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„Qualität“ ist ein Schlagwort, das auch in der Berufsbildung mehr und mehr Einzug erhält. In seinem Kommentar „Qualität ist das beste Rezept!“ befasst sich so auch der Forschungsdirektor des BIBB, Professor Dr. Reinhold Weiß mit dem Thema und fordert unter anderem eine Weiterentwicklung von Qualitätssicherung im Bereich der beruflichen Bildung. Die insgesamt zehn Beiträge zum Themenschwerpunkt stellen unterschiedliche Ansätze und Instrumente zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung der beruflichen Bildung dar. In der Rubrik „Diskussion“ wird der Frage nachgegangen, wer für Qualitätsförderung im Fernunterrichtswesen bezahlt. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit Reglementierungen der beruflichen Weiterbildung durch die Europäische Union.
"Qualitätsmanagement" und "Standards" sind als Begriffe in der Bildungspolitik, der Kultusadministration oder sonstiger sich mit Bildungsfragen beschäftigenden Einrichtungen nicht mehr wegzudenken. Diese hohe Attraktivität ist verständlich, denn die Bezeichnungen stehen für Steuerungsinstrumente, von deren Einsatz eine Verbesserung der Leistungen des Bildungswesens erwartet wird. Die Möglichkeiten der effektiven Implementierung und Handhabung dieser Instrumente werden davon bestimmt, inwieweit deren konzeptuelle Eckpunkte zutreffend rekonstruiert und in die jeweiligen Einsatzbedingungen "übersetzt" werden. Darüber hinaus gilt es, Standards und Qualitätsmanagement konzeptgemäß auf einander zu beziehen, um das Steuerungspotenzial zu maximieren. Die Ausführungen wollen einen Beitrag zur Bearbeitung dieser Aufgaben leisten. Lösungsvorschläge für folgende fünf Fragen werden vorgestellt: Welches sind die Ausgangspunkte bei der Beschäftigung mit Standards und mit Qualitätsmanagement im Bildungsbereich? Im Kontext welcher Aufgabenstellungen erscheinen Standards als zweckmäßige Steuerungsinstrumente? Aus welchen Komponenten setzt sich ein umfassendes Qualitätsmanagement zusammen? Wie lässt sich die Beziehung zwischen Standards und Qualitätsmanagement darstellen? Wie lässt sich die Beziehung zwischen Standards, Qualitätsmanagement und Qualitätsmanagementkonzept darstellen?
Der Artikel stellt Peer Review als neues Verfahren zur Evaluierung von Schulen in der beruflichen Erstausbildung vor, das als Ergänzung zu bestehenden Ansätzen, aber auch als eigenständiges externes Evaluierungsverfahren verortet werden kann. Nach einem kurzen Rückblick auf Peer Review im Hochschulwesen werden verschiedene Anwendungsmöglichkeiten im Schulbereich skizziert. Anschließend wird das im europäischen Projekt "Peer Review in initial VET" entwickelte "Europäische Peer Review Verfahren" anhand der wichtigsten Elemente beschrieben. Schließlich wird der mögliche Nutzen von Peer Review für die Professionalisierung und Vernetzung in der Berufsbildung herausgearbeitet.
Hamburg leitete im letzten Jahr einen Reformprozess der beruflichen Bildung ein. Im Mittelpunkt steht die Qualitätsentwicklung der beruflichen Schulen. Parallel dazu wurden radikale und bundesweit einmalige Strukturveränderungen mit der Wirtschaft vereinbart, die die Beteiligung der Wirtschafts- und Betriebsvertreter an der Steuerung der beruflichen Schulen festschreiben. Dieser Artikel beschreibt Chancen und nennt Rahmenbedingungen, unter denen die von allen Beteiligten formulierte Perspektive der Qualitätsentwicklung neben den Strukturveränderungen voll zum Tragen kommen kann. Im Mittelpunkt steht der "Orientierungsrahmen Schulqualität", der unter anderem Kriterien für schulinterne Evaluationsvorhaben sowie für den Auf- und Ausbau einer Feedbackkultur liefern soll.
Gegenstand des Beitrags ist der ebenso aktuelle wie zentrale Leitbegriff der Berufsbildung "Kompetenz". Es werden zunächst Ergebnisse der Berufsbildungsforschung in Bezug auf die Kompetenzentwicklung vorgestellt und Querverbindungen zur Qualitätsentwicklung gezogen. In diesem Zusammenhang steht der Begriff der Kompetenz zur Diskussion und Schritte der Qualitätsentwicklung werden skizziert. Daran anschließend folgt die Beschäftigung mit Phasen und Stufen der Kompetenzentwicklung, um daraus das Prinzip des entwicklungslogischen Aufbaus beruflicher Bildung abzuleiten. Die Rückbindung dieser Ausführungen an das Thema Qualitätsentwicklung schließt sich diesen Betrachtungen an. Dabei werden erste Hinweise dazu formuliert, welchen Beitrag die Konzeption beruflicher Bildung als Kompetenzentwicklung für deren Qualität leisten kann.
Ein Kriterium für die Qualität der Ausbildung ist der Erfolg der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt. Zur Beurteilung der beruflichen Integration reicht es allerdings nicht aus, den Zeitpunkt des Ausbildungsabschlusses allein oder die Einmündung in eine wie auch immer geartete Erwerbstätigkeit zu betrachten. Entscheidend ist die Entwicklung in den ersten (Berufs-)Jahren. In einem BIBB-Vorhaben wurden Berufsverläufe von Absolventen aus dualer Ausbildung über drei Jahre verfolgt und anhand einer Sequenzmusteranalyse mit einander verglichen. Berücksichtigung fanden auch Erwerbsformen mit prekärem Potenzial. Dieser Artikel stellt ausgewählte Ergebnisse vor und zeigt Forschungsdesiderate auf.
Weiterbildungsanbieter werden mittlerweile mit diversen Ansätzen konfrontiert, mit denen die Qualität ihrer Arbeitsabläufe und -ergebnisse gesichert und verbessert werden soll. Neben bereits bekannte wie Qualitätsmanagementsysteme und regionale Qualitätsverbünde traten in jüngerer Zeit die Weiterbildungstests der Stiftung Warentest. Auf Grundlage verschiedener empirischer Erhebungen zeigt der Artikel, welche Ansätze die Anbieter angesichts dieser Vielfalt tatsächlich verfolgen und welche Wirkungen sie den Weiterbildungstests attestieren. Zunächst wird allerdings die wirtschaftliche Situation der Anbieter beleuchtet, da sie eine wichtige Rahmenbedingung für Qualitätsbemühungen in der Weiterbildung darstellt.
Seit etwa vier Jahren werden von der Abteilung Weiterbildungstests der STIFTUNG WARENTEST Angebote der außerbetrieblichen beruflichen Bildung untersucht. Ziel ist es, die Transparenz im unüberschaubaren Weiterbildungsmarkt zu erhöhen, Qualitätsdefizite aufzudecken und dadurch dem Verbraucher Orientierungs- und Entscheidungshilfen an die Hand zu geben. Der Beitrag skizziert Ausgangspunkte, Voraussetzungen und Vorgehensweisen von vergleichenden Weiterbildungstests und beschreibt die zentralen Ergebnisse dieser Untersuchungen.
QESplus ist ein Qualitätsmanagementsystem, das speziell für den Weiterbildungssektor entwickelt wurde. Es ermöglicht eine Zertifizierung, ermutigt aber auch, sich zunächst auf eine Selbstevaluation zu begrenzen. QESplus unterstützt den Qualitätsentwicklungsprozess durch einsichtige Qualitätsanforderungen, Prüfkriterien und Handlungsempfehlungen. Zur kostengünstigen Implementierung und Nutzung des Systems steht ein elektronisches Selbstlernmaterial zur Verfügung. Entwickelt und erprobt wurde QESplus an der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig in Kooperation mit sächsischen Weiterbildungseinrichtungen. Im Beitrag wird QESplus mit seinen verschiedenen Bestandteilen und umsetzungsbegleitenden Hilfen vorgestellt.
Um die Komplexität der Qualität beruflicher Bildung schnell erfassen zu können, bereichert ein "Qualitätswürfel" die Diskussion. Mit dem Würfel lassen sich sowohl Inhalt, Struktur und ansatzweise der Prozess als auch Zusammenhänge von Bildungsqualität beschreiben.
Qualitätssicherung der beruflichen Bildung ist seit der Entschließung des Deutschen Bundestages zur Verabschiedung des novellierten Berufsbildungsgesetzes ein Thema, dem auf nationaler Ebene größere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Auf europäischer Ebene ist das Thema Qualitätssicherung der beruflichen Bildung bereits seit dem Jahr 2000 als gemeinsamer Auftrag formuliert worden. Ein gemeinsamer Bezugsrahmen wurde entwickelt, dessen weitere Umsetzung und Verbreitung das Ziel des 2005 gegründeten Europäischen Netzwerkes Qualitätssicherung der beruflichen Bildung (European Network Quality Assurance in VET - ENQA-VET) ist. Der Beitrag zeichnet die Entwicklung nach, die das Modell des Gemeinsamen Bezugsrahmens hervorgebracht hat, und beschreibt die Intentionen und Arbeitsweise des Netzwerkes.
Qualitätskontrolle und die Werbung mit dieser Qualität haben im Fernunterrichtswesen einen hohen Stellenwert. Es besteht ein wirtschaftliches Interesse am Bestehen eines leistungsfähigen und angesehenen Qualitätskontrollverfahrens und der Möglichkeit, zu möglichst geringen Kosten mit den (positiven) Ergebnissen dieser Qualitätskontrolle wirtschaftlich werben zu können.
Der Kopenhagen-Prozess, der 2004 erfolgreich von der EU-Kommission initiiert worden ist, bestimmt zusehends die deutsche Bildungsdebatte. Über die Auswirkungen wird derzeit auf verschiedenen nationalen Ebenen diskutiert und gerungen. Für die Weiterbildungslandschaft könnten sich durch eine konsequente Integration der Funktionsprinzipien des europäischen in einen deutschen nationalen Qualifikationsrahmen gravierende Auswirkungen ergeben. Der Autor zeigt zunächst die Entwicklung der europäischen Bildungspolitik seit 1995 auf und erläutert die potenziellen Folgen anhand des europäisch-deutschen Politikgeflechts. Beschrieben werden die Auswirkungen auf sechs unterschiedlichen Feldern: Organisation von Weiterbildung, Qualität der Weiterbildung, Validierung des informellen und nicht-formalen Lernens, Standardisierung von Bildungsdienstleistungen, Professionalisierung des Bildungspersonals, Durchsetzung von Leistungspunkten.