Gemeinwohl und Konsens in der beruflichen Bildung

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 1/1995 (24)
Seite(n) 45-47
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Der Beitrag weist auf Mängel in der Verfahrenspraxis der Neuordnung von Ausbildungsberufen hin. Er kritisiert die Bundesregierung, die ihrer Verpflichtung, die Berufsausbildung an die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfordernisse anzupassen, nicht ausreichend nachkommt, aber auch die Sozialparteien, die dringend notwendige Neuordnungsverfahren blockieren. Da die Zustimmung aller Beteiligten notwendig ist, um Ausbildungsberufe neuzuordnen und Ausbildungsinhalte zu erneuern, führt dieses Verhalten häufig zu langen Verzögerungen, die letztendlich auf Kosten der Jugendlichen und ihrer Qualifizierungsbedürfnisse gehen. Er plädiert daher für eine Flexibilisierung des Verfahrens und eine Auflösung des Konsensprinzips, wenn sich Arbeitgeber und Gewerkschaften aus interessenorientierten Gründen nicht einigen können. In diesen Fällen soll die Bundesregierung die Verantwortung übernehmen, muss aber ihrerseits dafür Sorge tragen, dass bereits vom Bundesinstitut für Berufsbildung und den Sozialpartnern eingereichte Vorschläge unverzüglich bearbeitet werden.