Die Silizium-Halbleitertechnik, insbesondere in ihrer Anwendung in hochintegrierten und miniaturisierten digitalen Baugruppen, hat in den letzten zwanzig Jahren ihrer Entwicklung den technischen und wirtschaftlichen Durchbruch erzielt. Sogenannte Mikroprozessoren übernehmen zunehmend Aufgaben von Meß-, Steuerungs- und Regelungsvorgängen und ersetzen dabei - aufgrund ihrer hohen technischen Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit - konservative Konstruktionen. Diese Entwicklung wirkt sich kurzfristig auf traditionelle Tätigkeitsmerkmale vieler Berufe und damit nicht zuletzt auf die berufliche Ausbildung aus. Der Einfluß der Großintegrationstechnik auf die Beschäftigungs- und Ausbildungssituation wird anhand betroffener Berufe oder Berufsgruppen aufgezeigt und teilweise die Problematik von verschiedenen Aspekten kommentiert.
Die Ausbildungsordnungsforschung kann z. Z. noch kein wissenschaftlich in sich geschlossenes Instrumentarium zur Konstruktion von Ausbildungsordnungsentwürfen anbieten. Am Beispiel der technisch-zeichnerischen Ausbildungsberufe sollen existierende Forschungsansätze auf ihre Realisierbarkeit überprüft sowie praxis- und problemorientiert angewendetwerden. Dabei muß sowohl der "Ist-Zustand" als auch die zukünftige Entwicklung berücksichtigt werden. Der Aufsatz stellt einen Abriß der mit diesem Ziel durchgeführten Forschungsarbeiten dar.
Barbara Bergmann-Krauss; Jürgen Blechschmidt; Dieter Blume; Erika Mohns; Heinrich Tillmann
Um eine ungeordnete Vielfalt von Weiterbildungsmaßnahmen und Fortbildungsordnungen zu vermeiden, ist die Entwicklung eines Strukturkonzeptes für berufliche Weiterbildung notwendig, das die horizontale und vertikale Gliederung von Qualifikationen und Abschlüssen erkennen läßt. Für ein solches Strukturkonzept, das insbesondere auf "Aufstiegswelterblldung" bezogen ist, werden einige Grundsätze aufgestellt. Diese Grundsätze werden am konkreten Beispiel der Verkehrsberufe und zwar für die Ebene "unteres Management" erläutert.
Untersuchung und Erklärung von Lernproblemen Erwachsener bilden eine wichtige Aufgabe pädagogischer Diagnostik.Die vorhandenen mehr individuumzentrierten und mehr lernumweltzentrierten Erklärungsansätze für Lernprobleme werden beschrieben und auf die besondere Lernsituation Erwachsener bezogen. Nach einem Oberblick über vereinzelte Untersuchungen zu Lernprozessen und Lernproblemen in verschiedenen Bereichen der Erwachsenenbildung werden Entwicklung und Aufbau eines diagnostischen Instruments zur Erfassung von Lernproblemen Erwachsener geschildert und Einsatzperspektiven umrissen.
1974 wurde mit 20 Ausbildungsbetrieben der Elektroindustrie, der Stahlindustrie und der chemischen Industrie ein Modellversuch im Bereich Medienforschung des BIBB begonnen. Übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der betrieblichen Ausbildung speziell im Fachgebiet Elektronik. Hier stehen viele Betriebe vor besonderen Schwierigkeiten, die sich durch die erhöhten Anforderungen an die Elektronik-Ausbildung aus neu gefaßten Ausbildungsordnungen für das Berufsfeld Elektrotechnik zugespitzt haben. Die Bereitstellung geeigneter Lehr- und Lernmittel ist ein erfolgversprechender Ansatz, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Demgemäß wird seit etwa vier Jahren in enger Kooperation mit der Ausbildungspraxis an der Entwicklung, Erprobung und lmplementation thematisch und funktional einschlägiger Medien (als betriebsspezifische Erweiterung des Mehrmediensystems Elektrotechnik - MME) gearbeitet, bisher mit gutem Erfolg.
Die Erprobung in der Praxis der Arbeitsämter hat ein vom BIBB entwickeltes Verfahren zur Begutachtung der Förderungswürdigkeit von beruflichen Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen im Rahmen des Ausbildungsförderungsgesetzes bestanden. Die Arbeitsämter haben dieses Verfahren als zweckmäßiges und wesentliches Arbeits- und Hilfsmittel für die Überprüfung von Bildungsmaßnahmen übernommen.
Eine umfangreiche, vom Bundesinstitut für Berufsbildung beim Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) inAuftrag gegebene Studie zur Qualifikationsforschung zeigt, daß in der Mehrzahl der in die Untersuchung einbezogenen Fälle infolge des ökonomisch bedingten technisch-organisatorischen Wandels eine starke Substitution von traditionellenFacharbeitertätigkeiten durch Angelerntentätigkelten und Hilfsarbeiten eintrat. Auch innerhalb des verbleibenden Spektrums von Facharbeit entstanden häufig neue Teilbereiche mit im Vergleich zu früher eingeschränkteren Funktionenbzw. Qualifikationsanforderungen. Diese Ergebnisse bestätigen die Hypothese über die tendenzielle Polarisierung derQualifikationsanforderungen in der industriellen Produktion.
Das private Fernlehrwesen in der Bundesrepublik Deutschland war über Jahrzehnte eine informelle, äußerst wichtige Ergänzung zum formalen Bildungswesen; dies zeigen Teilnehmerzahlen von durchschnittlich 250.000 pro Jahr in den sechziger Jahren. Zur Zeit befindet sich privater Fernunterricht trotz neuer gesetzlicher Regelungen gemessen an der Teilnehmerzahl in einer Krise (1977: ca. 100.000 Teilnehmer). Was können die Symptome dieser Krise sein und welche Verbesserungsmöglichkelten gibt es?
Das Bundesinstitut für Berufsbildung wird im Rahmen eines Projekts einen Überblick über die berufliche Erwachsenenbildung in der Bundesrepublik Deutschland erarbeiten, der die Informationslage der bildungspolitischen Entscheidungsträger (öffentliche Instanzen, Trägerorganisationen) für eine gezielte Förderung der Erwachsenenbildungsforschung und -praxis nachhaltig verbessern soll.