In einem Kooperationsprojekt zwischen dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und dem Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung GmbH an der Universität Hannover (IES) wurde für zwei ausgewählte Regionen (Heilbronn und Hildesheim) das regionale berufliche Weiterbildungsangebot erfaßt und der Weiterbildungsbedarf von Betrieben und ihren Beschäftigten analysiert. Aus dieser Untersuchung ergeben sich Hinweise zum Weiterbildungsverhalten von Betrieben in Abhängigkeit von der Betriebsgröße. In diesem Aufsatz wird über die Ergebnisse der Untersuchung zur Organisation, zu den Formen der Bedarfsermittlung und zum Umfang und zur Struktur der Weiterbildung in kleineren und mittleren Unternehmen im Vergleich zu Großbetrieben berichtet. Die Untersuchungsergebnisse basieren auf Fallstudien bei insgesamt 107 Betrieben in den Regionen Heilbronn und Hildesheim. Die Erhebung wurde Ende 1987/Anfang 1988 durchgeführt. Die Zahlen zum Umfang und zur Struktur der betrieblichen Weiterbildung beziehen sich auf das Jahr 1986.
Wenn der Qualifikation der Beschäftigten in Klein- und Mittelbetrieben eine zentrale Stellung für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zukommt, wie sieht es dann aus mit der Weiterbildung in Klein- und Mittelbetrieben, welche Barrieren stehen einer (höheren) Weiterbildungsbeteiligung entgegen und wo gibt es hier Ansatzpunkte für Verbesserungen? Diese und weitere ähnlich gelagerte Fragestellungen waren Gegenstand des gemeinsam vom Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung und dem BIBB durchgeführten Projekts "Analyse des beruflichen Weiterbildungsangebots und -bedarfs in ausgewählten Regionen", aus dem hier einige Ergebnisse zu den o.g. Fragestellungen berichtet werden.
Angesichts kürzer werdender Innovationszyklen und technologischer Sprünge bei Produktions-Verfahren und Werkstoffen reichen Erstausbildung und berufliche Erfahrung nicht mehr aus und gewinnt Weiterbildung eine Schlüsselposition. Kleine und mittlere Unternehmen können die notwendige Weiterbildung zum Erhalt der vorhandenen und zukünftig noch wichtiger werdenden Flexibilität nicht selbst organisieren. In zwei Projekten untersucht das Friedrichsdorfer Büro für Bildungsplanung, Salzgitter, welche Veränderungen notwendig sind, damit Weiterbildungsträger auf diesen Bedarf genau passende Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln und anbieten können. In einem Forschungsprojekt mit 12 Trägern werden vor allem die Bedingungen zur Entwicklung neuer Maßnahmen (neuer Vermittlungsmethoden, neuer Lehrgangsorganisation) untersucht. In einer Modellversuchsreihe mit 7 Trägern wird entwickelt und erprobt, wie Qualifizierungsberatung als Instrument eingesetzt werden kann, damit den kleinen und mittleren Unternehmen die Serviceleistungen angeboten werden, die im Zusammenhang mit der Qualifikation bisher fehlen.
In empirischen Untersuchungen über Umschulungen in anerkannte Ausbildungsberufe standen bislang vorrangig außerbetriebliche Maßnahmen im Mittelpunkt des Interesses. Außerbetriebliche Umschüler/-innen beklagen hiernach als Hauptprobleme finanzielle Schwierigkeiten während der Durchführung der Maßnahme sowie ungewisse Arbeitsmarktaussichten nach einem erfolgreichen Abschluß der Umschulung. Von betrieblichen Umschüler/-innen fehlten bislang Erkenntnisse auf der Basis empirischer Analysen. In dem Artikel werden erste Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung über Umschulungen in Betrieben vorgestellt, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung durchgeführt wurde. Ähnlich wie bei den außerbetrieblichen Umschüler/-innen gestaltet sich auch bei dieser Gruppe die finanzielle Situation während der Maßnahme problematisch. Dagegen beurteilen die Umschüler/-innen den Nutzen ihrer betrieblichen Maßnahme im Hinblick auf eine spätere Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ausgesprochen positiv.
Im zweiten Teil seines Artikels nimmt der Autor zur Systematisierung von Schlüsselqualifikationen in vorliegenden Ansätzen und Konzepten Stellung und erörtert Beispiele für die Bedeutung und Realisierung des Konzeptes der Schlüsselqualifikationen in Betrieb und Schule. Dies führt zur abschließenden Diskussion der Auswirkungen von Schlüsselqualifikationen auf die Lerninhalte und Lernprozesse der beiden Lernorte.
Die qualitative Weiterentwicklung der Ausbildung zum/zur Betriebsschlosser/-in, Meß- und Regelmechaniker/-in sowie Energieanlagenelektroniker/-in war das Ziel eines Modellversuchs, der von 1984 bis 1987 bei der VEBA OEL AG in Gelsenkirchen durchgeführt wurde.
Das 11. Deutsch-Israelische Seminar stand unter dem Thema "Planung, Durchführung und Auswertung von Modellversuchen in der beruflichen Bildung unter besonderer Berücksichtigung neuer Technologien in der Metallbranche und der Förderung benachteiligter Jugendlicher".
Am 22. und 23. Juni 1989 fand im Berufsförderungswerk Hamburg ein Symposium statt, das der Weiterbildung von Ausbildern und Berufsschullehrern auf eine ganz besondere Weise diente, nämlich als gemeinsames Nachdenken über den Gegenstand, seine Voraussetzungen und seine Konsequenzen für Unterricht und Ausbildung.
In den industriellen Metall- und Elektroberufen ist die Umstellung auf die neuen Ausbildungsgänge bereits nahezu abgeschlossen. Wie die Daten der Berufsbildungstatistik zeigen, haben 1988, dem zweiten Jahr des Geltens der Ausbildungsordnungen, über 90 % der Auszubildenden Verträge in den neuen Berufen erhalten. Dies ist um so bemerkenswerter, als den Betrieben auch für 1988 noch eine Übergangsfrist eingeräumt worden war. Die Befürchtung, daß vor allem kleine Betriebe die Umstellung soweit wie möglich hinausschieben würden, hat sich somit nicht bestätigt.