Durch Ihren Besuch auf unserer Internetseite werden Daten von Ihnen erhoben. In Bezug auf den Umgang des BIBB mit Ihren Daten und den Zweck der Verarbeitung möchten wir Sie auf unsere Datenschutzerklärung verweisen.
Die duale Berufsausbildung wird international als ein sehr erfolgreiches Ausbildungsmodell geschätzt. Doch was macht ihre Attraktivität aus und wie kann sie weiter gefördert werden? Dieser Frage gehen die Beiträge der BWP-Ausgabe aus unterschiedlichen Blickwinkeln nach. Im BWP-Interview kommen Auszubildende selbst zu Wort und schildern ihre Erwartungen, Erfahrungen und Perspektiven. Zur Ausbildungsbereitschaft und dem Engagement von Betrieben werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und auf internationaler Ebene werden Erfahrungen aus Österreich und der Schweiz berücksichtigt sowie Einschätzungen zur Attraktivität der beruflichen Bildung im europäischen Vergleich präsentiert.
In seinem Editorial weist BIBB-Präsident Esser darauf hin, dass trotz erfreulicher Entwicklungen im deutschen Bildungssystem Aufwüchse im dualen System nicht zu verzeichnen sind. Er fordert, die Berufsausbildung stärker als attraktive Karriereoption in den Blick junger Menschen zu rücken und mahnt die Umsetzung notwendiger Reformen an.
Welche Pläne haben Jugendliche nach ihrer Schulzeit und welche beruflichen Wege schlagen sie ein? Darüber geben die regelmäßig durchgeführten BIBB-Schulabgängerbefragungen Auskunft. Auf der Grundlage der Ergebnisse aus dem Jahr 2012 wird in diesem Beitrag dargelegt, wie die Jugendlichen auf ihre Stelle aufmerksam wurden, wie viele Zusagen sie erhalten haben und welche beruflichen Pläne sie für die Zukunft schmieden.
Was macht die Berufsausbildung aus Sicht der Auszubildenden attraktiv? Warum haben sie sich für ihre Ausbildung entschieden? Welche Pläne haben sie für die Zeit nach ihrem Abschluss? In vier Interviews geben Menschen über ihre Beweggründe, Erwartungen und Pläne Auskunft. Deutlich werden recht unterschiedliche Motive und Perspektiven. Einig sind sich jedoch alle Befragten darin, dass ihnen die gewählte Ausbildung eine Chance bietet, ihre anvisierten beruflichen Ziele zu verwirklichen.
Der Anteil jener Jugendlichen, die nach der allgemeinbildenden Schule ein Studium aufnehmen, steigt seit Jahren stetig an. Dennoch ist laut Zahlen der Autorengruppe Bildungsberichterstattung auch die Partizipation am deutschen Berufsbildungssektor anhaltend stark. Allerdings wird nicht zuletzt aufgrund demografischer Entwicklungen und rückläufiger Bewerberzahlen das Bemühen von Unternehmen bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften künftig größere Anstrengungen erfordern. Um potenzielle Bewerber-/innen gezielt anzusprechen und für eine Ausbildung im Unternehmen zu gewinnen, wird es in Zukunft wichtiger denn je sein, ihre Erwartungen an eine berufliche Ausbildung zu erkennen und zu verstehen. Der Beitrag legt hierzu Ergebnisse aus dem von der Europäischen Kommission geförderten Forschungsprojekt 7EU-VET vor.
Mit einer grundlegenden Bildungsreform der nicht universitären Gesundheitsberufe im Jahr 2002 verfolgte die Schweiz das Ziel, ein durchlässiges Bildungssystem mit Qualifizierungsmöglichkeiten auf verschiedenen Niveaus zu etablieren, um dem Bedarf an Fachkräften gerecht zu werden. Teil davon war die Etablierung der neuen dualen beruflichen Grundbildung Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe) mit darauf aufbauenden Ausbildungsmöglichkeiten auf tertiärem Niveau. FaGe zählt heute zu einem der meistgewählten Grundbildungsberufe. Doch ist der Beruf auch attraktiv genug, um seine Absolventinnen und Absolventen in der Gesundheitsbranche zu halten – entweder als Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit oder in einer anschließenden tertiären Laufbahnoption? Diese Frage wurde anhand einer nationalen Längsschnittstudie untersucht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass hinsichtlich der Berufsattraktivität noch Optimierungspotenzial besteht.
Die Zahl der zum 30.09. unbesetzten Ausbildungsstellen hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht und ist laut BIBB Datenreport 2013 zwischen 2005 und 2012 von 12.600 auf 33.300 gestiegen. Um diesem Trend zu begegnen und mehr junge Menschen für eine duale Berufsausbildung zu gewinnen, haben sich Bundesregierung und Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft 2010 darauf verständigt, den „Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“ zu verlängern und weitere Anstrengungen zur Imageförderung der dualen Berufsausbildung zu unternehmen. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Wirkung diese Maßnahmen entfalten können.
Während international das Interesse am deutschen Ausbildungssystem wächst und vom dualen Ausbildungssystem als einem „Exportschlager“ die Rede ist, scheint es in Deutschland Anzeichen dafür zu geben, dass die betriebliche Berufsausbildung an Attraktivität verlieren könnte. Abzulesen ist dies insbesondere an der seit einigen Jahren rückläufigen Ausbildungsbeteiligung von Betrieben und der abnehmenden Zahl an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Wie lässt sich diese Entwicklung interpretieren und erklären? Auf Grundlage des BIBB-Qualifizierungspanels werden im Beitrag mögliche Einflussfaktoren auf die veränderte Ausbildungsbereitschaft von Betrieben betrachtet.
Mit dualen Studiengängen hat sich ein Erfolg versprechendes Ausbildungsmodell an der Schnittstelle von beruflicher und hochschulischer Bildung etabliert. Das Angebot an Hochschulen und die Nachfrage bei Betrieben und Studierenden ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Es gibt kaum noch ein größeres Unternehmen, welches keine dualen Studienplätze anbietet. Doch aus welchen Gründen engagieren sich Betriebe in dualen Studiengängen und was macht dieses Studienmodell so erfolgreich? Im November 2012 führte das BIBB eine Online-Befragung bei 280 Unternehmen durch, die sich an dualen Studiengängen an Fachhochschulen beteiligen. Die in diesem Beitrag vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass duale Studiengänge attraktive Rekrutierungsinstrumente für die Betriebe darstellen, obwohl ihr qualitatives Potenzial möglicherweise noch nicht ausgeschöpft ist.
Deutschland verfügt über ein ausgezeichnetes berufliches Bildungssystem und generiert dadurch umfangreichen Nutzen für Unternehmen, Jugendliche sowie die deutsche Volkswirtschaft. Über Ausbildung investieren Unternehmen in ihre Zukunft und junge Erwachsene erwerben frühzeitig Berufserfahrung – ein hoher Job-Garant. Um das duale Ausbildungssystem weiterhin attraktiv gestalten zu können und die Lage am Ausbildungsmarkt zu verfolgen, befragt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag e. V. jährlich eine repräsentative Anzahl von Unternehmen in der DIHK-Ausbildungsumfrage. Die Erfahrungen und Aktivitäten der Unternehmerschaft im Ausbildungsgeschehen werden abgebildet und zeitnah berichtet. Wesentliche Ergebnisse werden nachfolgend vorgestellt.
Hohe Studienabbruchquoten und Fachkräftemangel im MINT-Bereich – aus diesem Grund entwickelte die Stadt Aachen im Jahr 2011 zusammen mit Partnern aus Bildung und Wirtschaft in der Region das Modellprojekt SWITCH. Es bietet jungen Menschen, die ihr Studium ohne Abschluss beenden, die Möglichkeit, innerhalb von 18 Monaten eine verkürzte duale Ausbildung in einem technischen Beruf zu absolvieren. Im Beitrag werden die Umsetzung und erste Projekterfahrungen beschrieben.
Die Wurzeln systematischer beruflicher Erwerbsqualifizierung in Europa lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Dies wurde für das deutsche Ausbildungsmodell in der BWP-Ausgabe 3/2013 kurz nachgezeichnet. In Österreich und in der Schweiz hat die duale Ausbildung eine ähnlich lange Tradition und musste sich im Laufe der Zeit auch ähnlichen Zwängen der Anpassung an sozioökonomische, technische und arbeitsorganisatorische Umbrüche unterziehen. Doch während in Deutschland eher ausdauernd über Reformen und die Zukunftsfähigkeit des dualen Ausbildungssystems diskutiert wird, zeigen die beiden Nachbarländer, in welcher Weise Veränderungspolitik auf diesem Gebiet die Modernisierung und Attrakti vität dieses Modells der Erwerbsqualifizierung weiter zu fördern vermag. Der Beitrag beschreibt die wesentlichen Schritte berufsqualifizierender Reformpolitik in Österreich und in der Schweiz und versucht so deutlich zu machen, welche Handlungsoptionen für die Stabilisierung dualer Berufsausbildung auch in Deutschland bestünden.
Die duale Berufsbildung hat europa- und weltweit an Akzeptanz und Attraktivität gewonnen. Damit rückt auch die Schweiz, ein Labor für ebendiese Berufsbildung, ins Blickfeld. Aber die Schweiz ist nicht die Schweiz: Die Unterschiede zwischen den drei sprachlich-kulturellen Hauptregionen sind bezüglich der Schule frappant und eignen sich dazu, Merkmale und Bedingungen erfolgreicher Berufsbildung aufzuzeigen. Der Beitrag geht der Frage nach, warum im Mikrokosmos der Svizzera Italiana die Attraktivität der dualen Berufsbildung geringer ist als in der übrigen Schweiz.
Das Thema Attraktivität der beruflichen Bildung ist im Zuge der Modernisierung der Berufsbildungssysteme ein Dauerbrenner in der europäischen Berufsbildungspolitik. Das Brügge-Kommuniqué mit seinen strategischen Zielen 2011–2020 und seinen kurzfristigen Zielen bis 2014 betont es an erster Stelle. Doch was verbirgt sich dahinter? Der Beitrag geht auf das Konzept und die Dimensionen sowie Fragen der Messung von Attraktivität ein und stellt hierzu ausgewählte Ergebnisse vor. Dabei ergibt sich ein interessantes Spannungsfeld zwischen der Teilnahme an beruflicher Bildung, der Attraktivität und der Wertschätzung beruflicher Bildungsgänge in den EU-Mitgliedsstaaten. Die Ergebnisse werden mit Blick auf Maßnahmen zur Attraktivitätserhöhung in den einzelnen Ländern und der weiteren Ausrichtung der EU-Bildungspolitik diskutiert.
Noch vor nicht allzu langer Zeit galt das deutsche Modell mit seiner Verbindung aus schulischen und betrieblichen Lernorten als Sonderweg bei der beruflichen Qualifizierung; Deutschland musste sich regelmäßig der OECD-Kritik an seinen zu niedrigen Akademikerquoten stellen. Mittlerweile empfiehlt die OECD1 den Blick nach Deutschland und in die Schweiz. Wie kommt es zu diesem neuerlichen Interesse an der dualen Berufsausbildung? Auf der Grundlage von Erfahrungen aus der internationalen Zusammenarbeit des BIBB entwickelt der Beitrag Antworten und skizziert Perspektiven zur Unterstützung der Förderung dualer Ausbildung in europäischen Partnerländern.
Die BWP hat vielfach über Entstehung und Konsequenzen des Deutschen Qualifikationsrahmens berichtet. Der Beitrag reiht sich hier ein, insofern der DQR den konkreten empirischen Hintergrund liefert. An seinem Beispiel soll der Frage nachgegangen werden, wie unter den gegebenen Bedingungen einer tief im deutschen Bildungssystem verankerten Pluralität von Steuerungsarrangements und politischer Kompetenzverteilung adäquate Formen des Umgangs mit externen Gestaltungsimpulsen – hier der nationalen Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens – gefunden werden können. Im Beitrag werden retrospektiv die DQR-Entwicklung untersucht und Erfolg versprechende Strategien für die konsensuale Interessenkoordination erörtert.
Zum 1. August 2013 sind eine modernisierte und zwei neue Ausbildungsordnungen im Metallbereich in Kraft getreten. Mit der Entwicklung der neuen Berufsbilder Fachkraft für Metalltechnik, Fertigungsmechaniker/-in und Stanz- und Umformmechaniker/- in wurden insbesondere die sogenannten „Altberufe“ im Metallbereich zusammengefasst und den Bedürfnissen der Branche angepasst. Im Beitrag werden die wesentlichen strukturellen und inhaltlichen Neuerungen der drei Ausbildungsberufe vorgestellt.
Zum Ausbildungsstart am 1. August 2013 sind die neuen dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen zum Fluggerätmechaniker/zur Fluggerätmechanikerin und zum Fluggerätelektroniker/zur Fluggerätelektronikerin in Kraft getreten. Im Beitrag werden die wesentlichen inhaltlichen und strukturellen Modernisierungen vorgestellt.
Neben den in diesem Heft vorgestellten Ausbildungsberufen Fachkraft für Metalltechnik, Fertigungsmechaniker/-in und Stanz- und Umformmechaniker/ -in sowie Fluggerätmechaniker/-in und Fluggerätelektroniker/-in sind am 1. August weitere modernisierte Ausbildungsordnungen in Kraft getreten.
Die WorldSkills, auf der die besten Fachkräfte aus allen Kontinenten bis zum Alter von 22 Jahren antreten, um den Champion ihres Berufs zu ermitteln, waren Anlass, dass die erste Sitzung des Hauptausschusses in seiner neunten Amtsperiode in Leipzig stattfand. Zu Beginn der Sitzung wurden die Mitglieder über die WorldSkills geführt und über die Wettkämpfe informiert, die gerade auf Hochtouren liefen. Das beeindruckende Ereignis war ein inspirierender Auftakt für die folgenden Beratungen.