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In einer Gesellschaft, die durch ein hohes Maß an Beschleunigung und technologischer Veränderung gekennzeichnet ist, gewinnt die Wertedebatte zunehmend an Bedeutung. Welche Rolle spielt werteorientiertes und gesellschaftlich verantwortliches Handeln in Wirtschaft und Arbeitswelt? Und wie können Werte zum Gegenstand der beruflichen Aus- und Weiterbildung gemacht werden? Hierzu stellen die Beiträge konzeptionelle Überlegungen vor und vermitteln Einblicke in die praktische Bildungsarbeit. Damit gibt die Ausgabe zahlreiche Anregungen zur Verbindung von Werteorientierung und Kompetenzvermittlung in der Berufsbildung.
Das Ausbildungssystem und der Arbeitsmarkt sind in Deutschland beruflich organisiert; der Beruf bestimmt maßgeblich über Einkommens- und Karrierechancen und strukturiert Prozesse der Stellensuche und -besetzung. Berufe genießen in der Bevölkerung ein unterschiedlich hohes Ansehen. Das Ansehen spielt bei der Berufswahl von Jugendlichen und bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen eine Rolle. Der Beitrag stellt erste Befunde aus einer aktuellen BIBB-Studie zum Ansehen der 25 am stärksten besetzten Ausbildungsberufe vor.
Bankenkrise, Panama Papers, Diesel-Skandal – es gibt genug Anlässe, sich über Werte und ethisch verantwortliches Handeln in Wirtschaft und Gesellschaft zu verständigen. Dieses Bedürfnis äußerten auch zum wiederholten Mal Expertinnen und Experten, die das BIBB regelmäßig im Rahmen seines Themenradars zu als wichtig erachteten Themen der Berufsbildung befragt. Doch um welche Werte geht es? Und können Werte Orientierung für das Handeln in einer schnelllebigen und nervösen Zeit geben? Im Interview erläutert Gesine Schwan die Bedeutung von Grundwerten für eine demokratische Gesellschaft und betont den Bildungsauftrag, Verantwortung für das Gemeinwesen zu fördern.
Ist die althergebrachte Idee des ehrbaren Kaufmanns noch zeitgemäß angesichts moderner Unternehmen und Märkte? Und passen allgemeinpädagogische Ansätze der Werte- und Moralerziehung zu den spezifischen Zielen und Bedingungen der Berufsbildung? Der Beitrag skizziert ein wirtschaftsdidaktisches Konzept, das demgegenüber die Relevanz moderner Wirtschafts- und Unternehmensethik betont. Als zeitgemäßes Leitbild für die Fortschreibung der berufsmoralischen Bildung von Kaufleuten könnte Sozialpartnern und Wirtschaftslehrkräften die Figur des mündigen Wirtschafts- und Organisationsbürgers dienen.
Karin Heinrichs; Christian Schadt; Alfred Weinberger
Die Forschung zu moralischen Entscheidungsmustern im Erwachsenenalter zeigt, dass Personen in ihrem Handeln immer wieder, auch in beruflichen Kontexten, moralische Regeln übertreten und dabei kein schlechtes Gewissen haben, sich vielmehr wohlfühlen. Diese Personen nutzen das sogenannte „Happy Victimizer Pattern“. Hierzu werden im Beitrag Forschungsbefunde vorgestellt. Um (zukünftig) Berufstätige auf den Umgang mit Handlungsentscheidungen in typischen moralrelevanten Situationen ihres Berufsfelds vorzubereiten, wird basierend auf diesen Befunden das didaktische Konzept „Values and Knowledge Education“ vorgeschlagen.
Berufsbildung hat den Auftrag, berufliche und gesellschaftliche Handlungsfähigkeit gleichermaßen zu fördern. Service Learning – Lernen durch Engagement – stellt hierfür ein didaktisches Format dar, bei dem curriculare Inhalte mit zivilgesellschaftlichem Engagement verknüpft werden. Im Beitrag werden die didaktischen Grundlagen von Service Learning vorgestellt und anhand eines Beispiels aus der berufsschulischen Praxis illustriert. Die Wirksamkeit des Lernformats für die Entwicklung der Auszubildenden wird abschließend aufgezeigt.
Im Zuge kultureller und wirtschaftlicher Entwicklungen wandeln sich die gemeinsamen Werte innerhalb einer Gesellschaft. Dies gilt auch für die auf den Erwerbskontext bezogenen Arbeitswerte: Was den Menschen an ihrer Arbeit wichtig ist, verändert sich stetig. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Arbeitswerte im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung verändern. Weiterhin werden Hinweise für die betriebliche Praxis gegeben, wie Arbeitswerte in der Ansprache und beruflichen Entwicklung von Nachwuchskräften Berücksichtigung finden können.
In Zeiten von Klimawandel, Rohstoffknappheit, Kinderarbeit und Steuervermeidung spielt nachhaltiges Wirtschaften eine immer größere Rolle. Auf die Frage, wie in der beruflichen Bildung Nachhaltigkeits-Werte ausgebildet und kommuniziert werden können, liefern die im BIBB-Modellversuch Pro-DEENLA konzipierten Lernmodule zum Thema CSR in der Transport- und Logistikbranche eine Antwort.
Seit dem Schuljahr 2014/15 sind Werte als übergreifende Ziele in den kompetenzorientierten Bildungsplänen in NRW enthalten. Durch diese curriculare Verankerung verändern sich Anforderungen in allen Bildungsgängen im Berufskolleg. Wie sich angehende Lehrkräfte mit diesen Werten im Rahmen ihres Studiums auseinandersetzen können, zeigt der Beitrag für die berufliche Fachrichtung Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft am Hochschulstandort Münster.
Einrichtungen der beruflichen Bildung müssen demokratie- und menschenrechtsfeindlichen Haltungen und Handlungen entgegenwirken. In Berlin, Brandenburg und Hamburg bietet der „Verein für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung (DEVI e.V.)“ Unterstützung bei der Bewältigung damit verbundener Herausforderungen. Im Interview erläutert Michael Hammerbacher, wie Berufsschulen und ihre Lehrkräfte diese Unterstützungsangebote nutzen.
Alle zwei Jahre erstellt das Research Centre for Education and the Labour Market (ROA) der Universität Maastricht mittelfristige Arbeitsmarktprognosen für 21 Branchen und über 100 Berufsgruppen und Ausbildungstypen. Diese Prognosen werden zusammen mit Indikatoren zur aktuellen Arbeitsmarktsituation in einer Online-Datenbank – dem Arbeitsmarktinformationssystem (AIS) – veröffentlicht. Im Beitrag werden die Grundlagen der Arbeitsmarktprognosen und die Inhalte des AIS vorgestellt. Auch wenn das AIS zahlreiche Daten und Prognosen enthält, die für Arbeitgeber, politische Entscheidungsträger und für die Arbeitsvermittlung von Nutzen sind, legt der Beitrag den Schwerpunkt auf die Bedeutung des AIS zur Unterstützung der Ausbildungsentscheidung junger Menschen.
Mit Beginn der verstärkten Zuwanderung von Geflüchteten nach Deutschland im Jahr 2015 hat sich auch die Zahl der Anfänger/-innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Übergangsbereich stark erhöht. Dieser Beitrag widmet sich der Frage, welche Funktionen der Übergangsbereich für die Integration von Geflüchteten übernimmt und welche Übergangsmaßnahmen für die Zugewanderten von besonderer Bedeutung sind.
EU-Strategiepapiere zur beruflichen Bildung verweisen auf die Bedeutung des Erwerbs von Schlüsselkompetenzen in der beruflichen Bildung. Gleichzeitig wird in den Papieren betont, dass in diesem Bereich noch erheblicher Handlungsbedarf besteht, um diese Kompetenzen im Bildungssystem zu verankern und sichtbar zu machen. Im Beitrag wird der Entwicklungsstand für die schulische Berufsbildung in Österreich dargestellt. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Betrachtung der transversalen (= überfachlichen) Schlüsselkompetenzen.
In Südkorea zielen staatliche Reformen darauf, die Qualität und Attraktivität der beruflichen Bildung zu stärken. Im Sekundar- und Tertiärbereich wurden duale Elemente eingeführt und erste Schritte unternommen, um die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen zu verbessern und die Praxisorientierung der universitären Ausbildung zu stärken. Der Beitrag illustriert anhand von zwei Programmen die konkrete Umsetzung sowie strukturelle Rahmenbedingungen und zeigt Perspektiven und Herausforderungen auf.
Mit der Neuordnung des Ausbildungsberufs Kaufmann und Kauffrau für Büromanagement ist auch im derzeit ausbildungsstärksten Beruf eine gestreckte Abschlussprüfung im Rahmen einer Erprobungsverordnung eingeführt worden. Doch wie wird sie in der Praxis angenommen und wo werden Verbesserungsbedarfe gesehen? Im Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse einer Online-Befragung vorgestellt sowie noch offene Fragen skizziert.
Aufgrund ihrer hohen Mobilität ist Weiterbildung für Berufskraftfahrer/-innen vielfach mit Herausforderungen verbunden. Diesen kann jedoch mithilfe von digitalen Technologien und Mobile Learning begegnet werden. Im Beitrag wird eine digitale Lern- und Kommunikationsumgebung für Berufskraftfahrer/-innen vorgestellt, die im Rahmen des Projekts MeMoApp entwickelt wurde.
In der Sommersitzung des Hauptausschusses stand die Beratung zum Thema „Sprache in Prüfungen“ im Zentrum. Weitere Tagesordnungspunkte waren u. a. die erstmals unterjährige Fortschreibung des Jahresforschungsprogramms 2019, Ergebnisse der BIBB-Erhebung „Aufwand und Nutzen der Individuen bei beruflicher Weiterbildung“ und Neuerungen bei den Open-Access-Publikationen des BIBB. Ferner berichteten die Arbeitsgruppen des Hauptausschusses zum Sachstand der Themen „Modernisierung der Standardberufsbildpositionen“ und „Durchlässigkeit“. Geleitet wurde die Sitzung von der Vorsitzenden Dr. Alexandra Bläsche, Beauftragte der Länder.