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Welchen Beitrag leisten Standards zur Sicherung der Qualität? Diese Frage wird in der BWP-Ausgabe nicht nur für das Berufsbildungssystem erörtert, sondern auch mit Blick auf Standards, Qualitätskonzepte und -verfahren im allgemeinbildenden Schulsystem, dem Hochschulbereich und der Berufsschullehrerausbildung. Darüber hinaus werden die Bedeutung europäischer Standards und Instrumente sowie deren nationale Umsetzung betrachtet. Hier geht es u. a. auch darum, welche Impulse durch den DQR für eine systemische Qualitätsentwicklung zu erwarten sind. Mit Blick auf die Ebene der Lernorte widmen sich die Beiträge der Frage, wie Qualitätsstandards in der betrieblichen Ausbildung mit Leben gefüllt werden können und stellen Beispiele gelungener Praxis vor.
Im Editorial hebt Prof. Dr. Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, hervor, dass Qualitätsstandards ein wichtiger Baustein für verlässliche Wertigkeiten von Berufsqualifikationen sind und damit Vertrauen schaffen, wenn es um Fragen der Gleichwertigkeit von Bildungsabschlüssen und mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem geht.
Trotz veränderter Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt beginnen immer noch viele Jugendliche eine Maßnahme im Übergangsbereich. Die Gründe werden in der Vorbildung der Jugendlichen vermutet, jedoch: Ein Viertel aller Anfänger/-innen im Übergangsbereich verfügt über einen Realschul- oder höheren Abschluss.
Ende des Jahres 2003 hat die Kultusministerkonferenz (KMK) die ersten Vereinbarungen über Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss getroffen. Hintergrund dieser bildungspolitischen Reformmaßnahme war das überraschend schlechte Abschneiden der Schüler/-innen in Deutschland bei den internationalen Schulleistungsvergleichen. Der daraufhin einsetzende Reformprozess hatte zum Ziel, die bis dahin dominierende Input- und Prozessorientierung bei der Steuerung von allgemeinschulischer Bildungsqualität durch eine verstärkte Output-Steuerung zu ergänzen. Der Beitrag beleuchtet, welches Kompetenzkonzept den Bildungsstandards zugrunde liegt und skizziert, inwieweit sie einen Beitrag dazu leisten können, um schulische Bildungsqualität in der Praxis sichern und entwickeln zu können. Hierzu werden abschließend Anforderungen an die Umsetzung kompetenzorientierter Unterrichtsplanung angesprochen.
Mit der Bologna-Erklärung von 1999 wurde ein neuer europäischer Hochschulraum geschaffen mit dem Ziel, durch ein Qualitätssicherungssystem für Transparenz und Vergleichbarkeit der Studienangebote zu sorgen. Der Beitrag beschreibt das deutsche Akkreditierungssystem und stellt das Regelwerk des Akkreditierungsrats vor. Er beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit das System zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland dazu geeignet ist, zur Qualitätssicherung, vor allem aber auch zur Qualitätsentwicklung im Hochschulbereich beizutragen und damit den Wettbewerbsgedanken des Bologna-Prozesses aufzugreifen.
Die Berufsschullehrerausbildung ist an den Hochschulstandorten sehr unterschiedlich. Obwohl KMK-Rahmenbedingungen existieren, verfolgt jeder Standort ein eigenes Profil, sodass einzelne Studiengänge trotz des Bologna-Prozesses kaum miteinander vergleichbar und auch Anrechnungen beruflicher Kompetenzen bei einem Wechsel des Studienstandorts nur schwer realisierbar sind. Vieles spricht dafür, für die Ausbildung der Lehrkräfte übergreifende Standards zu erarbeiten, mit der die wissenschaftliche Qualität des Studiums abgesichert und die Attraktivität eines Berufsschullehrerstudiums gesteigert werden kann. Hierzu werden im Beitrag Ansätze und Konzepte vorgestellt. Eine konsequente Ausgestaltung beruflicher Fachrichtungen ist dafür die entscheidende Voraussetzung.
Standards in der deutschen Berufsbildung sind ein Produkt aus rechtlichen und politischen Rahmenvorgaben und eines kontinuierlichen Dialogs zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis, die dazu beitragen, die Qualität der Berufsbildung zu sichern und weiterzuentwickeln. Der Beitrag geht auf die konstitutiven Elemente des Berufsbildungssystems ein, beleuchtet die Ebenen der Standardsetzung und beschreibt das Spannungsfeld von Normierung und Flexibilität. Skizziert wird in diesem Zusammenhang die Rolle der ordnungsbezogenen Berufsforschung.
Zur Verringerung der Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit leisten gegenwärtig bundesweit zehn Modellversuche einen Beitrag zur Qualitätssteigerung der betrieblichen Berufsausbildung. Seit Beginn des Förderschwerpunkts wurden für verschiedene Berufsfelder und Branchen in unterschiedlich strukturierten Regionen vielfältige Maßnahmen und Instrumente entwickelt und erprobt, um die Ausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu optimieren. Der Beitrag gibt einen Überblick zu Zielsetzung, Erfahrungen und Ergebnissen des Modellprogramms.
Zu den klassischen Instrumenten zur Sicherung von Ausbildungsqualität gehören die verbindlichen Ordnungsmittel, in denen inhaltliche und zeitliche Standards für die Ausbildung festgelegt sind. Insbesondere in der kleinbetrieblichen Ausbildungspraxis stößt die Anwendung von Ausbildungsplänen häufig jedoch an auftragsbedingte Grenzen. Im Beitrag wird mit der Strukturierungstafel ein Instrument zur Sicherung der Prozessqualität in der Ausbildung vorgestellt, das die Standards herkömmlicher Ordnungsmittel berücksichtigt, gleichzeitig Anlässe zum betrieblichen Austausch über Ausbildungsverläufe und über Notwendigkeiten zur Qualitätsverbesserung liefert.
Vergleichbarkeit, Transparenz und Mobilität – dieser Dreiklang steht für ein Jahrzehnt weitreichender Entwicklungen, die im Zuge der systematisierten Bemühungen um einen europäischen Bildungsraum angestoßen wurden. Die Einrichtung eines europäischen Bezugsrahmens für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist in diesem Prozess ein wichtiger Meilenstein. Der Beitrag benennt die Ziele des europäischen Qualitätssicherungsprozesses in der beruflichen Bildung und zeigt auf, welche Relevanz die entwickelten europäischen Standards für die Qualitätssicherung im deutschen Kontext haben. Zudem verweist er auf Möglichkeiten der Mitgestaltung, die sich im europäischen Diskurs für Deutschland eröffnen. Vor diesem Hintergrund wird auf die Rolle der Deutschen Referenzstelle für Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung eingegangen.
Mit der Entscheidung, einen Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zu entwickeln und zu implementieren, gewinnen Fragen der Qualitätsentwicklung in der Berufsausbildung an Bedeutung. Eine wesentliche Anforderung an die Qualitätsentwicklung besteht darin, auf allen Ebenen sicherzustellen, dass die Absolventinnen und Absolventen der jeweiligen Bildungsgänge tatsächlich über die in den Bildungsgängen beschriebenen Kompetenzen verfügen. Dabei steht die Outputorientierung, also das was jemand nach Absolvierung eines Bildungsgangs kann, im Mittelpunkt. Im Beitrag werden – ausgehend von den im Europäischen Qualifikationsrahmen formulierten Grundsätzen zur Qualität – Aspekte der Qualitätsentwicklung in den für die Berufsausbildung wichtigen Bereichen aufgenommen und die gegenwärtige Praxis beschrieben. Abschließend werden Schritte zur Entwicklung eines systemischen Qualitätsentwicklungsmodells für die Berufsausbildung skizziert.
In Deutschland ist mit Bezug zu dem 2008 beschlossenen European Qualifications Framework (EQF) ein Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR) entwickelt und Anfang 2012 von den Spitzenvertretern von Bund, Ländern und Sozialpartnern verabschiedet worden. In der BWP wurden bereits verschiedene Fragen aufgegriffen, die im Zuge der Umsetzung des DQR von Interesse sind. Dieser Beitrag befasst sich mit einem anderen Aspekt, nämlich mit der globalen Entstehung von Qualifikationsrahmen und der Frage, wie und aus welchen Motiven heraus Qualifikationsrahmen entwickelt wurden. Dabei zeigt sich, dass sie weltweit als Antwort auf grundlegende Reformbedarfe an Arbeitsmärkten und in Bildungssystemen entstanden sind. Die Probleme, Widerstände und Konstruktionsformen von Qualifikationsrahmen anderer Länder bieten dabei einen Erfahrungsschatz, auf den die europäischen Länder bei der Entwicklung ihrer nationalen Qualifikationsrahmen zurückgreifen können.
Für Auszubildende stellt die Eingangsphase der Berufsausbildung eine große Herausforderung dar und eine vorzeitige Vertragsauflösung wird meist als persönlicher Misserfolg erlebt. Vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels und angesichts der hohen Kosten einer Vertragsauflösung versuchen ausbildende Unternehmen, die Eingangsphase durch sogenannte Onboarding-Maßnahmen zu unterstützen. Im Beitrag werden Ergebnisse aus Interviews mit Auszubildenden und Ausbildungsverantwortlichen in fünf Unternehmen zu den erlebten Herausforderungen, den angebotenen Onboarding-Maßnahmen und deren Beurteilung vorgestellt.
Mit einer Erprobungsdauer von fünf Jahren trat am 1. August 2008 die Verordnung über die Entwicklung und Erprobung des Ausbildungsberufes Speiseeishersteller/-in in Kraft. Dieser Zeitraum sollte genutzt werden, um Erkenntnisse für eine Entscheidung darüber zu gewinnen, ob und unter welchen Umständen die Erprobungsverordnung in Dauerrecht überführt werden kann. Der Beitrag beleuchtet überblicksartig Ausgangssituation, Untersuchungsdesign sowie Ergebnisse der Evaluation und kommt auf dieser Grundlage zu Schlussfolgerungen.
Am 1. April 2013 ist das Anerkennungsgesetz des Bundes ein Jahr in Kraft. Vor dem Hintergrund der mit dem Gesetz verbundenen Ziele und Erfahrungen mit der Umsetzung und Anwendung des neuen Rechts kann aus Sicht des zuständigen Fachministeriums eine erste positive Bilanz gezogen werden. Im Beitrag werden die zentralen Eckpunkte benannt und aktuelle Daten zur Inanspruchnahme vorgestellt.