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Die berufliche Weiterbildung gewinnt infolge des rasanten Wandels in Arbeit und Beruf zunehmend an Bedeutung. Individuen und Unternehmen sind mehr denn je gefordert, in die Kompetenzentwicklung zu investieren, um den Wandel mitzugestalten. Die nationale Weiterbildungsstrategie ruft gar eine neue Weiterbildungskultur aus. Die Frage, die im Mittelpunkt der BWP-Ausgabe steht, lautet: Welche Rahmenbedingungen finden Individuen und Unternehmen vor? Und wie muss sich Weiterbildung künftig aufstellen, um nicht nur passende Angebote, sondern vor allem auch passende Rahmenbedingungen zu bieten?
Weiterbildung wird großes Potenzial zugesprochen, um Menschen für den digitalen Wandel fit zu machen. Doch welche Rahmenbedingungen sind dafür förderlich? Ein ressortübergreifendes Bündnis aus Bund und Ländern hat mit Beteiligung von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen im Juni 2019 seine Vorstellungen dazu in einer Nationalen Weiterbildungsstrategie festgehalten. Ziel ist es, Weiterbildungsprogramme des Bundes und der Länder zu bündeln, sie bedarfsorientiert auszurichten und eine neue Weiterbildungskultur zu etablieren. Mit Prof. Dr. Josef Schrader, Vorstand und Wissenschaftlichem Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenbildung in Bonn, werfen wir einen Blick auf die Weiterbildungslandschaft und fragen, welche Impulse von dem Strategiepapier ausgehen können und wo es weiteren Handlungs- und Forschungsbedarf gibt.
Die öffentliche Weiterbildungsförderung in Deutschland lässt sich mit den Attributen vielfältig, aber auch komplex und intransparent beschreiben. Inwieweit der kaum übersehbaren Zahl von Instrumenten, Programmen und Maßnahmen übergeordnete strategische Ausrichtungen zugrunde liegen, bleibt oft unklar. Der Beitrag gibt einen Überblick zur finanziellen Förderung und Inanspruchnahme primär nachfrageorientierter Instrumente. Ausgehend von Überlegungen zur Förderstruktur und zu möglichen Förderlücken werden abschließend Ansatzpunkte für eine verbesserte Systematisierung aufgezeigt.
Der Weiterbildungsberatung wird seit Jahren regelmäßig eine große und oft wachsende Bedeutung bei der Förderung der Weiterbildungsbeteiligung zugesprochen. Lässt sich die Forderung aber über Alltagsbeobachtungen und Allgemeinplätze hinaus empirisch stützen und wenn ja, inwiefern? Im Beitrag werden aktuelle Daten und Zeitreihendaten des Adult Education Survey (AES) analysiert und perspektivisch interpretiert. Es zeigt sich ein großer manifester Beratungsbedarf und eine intensive Nutzung von Beratungsangeboten. Zudem werden weiterführende Forschungsfragen benannt.
Mit der Studie „Weiterbildungsverhalten in Deutschland“ stehen seit dem Jahr 1979 Informationen zum Weiterbildungsverhalten der Erwachsenen in Deutschland zur Verfügung. Damit lassen sich Veränderungen in der Weiterbildungsteilnahme über vier Jahrzehnte nachvollziehen. Die aktuelle Erhebung, der Adult Education Survey (AES) 2018, zeigt, dass der bisherige Trend der Annäherung des Weiterbildungsverhaltens in Ost- und Westdeutschland erstmals gebrochen ist. Während die Quote im Westen deutlich gestiegen ist, stagniert sie im Osten. Im Beitrag werden mögliche Erklärungsansätze geprüft.
Berufliches Wissen altert im Zuge des digitalen Wandels immer schneller und berufliche Weiterbildungsmaßnahmen gewinnen an Bedeutung, um Erwerbstätige auf neue und/oder veränderte Tätigkeitsanforderungen vorzubereiten. Inwiefern davon Berufe, die typischerweise von Männern ausgeübt werden, in anderer Weise betroffen sind als jene, in denen mehrheitlich Frauen tätig sind, ist bis dato unklar. Im Beitrag wird auf der Ebene von Berufsgruppen untersucht, ob sich ein geschlechtsspezifisches Risiko nachweisen lässt, von digitalen Substitutionsprozessen betroffen zu sein, und ob das bisherige Weiterbildungsverhalten von Erwerbstätigen an den digitalen Strukturwandel angepasst ist.
Beschäftigte mit einfachen Tätigkeiten kommen bei der betrieblichen Weiterbildung oft zu kurz. Dabei könnten gerade sie von Weiterbildung profitieren. In diesem Beitrag wird anhand von Daten des BIBB-Qualifizierungspanels untersucht, welche Faktoren die betriebliche Förderung der Weiterbildung für diese Beschäftigtengruppe begünstigen.
Der Beitrag zeigt anhand eines Rückblicks auf die Inanspruchnahme der WeGebAU-Förderung in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs auf, dass das Qualifizierungschancengesetz so offen wie möglich gestaltet werden muss, damit viele Beschäftigte von der Förderung profitieren können. Unternehmen wünschen sich Anpassungen, sind jedoch auch selbst gefordert, die innerbetriebliche Weiterbildung zu stärken.
Mit dem Qualifizierungschancengesetz wurde die Weiterbildungsförderung für Beschäftigte ausgeweitet. Damit die Möglichkeiten erfolgreich genutzt werden, erscheinen auch strukturelle Anpassungen der Weiterbildungsanbieter an die neuen Gegebenheiten erforderlich. Der Beitrag analysiert den aktuellen Stand und diskutiert unter Bezugnahme auf die wbmonitor-Klimawerte Perspektiven und Herausforderungen für verschiedene Anbietersegmente.
Der Beitrag untersucht die Motive und Gratifikationen von Hochschulerfahrenen, die eine IHK-Aufstiegsfortbildung absolviert haben, beispielsweise zum/zur Industriemeister/-in, Fachwirt/-in oder Bilanzbuchhalter/-in. In diesem Bereich nehmen allein die Industrie- und Handelskammern (IHK) jährlich über 60.000 Prüfungen ab und befragen ihre Absolventinnen und Absolventen anschließend in regelmäßigen Abständen dazu. Der Beitrag skizziert die wesentlichen Studienergebnisse und zeigt zielgruppenspezifische Potenziale – auch im Vergleich zu beruflich Qualifizierten – auf.
Das System der beruflichen Bildung leistet einen erheblichen Beitrag zur Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Fluchthintergrund. Die meisten Bundesländer haben für diese Zielgruppe spezifische Vorbereitungsklassen mit dem Fokus auf Spracherwerb und berufliche Orientierung eingerichtet. Ziel der Bildungsgänge ist der Verbleib der Lernenden im Bildungssystem, im Idealfall der Beginn einer Ausbildung. Inwiefern sich dies mit den beruflichen Wünschen junger Geflüchteter deckt, untersucht dieser Beitrag am Beispiel des Regierungsbezirks Freiburg.
Emotionen spielen im Rahmen der Ausbilder-Auszubildenden-Interaktion eine wichtige Rolle, werden aber in der Praxis und Wissenschaft kaum beachtet. Dieser Beitrag beleuchtet, welche Gefühle Ausbilder/-innen im Umgang mit Auszubildenden in zunehmend heterogenen Lerngruppen haben.
Von Oktober 2016 bis Juni 2019 hat der Bau Bildung Sachsen e.V. das Pilotprojekt „Verknüpfung der Stufenausbildung in der Bauwirtschaft mit der Methode des Building Information Modeling“ umgesetzt. Zentrales Element ist eine digitale Modellsiedlung mit Fachmodellen zur erkenntnisunterstützenden Visualisierung von Lehrgangsaufgaben. Der Beitrag informiert über den Stand sowie die Herausforderungen bei der Einführung digitaler Bauwerksinformationsmodelle als Methode in die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA).
Das 2002 etablierte IT-Weiterbildungssystem (IT-WBS) stößt trotz innovativer Ansätze bis heute in der Praxis auf verhaltene Nachfrage. Vor dem Hintergrund der modernisierten IT-Ausbildungsberufe und der gesetzlichen Festlegung des dreistufigen Fortbildungsmodells im neuen Berufsbildungsgesetz werden im Beitrag Ansatzpunkte für eine Neuordnung diskutiert.
Von der Praline bis zum Kühlschrank: Durch den florierenden Onlinehandel sind für unzählige Produkte immer mehr Verpackungen erforderlich. Allein die deutsche Faltschachtel-Industrie meldet für 2018 ein Produktionsvolumen von 870.971 Tonnen. Doch wer produziert diese unterschiedlichen Verpackungsmittel und kümmert sich darum, dass die Verpackung auch zum Produkt passt, es schützt und gleichzeitig noch ressourcenschonend ist?
Die letzte Hauptausschusssitzung des Jahres 2019 fand unter Leitung von Dr. Alexandra Bläsche, Beauftragte der Länder, statt. Inhaltliche Schwerpunkte der Sitzung waren u. a. die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt 2019, die Frage der Integration geflüchteter Menschen im Rahmen der dualen Berufsausbildung sowie die Auswirkungen der BBiG-Novelle auf Empfehlungen des Hauptausschusses.
In der neuen Rubrik "Wiederentdeckt - neu gelesen" widmet sich die Autorin einem Aufsatz von Edgar Sauter aus dem Jahr 1989. Sauter skizzierte seinerzeit zentrale Herausforderungen an die berufliche Weiterbildung und sah eine Neuorientierung vor allem in der Stärkung präventiver Ansätze. Parallelen zu aktuellen Diskussionen im Zuge der Nationalen Weiterbildungsstrategie oder zum 2019 in Kraft getretenen Qualifizierungschancengesetz werden in dieser Retrospektive aufgezeigt.