BWP 3/2004
Jugendliche in Ausbildung!
Kommentar
Blickpunkt
Edelgard Bulmahn
Ausbilden jetzt ist Zukunftssicherung - Ausbildungsoffensive 2004
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Die Ministerin hält das System der dualen Berufsausbildung trotz aller gegenwärtigen Schwierigkeiten für eine zukunftssichere Form der beruflichen Qualifizierung. Ausgehend von der Entwicklung der Ausbildungsplatzsituation 2003 und 2004 fordert sie, Ausbildung unabhängig von konjunkturellen Schwankungen und demografischen Entwicklungen zu sichern. Des weiteren spricht sie sich für eine bessere Durchlässigkeit im Bildungssystem aus, die Schaffung eines europäischen Bildungsraumes und die gezielte Umsetzung der Ausbildungsoffensive der Bundesregierung, die im Kern auf die Gewinnung zusätzlicher Betriebe für die Ausbildung gerichtet ist.
Interview
Mögliche Wege zu mehr betrieblichen Ausbildungsplätzen
Interview mit den Berufsbildungspolitikern Willi Brase und Uwe Schummer
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Am 7. Mai 2004 hat der Deutsche Bundestag nach monatelangen heftigen politischen Kontroversen das Berufsausbildungssicherungsgesetz beschlossen, das Betriebe, die nicht oder zu wenig ausbilden, zu einer Sonderausgabe verpflichtet. Im Vorfeld der parlamentarischen Entscheidung sprach die BWP mit zwei Mitgliedern des Deutschen Bundestages über die Notwendigkeit eines solchen Gesetzes und mögliche Alternativen zu mehr betrieblichen Ausbildungsplätzen.
Thema
Joachim Gerd Ulrich; Klaus Troltsch; Elisabeth M. Krekel
Keine Besserung in Sicht?
Zur aktuellen Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt
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2003 war kein gutes Jahr für den Ausbildungsstellenmarkt. Offiziell standen nur etwa 97 Ausbildungsplatzangebote 100 Lehrstellennachfragern gegenüber. Damit erscheint der Lehrstellenmarkt trotz des starken Angebotsrückgangs in Folge der schwierigen wirtschaftlichen Situation noch einigermaßen ausgeglichen. Die Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) vermag die tatsächlichen Probleme allerdings nicht abzubilden. Denn sie spiegelt lediglich das Endergebnis eines durch zahlreiche Stabilisierungsmaßnahmen und Ausgleichsprozesse überformten Marktes wider. Ohne diese Überformungen hätte sich noch ein deutlich dramatischeres Bild ergeben. Für 2004 ist mit keiner durchgreifenderen Besserung zu rechnen. Der Beitrag nimmt einen Rückblick auf die Ausbildungsplatzsituation 2003 vor, wobei auf die Faktoren Überbedarfsausbildung der Wirtschaft, ausserbetriebliche Ausbildung, regionale Mobilität der Nachfrager und alternativ verbliebene Bewerber eingegangen wird. Abschließend wird ein Ausblick auf 2004 vorgenommen.
Joachim Gerd Ulrich
Wer ist schuld an der Ausbildungsmisere?
Diskussion um Lehrstellenprobleme aus attributionstheoretischer Sicht
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Über die Situation der Probleme auf dem Lehrstellenmarkt wird zur Zeit heftig gestritten. Die Konfliktlinie verläuft mitten zwischen den Anbietern und Nachfragern von Ausbildungsplätzen bzw. ihren Repräsentanten, den Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften. Die Wirtschaft kritisiert vor allem die mangelnde Mobilität und fehlende Reife der Jugendlichen, die Gewerkschaft die kurzsichtige Personalpolitik der Betriebe. Diese Argumente sind nicht neu und bereits aus vergangenen Krisenzeiten bekannt. Der Beitrag beschäftigt sich damit, warum eine Annäherung so schwerfällt. Sozialpsychologische Forschungsansätze zu den spezifischen Sichtweisen von Konfliktparteien, wie die Attributionsforschung, bieten hierfür eine verblüffende Erklärung.
Ursula Beicht; Günter Walden
Sind die Ausbildungsvergütungen zu hoch? - Eine pauschale Antwort ist nicht möglich
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Angesichts des gegenwärtigen Mangels an betrieblichen Ausbildungsplätzen wird von Vertretern aus Wirtschaft und Politik häufiger Klage über zu hohe Ausbildungsvergütungen geführt. Neben der Forderung nach einer generellen Absenkung wird dabei z.B. auch eine Bezahlung nach Leistung der Auszubildenden oder nur für die tatsächliche Anwesenheit im Betrieb gefordert. Von einer Umsetzung dieser Vorschläge verspricht man sich - durch die damit verbundene Kostenentlastung der Betriebe - eine positive Wirkung auf die Ausbildungsbereitschaft. Der Beitrag will zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen, indem die Höhe der Ausbildungsvergütungen und maßgebliche Einflussgrößen anhand empirischer Daten beleuchtet werden. Zunächst wird darauf eingegangen, inwieweit die Zahlung der Ausbildungsvergütungen auf tarifvertraglichen Regelungen beruhen. Anschließend werden die tatsächlich gezahlten Vergütungen und ihre starke Differenzierung dargestellt und untersucht, wie hoch die Ausbildungsvergütungen im Vergleich zu den Löhnen und Gehältern von Fachkräften und zu den produktiven Leistungen der Auszubildenden im Betrieb sind.
Reinhard Selka; Katharina Kanschat
Vernetzung von Projekten schafft zusätzliche Ausbildungsplätze
"Unter einem Dach" - eine Initiative des BMBF
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Im Rahmen der Ausbildungsoffensive 2003 haben sich Bundesregierung und die Sozialpartner auf neue Maßnahmen und Schwerpunkte zur Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation verständigt. Dazu gehört u.a. die Initiative Ausbildungsstrukturprojekte - Unter einem Dach. Mit ihr werden verschiedene vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Strukturprojekte vernetzt, die auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen Instrumenten das gemeinsame übergeordnete Ziel verfolgen, Potenziale für zusätzliche Ausbildungsplätze zu erschließen." Die fünf Ausbildungsstrukturprojekte sind: APE-Ausbildungsplatzentwickler (www.dihk.de;www.zdh.de; www.freieberufe.de), Regio-Kompetenz- Ausbildung (www.regiokom.de); KAUSA - Koordinierungsstelle Ausbildung in ausländischen Unternehmen (www.kausa.de), Patenschaftsprogramm für Ausbildung (www.patenschaftsstelle.de), STARegio (www.staregio.de).
Philipp Ulmer; Wolfgang Müller-Tamke
Regio-Kompetenz-Ausbildung - ein erfolgreiches Ausbildungsstrukturprojekt in den neuen Bundesländern
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Das Projekt "Regionalberatung zur Sicherung und Weiterentwicklung des Ausbildungsplatzangebotes in den neuen Ländern" (Regio-Kompetenz-Ausbildung) ist Bestandteil der BMBF-Initiative "Ausbildungsstrukturprojekte unter einem Dach". Der Beitrag gibt einen Überblick über die bisherige Projektarbeit.
Kornelia Raskopp; Christoph Acker
STARegio - Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten Regionen
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Im April 2003 wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung das Programm STARegio (Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten Regionen) ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, die Wirtschaft, d.h. ausbildende und auch bislang nicht ausbildende Betriebe, durch gezielte regionale Projekte und Maßnahmen für die Bereitstellung zusätzlicher Ausbildungsplätze zu gewinnen. Offizieller Starttermin des Programms war die Konferenz "Region - Betrieb - Kooperation" im Oktober 2003 in Gelsenkirchen. Die erste Auswahlrunde ist inzwischen abgeschlossen, 20 Projekte haben ihre Arbeit aufgenommen. Der Beitrag informiert über die Förderrichtlinien des Programms, stellt Projektbeispiele vor und gibt einen Ausblick auf die weitere Programmdurchführung und Planung.
Walter Schlottau
Selbst finanzierte Verbünde als Modelle konjunkturabhängiger Ausbildung
Ergebnisse der Fallstudien erfolgreicher Ausbildungsverbünde
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Um allen Jugendlichen ein ausreichendes und auswahlfähiges Angebot an Ausbildungsplätzen unterbreiten zu können, sind Konzepte erforderlich, mit denen die Konjunkturabhängigkeit der Ausbildung verringert wird. In der berufsbildungspolitischen Diskussion spielen dabei Ausbildungsverbünde eine besondere Rolle. Viele dieser Verbünde werden nach wie vor staatlich gefördert. Seit einiger Zeit richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf Ausbildungsverbünde, die nicht auf eine öffentliche Förderung angewiesen sind. In dem Beitrag werden Ergebnisse einer BIBB- Untersuchung von Verbünden dargestellt, die sich vollständig selbst finanzieren. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen Fragen zu den Strukturmerkmalen und Entwicklungsperspektiven selbst finanzierter Ausbildungsverbünde.
Renate Kappler
Girls'Day - ein wichtiges Instrument in der Berufsfrühorientierung
Ein Erfahrungsbericht
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Dargestellt werden die Erfahrungen des IHK-Bildungszentrums Dresden mit dem Girls'Day, das sich zum zweiten Mal an dieser bundesweiten Aktion beteiligt hat.
Heinrich Althoff
Ausbildungsbetriebsquoten: welche Aussagekraft haben sie?
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Die Ermittlung von Ausbildungsbetriebsquoten gehört zum festen Repertoire der quantitativen Analyse betrieblicher Ausbildungsleistungen. Ob das angesichts unterschiedlicher Betriegrößen zu rechtfertigen ist, wird mittels empirischer Daten und einzelner Fallbeispiele untersucht. Ergebnis ist, das unter bildungspolitischem Aspekt Ausbildungsbetriebsquoten nur begrenzte Rückschlüsse auf die quantitativen Ausbildungsleistungen und Ausbildungsplatzreserven zulassen. Im Beitrag werden die Unterschiede zwischen Ausbildungsquoten und Ausbildungsbetriebsquoten erläutert und an Beispielen illustriert.
Harald Brandes; Edith Bellaire
Kein Abschluss ohne Anschluss
Zur Gestaltung zweijähriger Ausbildungsberufe in der Schweiz
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Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) untersucht die Akzeptanz von zweijährigen betrieblichen Ausbildungsgängen, um so das Potenzial an zusätzlich zu gewinnenden Ausbildungsplätzen abzuschätzen. Dass damit besondere bildungspolitische und pädagogische Fragestellungen verbunden sind, zeigt ein Blick in die Schweiz, wo in Pilotprojekten nach Antworten gesucht wird. Drei Kernelemente kennzeichnen alle Projekte in der Schweiz: die Anschlussfähigkeit aller beruflichen Abschlüsse, ein Rechtsanspruch auf besondere Förderung für Jugendliche mit schlechten Startchancen und berufsspezifische Lösungen.
Saskia Keune; Carmen Bergmann; Herbert Schläger
Ausbildung und Umschulung behinderter Menschen
Ergebnisse eines Modellversuchs
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Die Ausbildungsplatzoffensive der Bundesregierung bezieht auch behinderte junge Menschen ein. Sie bedürfen jedoch unter dem Gesichtspunkt des Diskriminierungsverbots noch zusätzlich besonderer Förderung zum Nachteilsausgleich ihrer Behinderungsauswirkungen in Ausbildung und Prüfung. Zur Unterstützung dieser Zielsetzung wurde im Rahmen eines Modellversuchs am Beispiel des Elektrobereichs erprobt, ob durch die konsequente Anwendung der "Empfehlung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung zur Ausbildung und Umschulung Behinderter in Elektroberufen" spezielle Ausbildungsgänge für behinderte Auszubildende (nach Paragraph 48b BBiG) wesentlich reduziert werden könnten. Kernziel dieser Empfehlung ist, durch geeignete Maßnahmen behinderte Jugendliche zu einem berufsqualifizierenden Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf zu führen. Die Modellversuchsergebnisse sprechen für eine Fortsetzung des eingeschlagenen Weges gerade bei einem enger werdenden Arbeitsmarkt. So konnten drei Viertel der Teilnehmer durch gezielte Fördermaßnahmen eine Facharbeiterprüfung nach Paragraph 25 BBiG mit Erfolg ablegen.
Diskussion
Ingrid Lisop; Richard Huisinga
Ein neuer Weg der Sicherung des dualen Prinzips
Der neue Bacherlor-Studiengang "Sozialversicherung"
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Das Beispiel des Bachelor-Studienganges Sozialversicherung einer neuartigen Kombination von Theorie und Praxis - löst die bisherige interne berufsgenossenschafliche Ausbildung nach der Fortbildungsprüfungsordnung ab. Es geht darin um Fragen der didaktischen Modernisierung der Dualität wie um die Durchlässigkeit von Personalentwicklung und Qualifizierungssystemen. Der neue Bachelor-Studiengang enthält interessante Anregungen für das duale System; speziell, wenn es darum geht, vollschulische Ausbildungsgänge zu konzipieren und dabei das duale Prinzip zu wahren. Der Beitrag skizziert das duale Konzept des Studienganges und stellt es zur Diskussion.
Hauptausschuss
Rezensionen
Beilage