Von Berufsbildungsforschung im Sinne einer "sich selbst tragenden Entwicklung" kann erst seit Ende der sechziger Jahre die Rede sein. Wirksame Impulse dazu gingen von der Einrichtung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit und des Bundesinstituts für Berufsbildungsforschung aus. Zwischen deren Forschungsprogrammen und der berufs- und wirtschaftspädagogischen Hochschulforschung gab es zunächst kaum Berührungspunkte, nicht zuletzt wegen der unterschiedlichen Ausrichtung auf den Bereich der betrieblichen Berufsbildung einerseits und des Unterrichts an beruflichen Schulen andererseits. Erst seit wenigen Jahren zeichnet sich eine "Konvergenz" der Forschungsorientierungen ab. Der Beitrag geht aus bildungstheoretischer Sicht auf diese Entwicklungen ein, weist auf Konsequenzen für Forschungkooperation und -organisation hin und diskutiert bildungspolitische Implikationen einer am Bildungsbegriff orientierten Berufsbildungsforschung. Sie betreffen nach Auffassung des Verfassers zentral das Problem der Ungleichheit von Bildungschancen. Dazu werden ausgewählte Daten aus dem Bereich der neueren Regionalforschung vorgetragen und kommentiert. Der Rückblick beschränkt sich auf Entwicklungen in der bisherigen Bundesrepublik Deutschland; perspektivisch sind jedoch Probleme der Berufsbildungsforschung im vereinigten Deutschland angesprochen.
Der Beitrag thematisiert die Tradition institutionalisierter Forschung im Bereich Ausbildung der Ausbilder und bezieht Position in Hinblick auf die stark anwendungsorientierte "neuere Ausbildungsforschung". Die Autoren kritisieren dabei das Fehlen eines ausgearbeiteten Bezuges zwischen der Forschung über Ausbilder (und deren Qualifizierung) und einer Theorie der betrieblichen Berufsbildung. Die defizitäre Forschungssituation bezüglich des betrieblichen Weiterbildungspersonals wird im zweiten Teil analysiert.
Der Beitrag bietet einen theoretischen Orientierungsrahmen für inhaltliche Analysen und Planungen im Forschungsbereich "Lernen und Arbeiten" an. Er gibt Hinweise zur Forschungsorganisation, die zur Verbesserung der Forschungslage beitragen können. Im vorangestellten Problemaufriß soll mit Bezug auf die Komplexität des Gegenstandsbereichs "Berufsbildung" ein Forschungsbereich "Lernen und Arbeiten" eingegrenzt werden.
Seit etwa zwei Jahrzehnten wird von der beruflichen Bildung gefordert, „Berufliche Umweltbildung" als neues Arbeitsgebiet besonders zu beachten. Dass Umweltbildung notwendig ist, ist unbestritten, doch befinden sich die Umsetzungsbemühungen in der Praxis noch in der Anfangsphase. Der Beitrag berichtet über die ersten Versuche und Erfahrungen auf diesem Gebiet und begründet die Notwendigkeit, berufliche Umweltbildung als neuen berufspädagogischen Aufgabenbereich zu akzeptieren und zukünftig systematisch in Forschung und Lehre zu integrieren.
Eine wesentliche Voraussetzung für Integration von Aussiedlern ist die Beschaffung angemessener Arbeitsplätze. Ohne eine vorhergehende und begleitende sprachliche und berufliche Weiterbildung ist die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit häufig aber nicht möglich. In diesem Beitrag versucht der Hauptauschuß des Bundesinstituts für Berufsbildung daher, zu den Problembereichen Information und Beratung, Sprachförderung und berufliche Bildung Empfehlungen auszusprechen.