ln dieser Anregung zu einem Forschungsvorhaben wird im Hinblick auf den vom Bildungsrat geforderten "FachabschlußB" der Sekundarstufe II diskutiert, wie empirisch ermittelt werden kann, ob in der Sekundarstufe II vollschulischausgebildete Techniker in der Industrie der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt werden können. Es wird vorgeschlagen, die Situation der an beruflichen Sekundarschulen des Auslandes vollschulisch ausgebildeten Techniker, die eventuell in der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt sind, zu untersuchen, vor allem die der Absolventen der Höheren Technischen Lehranstalten Österreichs (Klasse 9-13). Eine Umfrage bei einigen (süddeutschen) Großbetrieben hat ergeben, daß solche Absolventen in der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich tätig sind. Diese 19jährigen Maturanten (!) werden nach den Auskünften der Firmen im wesentlichen zwischen dem Techniker und dem lng. (grad.), jedoch näher dem lng. (grad.), eingeordnet. Ihre Einarbeitungszeit soll länger als die der Fachhochschulabsolventensein: offensichtlich stellt die Tätigkeit als Konstrukteur ihren Beschäftigungsschwerpunkt dar.
Ausgehend vom Abiturienten-(numerus-clausus-)Problem schlägt der Verfasser ein neues leistungsfähiges, durchlässiges und übersichtliches Bildungssystem für die Bundesrepublik Deutschland vor, welches gleichzeitig die berufliche Bildung aufwertet und in alle Bildungswege integriert. Die Konzeption sieht nur noch zwei gleichwertige Bildungswege vor, die beide über eine berufliche Erstqualifikation zur Studierfähigkeit führen: einen wissenschaftspropädeutisch-theoretisch und einen anwendungstechnisch orientierten. Leistungsfähigkeit, Chancengleichheit sichernde Durchlässigkeit und Übersichtlichkeit werden als die wichtigsten Grundanforderungen an ein modernes demokratisches Bildungssystem bezeichnet. Der Verfasser definiert diese Begriffe, warnt aber gleichzeitig davor, sie zu überfordern.
Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildungsforschung, Prof. Hans-Joachim Rosenthal, gab Karin Huffzky für die Sendereihe "Hochschule und Gesellschaft" des Senders Freies Berlin (SFB) das hier abgedruckte Interview.
Berufsberatung kann von entscheidender Bedeutung für die Berufswahl sein. Verantwortbare Beratung setzt ein verläßliches Testinstrumentarium voraus. Sie stellt das Bindeglied zwischen persönlicher Eignung und beruflicher Bildung dar. Denn berufliche Bildung sollte auf festgestellten, spezifischen und quantifizierten Kapazitäten gründen. Berufsgruppenprofile könnten eine wesentliche Hilfe darstellen. Wegen erheblicher theoretischer und methodischerSchwächen der genannten Verfahren muß vor deren Einsatz in der Berufsberatung nachdrücklich gewarnt werden.
ln diesem Aufsatz wird die sozialwissenschaftliche Untersuchung zum Modellversuch "Mehrmediensystem Elektrotechnik/Elektronik" (MME) vorgestellt. Sie befaßt sich mit dem Problem der Effektivität eines mit Hilfe objektivierter Lehrsysteme gestalteten Unterrichts. Dabei liegt das Schwergewicht auf der Analyse seiner "affektiven Nebenwirkungen", also seiner zwar nicht intendierten, aber auftretenden Auswirkungen auf Einstellungen, Motive, Verhaltenserwartungenusw. der Beteiligten und der Frage nach den sozialen, persönlichkeitsspezifischen und bildungstechnologischenBedingungen für erfolgreiches Lernen mit diesen des MME.
Das Bundesinstitut für Berufsbildungsforschung hat in Ausführung seines gesetzlichen Auftrages bisher 122 berufsbildende Fernlehrgänge auf Antrag von 35 Fernlehreinrichtungen, die diese Lehrgänge anbieten, überprüft. Insgesamt liegen dem BBF 422 Überprüfungsanträge von 44 Fernlehreinrichtungen vor. Im Februar dieses Jahres - nach ca. zweieinhalbjähriger Überprüfungspraxis - hielt es das BBF für erforderlich, mit den betroffenen Fernlehreinrichtungen einen engeren Dialog auf der Basis der Überprüfungsergebnisse zu eröffnen und zunächst die Meinung der Institute zur Überprüfung zu erfragen. Der Beitrag ist eine Kurzfassung der Umfrageergebnisse.