Kann die höhere Bildung von der beruflichen Bildung lernen?

Die Verbindung von institutionalisiertem Lernen und praktischem Tun eröffnet neue Lernfelder und -orte

Autor/in
Ausgabe/Jahr (Jahrgang) 2/2010 (39)
Seite(n) 06-09
URN urn:nbn:de:0035-bwp-10206-2
Sprachen
    deutsch
Schlagworte

Der Soziologe BURKART LUTZ hat Mitte der 1970er Jahre die These vertreten, dass die berufliche Ausbildung 'zum Kernstück des gesamten Bildungssystems' werden müsste. Das Plädoyer für die berufliche Bildung darf dabei jedoch nicht als eine umstandslose Befürwortung der bestehenden Praxis beruflicher Bildung (miss-)verstanden werden. Worum es geht, ist das Prinzip des Lernens, das als handlungs-, aufgaben- und projektorientiert bezeichnet wird und bei dem Bildung sich nicht nur auf das 'to know what' (wissen), sondern auch auf das 'to know how' (können) bezieht. Die wesentliche Differenz zur schulischen und hochschulischen Bildung liegt darin, dass die Anwendung von Wissen als ein unverzichtbarer und gleichwertiger Bestandteil von Bildung angesehen wird. Der Beitrag greift dieses Plädoyer für die berufliche Bildung auf und führt es insbesondere mit Blick auf die Bildung an Hochschulen weiter.