Ein wesentlicher Grund für den Beschäftigtenabbau in Großbetrieben wird in der abnehmenden Effizienz großbetrieblicher Strukturen gesehen. Sie wird in dieser Studie auf die geringere Zufriedenheit der Beschäftigten zurückgeführt. Untersucht werden verschiedene Aspekte von Berufsausbildung und Erwerbstätigkeit (Bildungsabschluss, Qualifikationsverwertung, Arbeitsteilung, Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten) in Abhängigkeit von der Betriebsgröße. Dabei stützt sich die Untersuchung besonders auf die subjektive Zufriedenheit der Erwerbstätigen: Mit steigender Betriebsgröße fällt die Zufriedenheit hinsichtlich beinah aller erfragten Aspekte der Berufstätigkeit (Aufstiegsmöglichkeiten, Betriebsklima, Art und Inhalt der Tätigkeit, Arbeitsbelastung, Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten anzuwenden) zum Teil beträchtlich. Die für Kleinbetriebe typische hohe Verwertbarkeit und Zufriedenheit weisen auf eine größere Übereinstimmung von erworbener beruflicher Identität und betrieblichen Anforderungen hin. Mit der Arbeitszufriedenheit sinkt dagegen in den Großbetrieben auch die Arbeitsmotivation und damit die Arbeitseffizienz. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, versuchen Großbetriebe, angetrieben durch den verschärften Wettbewerb und unterstützt durch die gewachsenen schulischen und beruflichen Qualifikationen der Erwerbstätigen, die Produktivität durch den Abbau der Arbeitsteilung zu fördern. Daraus folgen ein abnehmender Anteil von Erwerbstätigen in Großbetrieben sowie der Rückzug von Großunternehmen aus der Berufsausbildung.
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