Wissenschaftliche Begleitung von Modellversuchen in der Berufsbildung unterliegt einer doppelten Zielsetzung: Einerseits soll sie Entscheidungshilfen für Probleme der Praxis geben, die bei der Beantragung der jeweiligen Modellversuche eine Rolle gespielt haben, andererseits soll sie als Begleitforschung Erkenntnisse über die untersuchten Handlungssysteme liefern. Die Forschung befindet sich somit in einem Dilemma zwischen Handlungsmotivierung, d.h. handlungsorientierter Evaluation, und Distanzverpflichtung eines Gutachtens, d.h. summativer Evaluation. Bei der wissenschaftlichen Begleitung des 1994 ausgelaufenen Modellversuchs zur Selbstqualifizierung von Ausbildern bei der Klöckner Stahl AG Bremen haben sich einige Gesichtspunkte herauskristallisiert, die auf ein neues Konzept der responsiven Evaluation hinauslaufen. Die responsive Evaluation wird durch die Interessen der Gruppen gesteuert, die aktiv am Projekt beteiligt oder sonst davon betroffen sind. Ihre Informationsinteressen, Anliegen und Konfliktthemen sind zugleich die Steuerungskriterien der Evaluation.
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