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Programmförderung spielt eine wichtige Rolle im Berufsbildungssystem. Sie kann Innovationen vorantreiben, das System bei der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen unterstützen und ggf. weiteren Handlungsbedarf aufdecken. Die BWP-Ausgabe versucht anhand ausgewählter Beispiele diese unterschiedlichen Facetten zu beleuchten. Dabei geht es einerseits um die Fragen, wie Programme entstehen, wer die Treiber sind und wer die Programme trägt. Zum anderen geht es um die Frage, wie der Erfolg von Programmen messbar ist und der Transfer in Wissenschaft, Politik und Praxis gelingen kann. Der Fokus liegt auf Bundesprogrammen, gleichwohl werden auch Schnittstellen zu Länderprogrammen in den Blick genommen.
Um für möglichst viele junge Erwachsene Zugänge und Teilhabechancen zu verbessern, sind alle an der Ausbildung beteiligten Akteure gefragt, Initiativen und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Dabei gilt es, Sonderwege zu vermeiden und Wege ins Regelsystem zu unterstützen. Nicht allein Jugendliche und junge Erwachsene sollen im Mittelpunkt von Bildungsangeboten und Förderprogrammen stehen, auch die Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten von Ausbildung geraten vermehrt in den Blick und damit alle Ausbildungsakteure. Inwiefern sich diese Perspektive bereits in Förderprogrammen von Bund und Ländern widerspiegelt, wird im Beitrag auf der Grundlage einer Datenbank der Fachstelle überaus untersucht.
Mit einem Modellprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft (BMBW), das 1980 startete, wurde ein sozialpädagogisch orientierter Ansatz für die berufliche Bildung übernommen. Spezifische Kennzeichen des Ausbildungskonzepts – Kompetenz- statt Defizitorientierung, soziales Lernen, integrative Sprachförderung, zielgruppenadäquate Methodik/Didaktik – sind auch heute noch bei der Integration junger Menschen in Ausbildung relevant. Im Beitrag wird die Entwicklung des Ansatzes nachgezeichnet und verdeutlicht, wie es gelungen ist, diese Kernelemente im Kontext bildungs- und sozialpolitischer (Reform-)Bemühungen zu etablieren.
Am Beispiel des BMBF-Programms zur "Förderung der Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten" (BOP) wird im Beitrag der Frage nachgegangen, was ein Förderprogramm zur Entwicklung eines zentralen Handlungsfelds für die Berufsbildung leisten kann und welche Bedeutung in diesem Zusammenhang einer programmbegleitenden Evaluation zukommt. Einführend werden Eckpunkte des Programms und der Evaluation erläutert und im Anschluss beispielhaft zentrale Ergebnisse der Evaluation und deren Konsequenzen für die Gestaltung der Berufsorientierung vorgestellt.
In der Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsforschung hat die Programmförderung des Bundes ein großes Gewicht. Sie soll Entscheidungen unterstützen und Strukturveränderungen herbeiführen. Inhaltliche Schwerpunkte und Umfang der Förderung von Programmen werden auf Bundesebene festgelegt. In diesem Positionsbeitrag wird zunächst die Steuerungshoheit in der öffentlichen Programmförderung beschrieben. Anschließend wird nach den damit verbundenen politischen Strategien gefragt. Hierbei geht es um zwei Aspekte: Programmförderung als Legitimation politischen Handelns und Programmförderung als symbolische Politik.
Überbetriebliche Berufsbildungsstätten unterstützen Ausbildungsbetriebe bei der betrieblichen Ausbildung durch ergänzende Lehrgänge und ermöglichen darüber hinaus auch Fort- und Weiterbildung. Seit dem Jahr 1973 stellt das BMBF Fördergelder für die Ausstattung und Modernisierung der Infrastruktur dieser Einrichtungen zur Verfügung. Damit und durch eine hohe Flexibilität in der Ausgestaltung bedarfsorientierter Qualifizierungsangebote entwickelten sich die ÜBS kontinuierlich fort. Der Beitrag stellt die Wandelbarkeit dieses Lernorts vor. Ausgehend vom allgemeinen Bildungsauftrag werden die Entwicklungen anhand spezieller Förderprogramme nachgezeichnet und Zukunftschancen der Bildungsstätten diskutiert.
Im BMBF-Förderschwerpunkt "Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Weiterbildung" (InnovatWB) werden 34 Projekte gefördert, um Ansätze für eine zeitgemäße berufliche Weiterbildung zu eruieren. Doch welchen Beitrag kann ein Programm bzw. Förderschwerpunkt dazu leisten? Wie können innovative Ansätze im Rahmen eines Förderprogramms aufgespürt, beschrieben und für Bildungspraxis, -forschung und -politik nutzbar gemacht werden? Diese Fragen werden im Beitrag anhand der Erfahrungen aus der wissenschaftlichen Begleitung von InnovatWB im BIBB erörtert und am Beispiel der dialogorientierten Leistungs- und Angebotsentwicklung in der beruflichen Weiterbildung – einem der zentralen Ergebnisse des Förderschwerpunkts – konkretisiert.
Inklusion und selbstbestimmte Teilhabe sind zwei Leitmotive, mit denen in den vergangenen Jahren in Deutschland ein gesamtgesellschaftlicher Strukturwandel angestoßen wurde, der vor allem auch Auswirkungen auf die Leistungserbringung in der beruflichen Rehabilitation hat. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert in diesem Kontext mit dem Projekt PAUA die Weiterentwicklung von Berufsbildungswerken. Im Beitrag werden gewonnene Erfahrungen und Perspektiven vorgestellt.
Das Programm JOBSTARTER plus ist ein Experimentierfeld für neue Kooperationen der Berufsbildungsakteure in den Regionen. Am Beispiel des Förderschwerpunkts "Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Gewinnung von Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern als Auszubildende" geht der Beitrag der Frage nach, welche Erkenntnisse die externe Evaluation liefert und welche Rückschlüsse für die Weiterentwicklung des Programms daraus gewonnen werden.
Mit der Roadshow "Digitale Medien im Ausbildungsalltag" machen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das BIBB ausgewählte digitale Lern- und Lehrkonzepte aus dem Förderprogramm des BMBF einer breiten Fachöffentlichkeit zugänglich. Ausbildungsverantwortliche erhalten die Möglichkeit, sich in themenspezifischen Workshops über den Einsatz innovativer Tools und Anwendungen zu informieren und diese auszuprobieren. Der Beitrag stellt die Kampagne vor und berichtet von ersten Erfahrungen.
Im Beitrag wird die betriebliche Perspektive auf die Nachqualifizierung an- und ungelernter Beschäftigter beleuchtet. Zentrale Fragestellung ist, welche Hürden einer Ausweitung von Nachqualifizierungsaktivitäten aus Sicht von Betrieben im Weg stehen. Auf Grundlage von 42 qualitativen Interviews mit betrieblichen Akteuren lassen sich drei Typen von Betrieben unterscheiden, die aus bestimmten Gründen keine Nachqualifizierung anbieten. Diese zu kennen, ist eine wichtige Voraussetzung, um über Beratung mehr Betriebe für eine Nachqualifizierung ihrer Beschäftigten zu gewinnen.
Nach allgemeinem Konsens weist der Lehrerberuf ein hohes Stressniveau auf, und das Thema "Resilienz von Lehrkräften" findet im wissenschaftlichen und politischen Kontext zunehmendes Interesse. Auf der Grundlage einer Schweizer Studie zu Lehrkräften an beruflichen Schulen erläutert dieser Beitrag die vielfältigen kontextuellen und individuellen Faktoren, die zur Resilienz von Lehrkräften beitragen. Die Erkenntnisse verdeutlichen, dass zur Förderung von Resilienz systemische Maßnahmen auf mehreren Ebenen nötig sind. Insbesondere muss man Lehrkräften die geeigneten Kompetenzen zur Bewältigung komplexer und heterogener Unterrichtsaufgaben vermitteln, ihr Gefühl der Berufung stärken und ein kollegiales und unterstützendes Schulumfeld fördern.
Mit einem neuen Berufsbildungsgesetz, das am 1. Juli 2015 in Kraft trat, wurden wesentliche Änderungen im vietnamesischen Berufsbildungssystem rechtlich verankert, darunter auch die Kooperation von Unternehmen mit Berufsbildungseinrichtungen. Der Beitrag gibt einen kurzen Einblick, was in dieser Hinsicht bislang erreicht werden konnte, und zeigt Perspektiven auf, wie dieser Prozess noch weiter gefördert werden kann.
Berufe
Christopher Meier; Christina Mersch; Wolfgang Vogel
Die jährlich große Anzahl von Abschlussprüfungen stellt die Industrie- und Handelskammern (IHK) und Prüfer/-innen vor beachtliche organisatorische Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, werden auch automatisierte Verfahren zur Auswertung gebundener Prüfungsaufgaben angewendet. Kaiser/Keup-Gottschalck/Labusch vermuten in ihrem in der BWP 2/2018 erschienenen Beitrag "Fehler im System – Folgen automatisierter Prüfungsauswertung" Unzulänglichkeiten. Dies nehmen wir zum Anlass, um den Qualitätssicherungsprozess der IHK und die mit der maschinellen Prüfungsauswertung verbundenen Vorteile aufzuzeigen.
Seit Jahrzenten ist in der Bundesrepublik Deutschland ein Anstieg der Abiturientenquote zu beobachten. Diese Entwicklung geht einher mit einer höheren Studierneigung von Schulabsolventinnen und -absolventen und einem Rückgang in der dualen Berufsausbildung. Durch die Einführung von dreijährigen Bachelorstudiengängen stellt sich die Frage, ob Unternehmen für Tätigkeiten auf mittlerer Fach- und Führungsebene Fachkräfte mit einem akademischen Abschluss gegenüber beruflich Qualifizierten vorziehen. Der Beitrag geht der Frage in den Branchen Handel, Logistik, Banken und Tourismus nach und stellt hierzu Ergebnisse eines BIBB-Forschungsprojekts vor.