durch die Förderung der Gründerqualifikation ergänzt werden. Die Existenzgründerkurse greifen hier in vielen Fällen zu kurz. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (www.bibb.de) hat untersucht, welchen Beitrag die Berufsbildung für eine erfolgreiche unternehmerische Selbstständigkeit leisten kann, und wie ein entsprechendes Angebot in die Berufsbildung integriert werden könnte. Der Beitrag präsentiert Ergebnisse der Studie, u.a. Ergebnisse einer Befragung von Unternehmern aus den Bereichen Einzelhandel und Tourismus nach ihrer Einschätzung zur Vermittlung unternehmerischer Qualifikationen in der Berufsbildung und der notwendigen Qualifikationen für Unternehmer.
Dorothea Schemme
Altersgerechtes und generationenübergreifendes Lernen
Eine Strategie für Unternehmen, die Personal- und Organisationsentwicklung kombinieren
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Betriebe und Organisationen stehen vor der Notwendigkeit, Strukturwandel und Innovationen mit alternden Belegschaften zu bewältigen. Unternehmen haben bisher nur ein begrenztes Interesse an der Fragestellung nach den Auswirkungen des demographischen Wandels. Vor dem Hintergrund des Zusammentreffens von wirtschaftlichem und demographischem Wandel wurden im Zusammenwirken von Berufsbildungspraxis, Berufsbildungsforschung und Berufsbildungspolitik Forschungs- und Aktionsprogramme durchgeführt, um Impulswirkungen zu erzielen. So hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf dem Gebiet "Betriebliche Strategien für eine altersgerechte und generationenübergreifende Arbeits- und Personalpolitik" eine Demographie-Initiative gestartet. Parallel dazu wurden vom Bundesinstitut für Berufsbildung (www.bibb.de) im Rahmen des Modellversuchsschwerpunkts "Fit im Beruf: Keine Altersfrage!" integrierte Handlungskonzepte gefördert. In dem Beitrag werden Erfahrungen und zentrale Erkenntnisse, die in den Modellversuchen gewonnen wurden, zusammenfassend dargestellt.
Franz Schapfel-Kaiser; Monika van Ooyen
Kooperative Analysen zur Verbesserung der beruflichen Integration von Migrantinnen und Migranten
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Der Kurzbeitrag gibt einen Einblick in aktuelle Diskussionszusammenhänge der Initiativstelle berufliche Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten (IBQM). Es werden Aspekte einer prozessbegleitenden Aktivität des Bundesinstituts für Berufsbildung aufgezeigt, die auf Neuorientierungen im Handlungsfeld abzielen, d.h. zielgruppenorientierte Konzepte sollen zu individualisierten Angeboten weiter entwickelt werden. Hierfür sollen lokale Netzwerke integrierte Handlungskonzepte erarbeiten. Das BMBF fördert diese Netzwerke als Modellprojekte im Rahmen des Programms Kompetenzen fördern - Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf"; von IBQM im BIBB werden sie wissenschaftlich begleitet.
International
Berufe aktuell
Praxis
Hartmut Bress
Wissen, wo man besser und schlechter ist als die anderen
Auszubildenden-Rückmeldesystem fördert Feedback
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In der kaufmännischen Ausbildung der Wieland-Werke AG, Ulm, wird ein Auszubildenden-Rückmeldesystem (ARSY) praktiziert, das der modernen Forderung nach Rückmeldung beobachteten Verhaltens entspricht. Nicht die Beurteilung zurückliegender Leistungen, sondern das Gespräch über erlebte Entwicklung und Chancen für Verbesserungen stehen im Vordergrund. Auszubildende erhalten nach jedem Abteilungsaufenthalt detaillierte Rückmeldungen über ihren jeweils erreichten Stand im Hinblick auf Fertigkeiten, Wissen und Verhalten. Durch Partizipation aller an der Ausbildung Beteiligten ist ein systematisches, praktikables und transparentes Feedbacksystem entstanden, das zu grosser Akzeptanz auf allen Seiten geführt hat. In dem Beitrag werden Konzept, Projektverlauf und realisiertes Feedbacksystem vorgestellt und abschliessend Hinweise zur Übertragbarkeit des Konzeptes gegeben.
Berichte
Rudolf Werner
Viele Lehrvertragslösungen vermeidbar - Vernetzung der Projekte angestrebt
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Am 5. Februar 2003 veranstaltete das Bundesinstitut für Berufsbildung (www.bibb.de) einen Workshop über Vertragslösung und Abbruch der Ausbildung. Anlass waren die steigenden Zahlen der Vertragslösungen sowie methodisch-statistische Fragen zur Berechnung der Quoten für den Berufsbildungsbericht. Resümee der Diskussionen: Vertragslösungen bedeuten erhebliche Kosten für die Betriebe wie auch für die Jugendlichen. Viele Vertragslösungen sind durch Prävention und Intervention vermeidbar. Die verschiedenen Projekte zur Vermeidung von Vertragslösungen sollten sich vernetzen, um Erfahrungen auszutauschen. Die statistischen Grundlagen sollten durch Erhebung des Merkmals "vorausgegangene betriebliche Ausbildung" verbessert werden. Dadurch können Abbrecher und Wechsler besser unterschieden werden. Im Berufsbildungsbericht soll eine differenzierte Methode zur Berechnung der Vertragslösungen (Schichtenmodell) angewandt werden.
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